Klimawandel: Neue VDI-Handlungsempfehlung
Steigende Temperaturen erfordern neue Ansätze in der Stadtplanung. Für präzise Ausschreibungen zur Analyse der individuellen stadtklimatischen Verhältnisse hat der VDI die Handlungsempfehlung „Modellbasierte Bestimmung hitzegefährdeter Siedlungsräume“ entwickelt.

Mit den VDI-Handlungsempfehlungen lassen sich hitzegefährdete Räume in der Stadt erkennen. Bild: Westend61 via Getty Images
Das Klima verändert sich. Wetterextreme nehmen zu. Vor allem in den Städten bedrohen höhere Temperaturen und anhaltende Hitzewellen die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen. Denn die Wärmebelastung ist bei dichter Bebauung und großflächiger Versiegelung in der Regel deutlich höher als im Umland. Für eine zukunftsorientierte Stadtplanung ist es daher sinnvoll, die stadtklimatischen Verhältnisse zu analysieren und bei künftigen Maßnahmen zu berücksichtigen. Die VDI-Handlungsempfehlung unterstützt ausschreibende Stellen bei diesem Prozess.
Bei stadtklimatischen Ausschreibungen mit Planungsbezug oder für Gutachten müssen Untersuchungsziele, Fragestellung, Methodik, Eingangsdaten sowie die Form der Darstellung und Berichterstattung präzise formuliert werden. Dazu gehört etwa, ob die thermischen Verhältnisse tagsüber, nachts oder rund um die Uhr berechnet werden sollen, für welches Gebiet Analysekarten vorliegen müssen und ob auch eine sogenannte Vulnerabilitätsanalyse erfolgen soll, also eine Einschätzung von Schwachstellen, die erst bei möglichen Zukunftsszenarien zum Tragen kommen.
Der VDI empfiehlt unter anderem folgende Punkte:
Für eine Analyse der Wärmebelastung am Tag ist es unverzichtbar, detaillierte Informationen der lokalen Gegebenheiten zu verwenden, etwa Gebäude, Mauern, Bäume oder Hecken.
Messungen in der Nacht sollten zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfolgen, da sich die nächtlichen Windströme verändern.
Dreidimensionale topografische Elemente wie Gebäude und Mauern müssen in den Modellen aufgelöst werden, Informationen darüber sind unumgänglich.