Einzelhandelsumsatz im Jahr 2023 real um 3,3 % niedriger als 2022
Der Einzelhandel in Deutschland hat nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Jahr 2023 real (preisbereinigt) 3,3 % weniger Umsatz und nominal (nicht preisbereinigt) 2,3 % mehr Umsatz erwirtschaftet als im Jahr 2022. Das erste vorliegende reale Jahresergebnis liegt damit leicht unter der am 5. Januar 2024 veröffentlichten Schätzung.
Im Vergleich zu 2021, als der bisher höchste Umsatz seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994 erzielt wurde, sank der reale Jahresumsatz 2023 um 3,9 %. Während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 hatte der deutsche Einzelhandel, unter anderem getragen durch den Internet- und Versandhandel, einen hohen realen Umsatzzuwachs von 4,8 % erzielt, 2021 war der Umsatz nochmals um real 0,6 % gestiegen. Dagegen war die reale Umsatzentwicklung 2022 (-0,7 %) und 2023 (-3,3 %) rückläufig. Damit lag der reale Jahresumsatz im Einzelhandel 2023 noch 1,3 % über dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019.
Realer Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel auf niedrigstem Niveau der vergangenen Jahre
Im Jahr 2023 ging der reale Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel gegenüber dem Vorjahr um 3,9 % zurück. Seit dem coronabedingten Rekordzuwachs von 5,4 % im Jahr 2020 sanken die realen Umsätze in den folgenden drei Jahren kontinuierlich (2021: -1,6 %; 2022: -4,6 %). Im Gegensatz hierzu stieg der nominale Umsatz 2023 um 5,9 % gegenüber 2022 und damit im zweiten Jahr in Folge deutlich (2022: +5,5 %). Die Ursache für den realen Rückgang bei gleichzeitig nominalem Umsatzanstieg sind die stark gestiegenen Nahrungsmittelpreise (+12,4 % im Jahresdurchschnitt 2023 zum Vorjahr). Die Auswirkungen des höheren Preisniveaus für Nahrungsmittel werden insbesondere im langfristigen Vergleich deutlich: So war der reale Umsatz im Einzelhandel mit Lebensmitteln im Jahr 2023 um 5,0 % niedriger als im Vor-Corona-Jahr 2019, wohingegen der nominale Umsatz um 21,4 % höher war.
Reale Umsatzentwicklung im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln sowie im Internet- und Versandhandel ebenfalls deutlich rückläufig
Der reale Umsatz im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln sank im Jahr 2023 um 3,1 % gegenüber 2022, womit die reale Umsatzentwicklung erstmals seit 2013 rückläufig war. Dennoch war der reale Umsatz 2023 um 5,3 % höher als im Jahr 2019. Der nominale Umsatz blieb 2023 nahezu auf dem Vorjahresniveau (+0,1 %), nachdem er im Vorjahr einen besonders hohen Zuwachs (+8,8 %) verzeichnet hatte. Damit lag der nominale Umsatz 2023 um 18,5 % über dem Vor-Corona-Niveau von 2019.
Im Internet- und Versandhandel ging der Umsatz im Jahr 2023 real um 3,9 % und nominal um 0,4 % gegenüber 2022 zurück. Die Branche konnte insbesondere in den von der Corona-Pandemie geprägten Jahren 2020 und 2021 sehr hohe Zuwächse verbuchen (+25,1 % bzw. 11,5 %), wohingegen die realen Umsätze in den folgenden zwei Jahren ebenfalls sanken. Infolgedessen waren die Umsätze 2023 real 12,0 % niedriger als im Jahr 2021, jedoch noch immer 22,8 % höher als im Jahr 2019.
Der Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren setzte auch 2023 seine Erholung von den Folgen der Corona-Pandemie fort und erwirtschaftete real 2,6 % und nominal 3,7 % mehr Umsatz als im Vorjahr. Dennoch lag der Umsatz real noch 4,6 % unter dem Niveau des Jahres 2019, wohingegen der nominale Umsatz 0,1 % höher war.
Weihnachtsgeschäft im Dezember 2023: Umsatz real 1,7 % niedriger als im Vorjahresmonat
Im Weihnachtsgeschäft des Dezembers 2023 setzten die Einzelhandelsunternehmen nach vorläufigen Ergebnissen real 1,7 % weniger um als im Dezember 2022. Nominal stieg der Umsatz dagegen um 0,8 %. Im Vergleich zum November 2023 ging der Umsatz kalender- und saisonbereinigt real 1,6 % und nominal 1,2 % zurück. Im Lebensmitteleinzelhandel sanken die Umsätze im Dezember 2023 gegenüber November 2023 real um 2,8 % und nominal um 2,9 %. Im Vergleich zum Dezember 2022 wurde real 0,7 % weniger und nominal 3,4 % mehr Umsatz mit Lebensmitteln erzielt. Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln waren die Umsätze im Dezember sowohl im Vormonatsvergleich (real -1,6 % und nominal -1,3 %) als auch im Vorjahresvergleich (real -2,5 % und nominal -1,2 %) rückläufig.