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25.09.2024 | Energie

EGIS eG nimmt Bürgersolarpark in Unterfranken in Betrieb

Meilenstein für die Energiewende im Landkreis Kitzingen: Die Bürgerenergiegenossenschaft EGIS eG hat gemeinsam mit Bürgermeister Matthias Bielek eine Freiflächen-Solaranlage in Betrieb genommen. Das Erneuerbare-Energien-Projekt in der Stadt Dettelbach verfügt über eine Leistung von 3,5 Megawattpeak und verbleibt dauerhaft in Bürgerhand.

Matthias Bielek, Bürgermeister von Dettelbach (rechts) und Pascal Lang, Vorstandsvorsitzender EGIS eG trafen sich zur Inbetriebnahme der Freiflächen-Solaranlage in Mainsondheim. Foto: EGIS eG

„Unser Ansatz ist es, die Bürgerinnen und Bürger an den Erlösen aus der Energiewende zu beteiligen. Indem Solarparks für alle ein Gewinn sind, können wir mehr Menschen für Erneuerbare Energien begeistern“ informiert Pascal Lang, Vorstandsvorsitzender der EGIS eG. Ursprünglich war das Projekt mit einer Gesamtleistung von gut 10 Megawattpeak an zwei Standorten geplant. Aufgrund artenschutzrechtlicher Vorgaben sowie eines langen Weges zum Netzanschlusspunkt wurde zunächst lediglich eine Teilfläche realisiert.

Der Solarpark liegt im Gebiet des Ortsteils Mainsondheim und umfasst eine Fläche von etwa fünf Hektar. Rund 6.500 Solarmodule ernten die Energie der Sonne, insgesamt etwa 3,5 Millionen Kilowattstunden im Jahr. Das entspricht dem Strombedarf von knapp 900 4-Personen-Haushalten. „Wir alle tragen eine Verantwortung für das Klima und für kommende Generationen. Mit der Solaranlage haben wir einen weiteren wichtigen Schritt dafür gemacht“, informiert Matthias Bielek, Bürgermeister von Dettelbach. Er ergänzt: „Unser Bauausschuss hat einstimmig für das Projekt gestimmt. Laut Auskunft der EGIS eG beteiligen sich bereits viele Bürgerinnen und Bürger an der Anlage und werden an ihren Erlösen beteiligt. Sie freuen sich nun immer doppelt, wenn die Sonne scheint.“

Ursprünglich hatten die EGIS eG und ihr Projektpartner und Generalunternehmer MaxSolar GmbH den Solarpark auf einer Fläche von 13 Hektar vorgesehen. „Wir haben zunächst die westliche Teilfläche realisiert. Für den weiter östlich geplanten Teil des Solarparks hat sich gezeigt, dass der Weg zum nächsten Netzanschlusspunkt in Verbindung mit artenschutzrechtlichen Vorgaben zu aufwendig ist“, informiert Pascal Lang. Er fügt an: „wir suchen aktuell nach Lösungen. Hierzu sind wir im Gespräch mit dem Netzbetreiber und einem möglichen Direktabnehmer vor Ort. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch die Ostfläche des Solarparks realisieren werden.“

Schutz der Natur gewährleistet

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz steuert den Zubau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen räumlich. Solarparks sind nach dieser Vorgabe vor allen Dingen auf Flächen vorgesehen, die nicht in Konkurrenz mit anderen Zwecken wie der Landwirtschaft oder der Bebauung stehen. Dazu zählen Flächen innerhalb eines 500-Meter-Streifens entlang von Schienenwegen oder Autobahnen. Letzteres ist der Fall beim Solarpark in Mainsondheim, der entlang der Autobahn A3 verläuft.

Zu den Häusern von Mainsondheim hat die Anlage einen Abstand von mindestens 50 Metern. Die Projektpartner MaxSolar GmbH und EGIS eG haben die Anlage eingegrünt und Wildobstbäume gepflanzt. „Vom Ort aus sind hauptsächlich die neuen Pflanzen zu sehen, die zudem die Biodiversität fördern“, erklärt Pascal Lang. Die EGIS eG hat unter den Modulen außerdem eine Wildblumenwiese mit regionalen Arten ausgesät. Sie bietet Nahrung für Bienen und Insekten und schafft geschützten Lebensraum für Flora und Fauna.

Energiewende in Bürgerhand

Die Energiegenossenschaft EGIS eG hat deutschlandweit zahlreiche Projekte realisiert, darunter Solarparks, Erneuerbare-Energien-Anlagen mit Batteriespeichern und mehrere Fernwärmenetze. „Wir stellen unser Modell auf vielen Veranstaltungen und Web-Seminaren vor und wir gehen vor Ort gezielt in den Dialog mit den Menschen. Mit unserem Ansatz, die Energiewende in die Hand der Bürgerinnen und Bürger zu geben, erhalten wir viel Zustimmung“, sagt Pascal Lang. Er ergänzt: „Über eine Mitgliedschaft können sich Bürgerinnen und Bürger beteiligen – auch an dem Projekt in Mainsondheim.“ Zuletzt hat die Genossenschaft eine Dividende von vier Prozent ausgeschüttet.