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16.10.2019 | Energie

Mehr politischer Rückhalt für die Wasserkraft

Die RENEXPO INTERHYDRO, Europas größte Wasserkraftfachmesse mit Kongress in Salzburg, zeigt die Bedeutung der Wasserkraft für Klimaschutz und Energiewende - Fachverbände suchen Schulterschluss mit der Politik.

LH Stv Heinrich Schellhorn bei der RENEXPO INTERHYDRO Salzburg (c) Mike Vogl

In der aktuellen Diskussion um Klimaschutz und Energiewende wird ein wichtiger Teil der Lösung häufig übersehen: Die heimische Wasserkraftnutzung und deren ökologisch vertretbarer Ausbau. Stattdessen führen immer neue gesetzliche und ökologische Auflagen sowie kostspielige Genehmigungsverfahren dazu, dass die langlebigste und kontinuierlichste Form der erneuerbaren Stromerzeugung - die heimische Wasserkraft – mit steigenden Kosten zu kämpfen hat. Dabei wächst der Beitrag der Wasserkraft zur gesicherten Grundlastversorgung mit Strom mit jeder Kilowattstunde, die durch Abschaltung von thermischen Kraftwerken weniger erzeugt wird. Die Anlagenbetreiber der rund 10.000 Wasserkraftwerke in Süddeutschland und Österreich bieten sich somit als ein wichtiger Teil der zukünftigen Energieversorgung an. Dafür braucht es allerdings deutlich mehr Rückhalt aus der Politik.

Strom aus Wasserkraft leistet traditionell und zunehmend einen substantiellen Beitrag zur sicheren Grundversorgung aus regenerativ erzeugtem Strom rund um die Uhr. In Bayern liefert die Wasserkraft etwa 14 Prozent der gesamten Stromerzeugung und rund ein Drittel der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. In Baden-Württemberg trägt die Wasserkraft knapp acht Prozent zur Gesamtstromerzeugung bei, wobei der Anteil der regenerativen Stromerzeugung ebenfalls fast einem Drittel entspricht. In Österreich beträgt der Anteil der Wasserkraft sogar zwei Drittel der Gesamtstromerzeugung.

„Wichtig wäre es, den Menschen von politischer Seite aus das Machbare in Sachen CO2-freier Energieversorgung mit Sonne, Wind, Wasser und Biomasse möglichst sachlich und verständlich zu erläutern und über die Notwendigkeiten im Hinblick auf Klimaschutz und Energiewende zu informieren“, appellieren die Verbände an die Politik.

Auf der RENEXPO INTERHYDRO in Salzburg stehen die Dachorganisationen der Wasserkraftbetreiber aus rund 20 Ländern auf einem internationalen Gemeinschaftsstand, der Hydro-Lounge, für Informationen und Gespräche zur Verfügung.

Die RENEXPO INTERHYDRO als Treffpunkt der europäischen Wasserkraftbranche informiert über politische Rahmenbedingungen bei der Nutzung der Wasserkraft, den Stand der Technik und aktuelle Entwicklungen. Der zweitägige Kongress behandelt Themen wie ökologische Aspekte der Wasserkraftnutzung und deren Ausbau, das flexible Einsatzspektrum der Wasserkraft zur Grundlastversorgung und als Energiespeicher, Best Practice und Technik im Kraftwerksbau sowie bei Instandhaltung und Modernisierung.Angesprochen sind alle in der Wasserkraft tätigen Personen aus Wirtschaft und Industrie, Behörden und Kommunen, Politik und Wissenschaft sowie Hochschulen und Universitäten aus ganz Europa.