Länder und Branche schließen breites Bündnis pro Holzenergie
Auf der Grünen Woche in Berlin haben heute fünf Landesminister die Erklärung „Nutzung der nachhaltigen Holzenergie“ gemeinsam mit maßgeblichen Wirtschaftsverbänden unterzeichnet.
Getragen wird die Erklärung von den jeweils für Energie bzw. Forst zuständigen Landesministerien von Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Sachsen-Anhalt und Sachsen, vom Verband AGDW – Die Waldeigentümer und seinen jeweiligen Landesverbänden sowie weiteren namhaften Branchenorganisationen. AGDW-Präsident Prof. Andreas Bitter bezeichnete die Initiative anlässlich der Unterzeichnung als dringend notwendigen Impuls für den klimafreundlichen Energieträger aus dem Wald. „Auch dank unseres Engagements ist ein breites Bündnis für eine neue Bundespolitik pro Holzenergie entstanden“, betonte Prof. Bitter.
Die Unterzeichner bekennen sich in ihrer Erklärung dazu, die energetische Nutzung von Holz zu stärken und weiterzuentwickeln. Zugleich fordern sie, die Holzenergie als elementaren Baustein der Energie- und Wärmewende und des „Green Deals“ der Europäischen Union anzuerkennen. „Während die Holzenergie maßgebliche Beiträge für eine verlässliche Strom- und Wärmeversorgung liefert, haben Bund und EU durch ihre Biomasse-Politik leider immer wieder Verunsicherung bei Verbrauchern und Unternehmen gestiftet. „Mit der heute unterzeichneten Erklärung steuern wir gegen. Wir wollen den Platz der Holzenergie in einem nachhaltigen Energiemix sichern, im Interesse von Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Wirtschaftskraft“, betont AGDW-Präsident Bitter.
Eines der jüngsten Beispiele für auf Bundesebene geschaffene Verunsicherung ist der sogenannte „CO2-Rechner“ des Umweltbundesamtes (UBA), in dem die Vorteile des klimafreundlichen Energieträgers Holz nicht korrekt dargestellt werden. In der heute unterzeichneten Erklärung wird der Bund daher aufgefordert, Holzenergie gemäß der wissenschaftlichen Erkenntnisse und geltenden Rechtslage als weitgehend CO2-neutral im Rahmen des UBA-Informationsangebots darzustellen. „Wir fordern ein klares Bekenntnis zur CO2-Neutralität der Biomasse und lehnen Ideen zu einer CO2-Bepreisung der Holzenergie ab“, stellt Prof. Bitter klar. Vor dem Hintergrund der Klimaschutz-Vorteile der Holzenergie mahnen die Unterzeichner, dass der Bund in seiner Förderpolitik die Biomasse gleichberechtigt gegenüber den anderen erneuerbaren Energieträgern behandelt.
Als vielseitiger Energieträger ist Holz unverzichtbar für eine effiziente und klimaschonende Strom- und Wärmeproduktion. In der Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien entfällt auf die Holzenergie bundesweit ein Anteil von mehr als 60 Prozent am Verbrauch. Als Stromlieferant steht die Bioenergie verlässlich auch dann bereit, wenn Wind- und Solarenergie kaum verfügbar sind. In Deutschlands Regionen weiß man um diese Vorteile, ebenso wie um die wirtschaftlichen Impulse in Milliardenhöhe, welche die Holzenergie setzt. „Für die Waldeigentümer ist Holz als Energieträger auch waldbaulich von großer Relevanz. Denn das Brennholz fällt nicht zuletzt als Koppelprodukt bei der Holzernte an. Es sorgt auf diesem Weg für dringend benötigte Einnahmen zur Finanzierung des notwendigen Waldumbaus“, erläutert Prof. Bitter.