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15.07.2022 | Energie, Stadtplanung, Versorgungsnetze

Bayrisches Netzwerk der Plattform Grüne Fernwärme gestartet

In Rosenheim ist gerade das bayrische Netzwerk der Plattform Grüne Fernwärme gestartet. Mit seinem Angebot unterstützt der Energieeffizienzverband AGFW Kommunen bei den Herausforderungen der Wärmewende. Weil diese von Bundesland zu Bundesland zum Teil sehr unterschiedlich ausfallen, setzt die Plattform auf die Expertise regionaler Paten.

Kommunen Orientierung geben: Darum kümmern sich in Bayern (v. l.) Rechtsanwalt Michael Köppl, Plattform-Pate Heiko Peckmann von den Stadtwerken Rosenheim und Harald Rapp, Bereichsleiter Stadtentwicklung des AGFW.

Geschäftsführer Dr. Götz Brühl erläutert das Energiekonzept der Stadtwerke Rosenheim. (Bilder: AGFW)

Ansprechpartner für interessierte Kommunen in Bayern sind die Stadtwerke Rosenheim sowie die Erdwärme Grünwald. Eine weitere Veranstaltung im Raum Grünwald wird Ende August stattfinden. Weitere Informationen zur Plattform gibt es online (siehe Link).

Handlungsdruck für die Kommunen entstehe derzeit unter anderem durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts, erklärte Rechtsanwalt Michael Köppl den anwesenden Bürgermeistern aus der Region. Dieses sehe weitreichende Klagebefugnisse für Bürgerinnen und Bürger im Bereich Klimaschutz vor. Städte und Gemeinden müssten künftig bei jeder ihrer Handlungen prüfen, ob eine klimafreundlichere Alternative bestehe. Im Bereich der Wärmeversorgung könnten kommunale Wärmepläne helfen, sich ein Bild der lokalen Gegebenheiten zu verschaffen. Der AGFW erarbeitet gerade eine Orientierungshilfe für Kommunen zu diesem Thema.

Rosenheimer Modell setzt auf Strom und Wärme aus Biomasse

Seit vielen Jahren besitzen die Stadtwerke Rosenheim bereits Erfahrungen auf dem Gebiet der Fernwärmeversorgung. Im Rahmen der neuen AGFW-Plattform geben sie dieses Wissen an interessierte Kommunen und Stadtwerke aus der Region weiter. „Wir wollen damit zu einem schnelleren Gelingen der Wärmewende in den bayrischen Kommunen beitragen. Nicht jede Gemeinde muss das Rad neu erfinden. Wir helfen bei einer ersten Orientierung, worauf bei der Versorgung mit Fernwärme zu achten ist“, so Pate Heiko Peckmann, Bereichsleiter technische Dienste und Energiemarkt bei den Stadtwerken Rosenheim. Gemeinsam mit Geschäftsführer Dr. Götz Brühl und Projektleiter Philipp Mend erläuterte er das „Rosenheimer Modell“. Aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz wird ein brennbares Gas gewonnen, das mit hoher Effizienz in modernen Gasmotoren grünen Strom und Wärme erzeugt.

Angebot der Orientierung wird von Kommunen rege wahrgenommen

Harald Rapp, Bereichsleiter Stadtentwicklung beim AGFW, ist Initiator der Plattform Grüne Fernwärme. Sein Fazit der ersten Veranstaltungen fällt sehr positiv aus: „Das große Interesse der Teilnehmer hier in Rosenheim sowie die Erfolge in Sachsen, Baden-Württemberg, Thüringen und Hessen sind für uns die beste Bestätigung. Gemeinsam mit den Landesenergieagenturen und weiteren Partnern stehen wir mit unserem Know-how als Sparringspartner zur Verfügung. Die Bürgermeister und Dezernenten haben derzeit sehr viele Aufgaben vor der Brust. Wir stehen im Bereich der klimaschonenden Wärmeversorgung gerne als Experten bereit.