ifo Institut/EconPol Europe: Deutsche Industrie betrachtet Wahlsieg von Trump als schädlich
44 Prozent der Industrieunternehmen in Deutschland erwarten negative Auswirkungen für ihren Betrieb, sollte Donald Trump statt Kamala Harris zum US-Präsidenten gewählt werden. Dies zeigt eine Umfrage des ifo Instituts unter 2.000 deutschen Industrieunternehmen vom September 2024. Für rund 51 Prozent macht es keinen Unterschied, ob Trump oder Harris die Wahl gewinnt. Nur 5 Prozent erwarten positive Effekte durch eine Wahl von Trump.
„Besonders Unternehmen mit engen Wirtschaftsverbindungen in die USA rechnen mit negativen Folgen bei einem Wahlsieg von Trump. Hier liegt der Anteil mit 48 Prozent über dem Durchschnitt. Allerdings befürchten auch viele Unternehmen ohne direkte Exportbeziehungen in die USA negative Auswirkungen, denn sie können z.B. als Zulieferer trotzdem indirekt betroffen sein“, sagt ifo-Forscher Andreas Baur. Bei einem Wahlsieg von Trump plant die überwiegende Mehrheit von 83 Prozent der deutschen Unternehmen keine Anpassungsmaßnahmen. Lediglich 4 Prozent der befragten Unternehmen erwägen z.B. eine stärkere Verlagerung der Produktion in die USA oder eine Anpassung der Lieferketten, sollte Trump ins Weiße Haus einziehen. Rund 13 Prozent geben an, dies noch nicht zu wissen.
Die meisten Industrieunternehmen gehen derzeit von einem knappen Wahlausgang aus. Etwa die Hälfte aller befragten Unternehmen sieht bessere Chancen für Kamala Harris. Dabei schätzen die Unternehmen Wahlchancen von Harris tendenziell optimistischer ein, wenn sie negative Folgen einer Trump-Wahl befürchten. Rund ein Drittel sieht beide Kandidaten gleichauf. Jedes fünfte Unternehmen sieht Donald Trump vorne. Insbesondere Unternehmen, die sich positive Effekte einer Trump-Wahl erhoffen, neigen dazu, auch Trumps Wahlchancen höher einzuschätzen.