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24.10.2024 | Veranstaltungen und Wettbewerbe

Abschlussveranstaltung des Wettbewerbs „Zu Hause unterwegs. Mobil in ländlichen Räumen“

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) haben heute in Bonn zum Abschluss des Wettbewerbs „Zu Hause unterwegs. Mobil in ländlichen Räumen“ 20 Kommunen für Projekte ausgezeichnet, die attraktive Alternativen zum eigenen Pkw in ihren Wohngebieten umgesetzt haben

Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs „Zu Hause unterwegs. Mobil in ländlichen Räumen“ Quelle: BBSR/Bundesfoto, Guido Schiefer

Ausgezeichnet wurden Lösungen, die den Autoverkehr im Wohnumfeld reduzieren, die Anbindung der Quartiere an Bus und Bahn verbessern, Sharing-Angebote bieten und das Fuß- und Radwegenetz optimieren. Die Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs erhalten jeweils 5.000 Euro. Für die drei besten Projekte wurde jeweils ein Kurzfilm produziert, der die beispielhaften Lösungen zeigt.

Die Stadt Pfaffenhofen an der Ilm (Bayern) erhält den Preis für ihr Projekt „Bitte wenden!“. Seit 2022 sorgt ein On-Demand-Bus-Angebot dafür, dass Stadtgebiete und Ortsteile bedarfsgerecht bedient werden. Eine Sharing-Station verknüpft E-Bikes, Lastenräder und ein E-Sharing-Auto mit der neu angelegten Haltestelle des bereits bestehenden Bedarfsverkehrs. Mit Aktionen wie „Auto abgeben“ animierte die Stadt die Bürgerinnen und Bürger, für einige Wochen auf das Auto zu verzichten und dafür ein Mobilitätsbudget zu erhalten, um umweltfreundliche Mobilitätsangebote zu testen und das eigene Mobilitätsverhalten zu hinterfragen.

Die Stadt Neunkirchen (Nordrhein-Westfalen) wurde für das Projekt „Integrierte Mobilität denken, den Umweltverbund stärken!“ ausgezeichnet. Die Stadt machte Wege für den Fußverkehr mit Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger sicherer und attraktiver. Eine neue Mobilstation im Stadtkern verbindet die Menschen vor Ort auf vielfältige Weise. Ob mit dem Rad, dem Bus oder zu Fuß – Mobilität ist hier für alle einfach und zugänglich. Durch die Einführung eines Schulischen Mobilitätsmanagements werden an den Grundschulen Hol- und Bringzonen für Eltern eingerichtet, Gehwege verbreitert und auch Haltestellen verlegt, damit der Schulweg für alle sicherer wird.

Der Landkreis Reutlingen (Baden-Württemberg) erhält einen Preis für das Projekt „LandMobil“. LandMobil kombiniert verschiedene Mobilitätslösungen, die an lokale Bedürfnisse angepasst werden. Ziel ist es, den ersten und letzten Kilometer zu überbrücken, um den öffentlichen Verkehr flexibel erreichbar zu machen. Geschaffen wurden dafür in zwei Pilotgemeinden ein E-Carsharing und ein E-Scooter-System sowie eine moderne Fahrradabstell- und -Reparaturanlage. Jedes Angebot kann mit der jeweiligen App ausgeliehen werden. Zusätzlich gibt es noch eine Mitfahrplattform. Die Pilotgemeinden und der Landkreis arbeiten weiterhin sehr erfolgreich, über die Pilotphase hinaus, für die Fortsetzung der Maßnahmen zusammen.

Die Parlamentarische Staatssekretärin im BMWSB Elisabeth Kaiser sagte anlässlich der Auszeichnung: „Für gleichwertige Lebensverhältnisse brauchen wir gute Mobilitätsangebote, und zwar direkt am Wohnort. Für mehr Mobilität in ländlichen Regionen zu sorgen, ist wichtig für eine gleichberechtigte Teilhabe, für mehr Lebensqualität und nicht zuletzt auch für die Umwelt. Das BMWSB unterstützt dabei die Entwicklung und Umsetzung innovativer Konzepte, um gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland weiter zu sichern und zu verbessern.“

„Kleinere Städte und Gemeinden widmen sich mit großem Engagement der Aufgabe, die wohnortnahe Mobilität zu verbessern und sie umweltverträglicher und sicherer zu machen“, ergänzte BBSR-Direktor Dr. Markus Eltges. „Die Mitwirkung der Menschen vor Ort ist ein Erfolgsgarant. Mit dem Wettbewerb zeichnen wir vorbildliche Projekte aus, die sich bereits bewährt haben. Nachahmung empfohlen!“

Eine Jury mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Forschung, Verkehr, Planung und Verwaltung hat die Projekte ausgewählt. Das BMWSB und das BBSR stellen die 20 Gewinner-Projekte im Online-Nachschlagewerk Mobilikon (siehe Link) vor. Mobilikon hilft Kommunen, auf ihre Herausforderungen abgestimmte Mobilitätslösungen zu finden und umzusetzen.

Der Wettbewerb fand unter dem Dach des Programms Region gestalten statt. Das BMWSB unterstützt damit Vorhaben mit spezieller Ausrichtung auf ländliche Räume. Es zielt darauf ab, deutschlandweit gleichwertige Lebensverhältnisse zu fördern – ein Kernanliegen der Raumordnungspolitik des Bundes. Das BBSR bereitet die neuen Handlungsansätze für die Praxis auf und leitet daraus übertragbare Erkenntnisse für ländliche Räume ab.

Gewinnerprojekte Wettbewerb 2024: „Zu Hause unterwegs. Mobil in ländlichen Räumen“
Bundesland Projekt

Bayern AktiVVo Holzwinkel/Roth- und Zusamtal
Bayern BITTE WENDEN! im ecoQuartier der Stadt Pfaffenhofen a. d. Ilm (Sonderauszeichnung)
Hessen Bürger*innen-Carsharing in den Marburger Aussenortsteilen
Thüringen Bürgerbus Floh-Seligenthal
Nordrhein-Westfalen CAAruso – Nachbarschaftliches E-Carsharing in Velen und Ramsdorf
Bayern callheinz im östlichen Grabfeld
Bayern Carsharing im Quartierskontext – Alpenmobil Sonthofen
Nordrhein-Westfalen Digitales E-Lastenrad-Sharing im Kreis Coesfeld
Brandenburg Ein Leihradsystem für die Prignitz
Nordrhein-Westfalen Einführung virtueller Haltestellen zur Optimierung eines bestehenden On-Demand-Systems
Nordrhein-Westfalen ePium / Linien-E-Carsharing Stadt Borgholzhausen
Nordrhein-Westfalen Integrierte Mobilität denken, den Umweltverbund stärken! (Sonderauszeichnung)
Baden-Württemberg LandMobil (Landkreis Reutlingen) (Sonderauszeichnung)
Nordrhein-Westfalen Mobil bis zur Haustür (Rhede)
Sachsen Mobilstation Marienthal
Brandenburg „MOL-Box mit Bike zum Bus“. Smarte Fahrradboxen zur sicheren Aufbewahrung von Bikes an Bushaltestellen in Märkisch-Oderland
Hessen Ortsteile der Stadt Homberg-Efze werden mobil – mit Welferode ist der Start gelungen
Sachsen-Anhalt Soziales Carsharing auf dem Weg zum Autonomen Fahren
Bayern Teilhabe überall. Pilotprojekt zur Stärkung der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen der Metropolregion Nürnberg
Nordrhein-Westfalen Vernetzte Mobilität in Laer – ein neuer Weg zur ländlichen Verkehrswende