Stadtwerke Husum treiben Projekt Tiefengeothermie voran
Die Stadtwerke Husum (Husumer Stadtwerke) treiben das Projekt Tiefengeothermie in der Storm-Stadt kontinuierlich voran. Nach dem Erhalt der Aufsuchungserlaubnis für Erdwärme durch das zuständige Landesamt hat der Versorger im nächsten Schritt eine Vorstudie bei der GeoDienste GmbH in Wunstorf in Auftrag gegeben.
"Diese liegt nun vor und belegt, dass mit großer Wahrscheinlichkeit in einer Tiefe von rund 2.000 bis 2.500 Metern warmes Thermalwasser mit einer Temperatur von etwa 60 bis 75 Grad Celsius vorhanden ist. Das ist der erste Schritt, um das Potenzial unserer Region zu erfassen. Die Studie trägt alle Ergebnisse zusammen, die bei verschiedenen Bohrungen in der Vergangenheit in der Gegend zusammengekommen sind und wertet sie aus“, erläutert Benn Olaf Kretschmann, Geschäftsführer der Husumer Stadtwerke.
Für eine zukünftig nachhaltige und ressourcenschonende Wärmeversorgung in Husum und Umgebung beschäftigen sich die Stadtwerke Husum GmbH (Husumer Stadtwerke) seit geraumer Zeit mit den Möglichkeiten der Tiefengeothermie. Aber bevor die Bohrarbeiten starten, gilt es, festzustellen, wo die Wärmequellen genau sind und was erforderlich wäre, um Wärme aus der Tiefe zu gewinnen.
Optimal für die Versorgung von Bestandsgebäuden
Die Temperatur des Thermalwassers unter Husum sei für die Nutzung zur Wärmeversorgung in Bestandsgebäuden optimal, erläutert Matthias Forthmann, Projektleiter Wärme und Contracting bei den Husumer Stadtwerken. Allerdings, auch das belegt die Studie: Die bisherigen Erkenntnisse sind noch viel zu vage, um konkrete Schritte einzuleiten. Um wirklich zielgerichtet bohren zu können, braucht der Versorger zunächst weitere, konkretere Informationen über die Beschaffenheit des Gebiets. „Das Risiko, jetzt zu bohren und an der ausgewählten Stelle gar nichts zu finden, ist viel zu groß“, sagt Matthias Forthmann.
Im nächsten Schritt Fördermittel beantragen
„Um überhaupt weitere Erkenntnisse über die Beschaffenheit in und unter Husum gewinnen zu können, bemühen wir uns zunächst um Fördermittel aus Kiel und Berlin“, erklärt der Projektleiter und ergänzt: „Denn nur mit entsprechenden Fördergeldern können wir das Projekt weiter vorantreiben.“ Nächste Schritte wie etwa eine Machbarkeitsstudie oder eine seismische Prüfung sind nur möglich, wenn die Finanzierung gesichert ist. Um das Potenzial vor Ort also ganz konkret auszuloten, braucht es einen langen Atem. „Die geothermische Erschließung eines Gebietes zieht sich über Jahre. Wir lassen nicht nutzlos Zeit verstreichen und bleiben dran. Aber bis tatsächlich Bohrungen möglich sind, wird es noch dauern“, schließt Matthias Forthmann.