Strategische Stadtentwicklung: Sven Lohmeyer von urbanista bei den Baukulturgesprächen Osnabrück

Seit 2018 veranstaltet der Verein für Baukultur Osnabrück die Baukulturgespräche als kontinuierliches Vortrags- und Diskussionsformat, in diesem Jahr mit dem Schwerpunkt Stadtentwicklung. Der zweite Themenabend der diesjährigen Baukulturgespräche findet am 07. Juni 2023 um 18 Uhr im Felix-Nussbaum-Haus statt. Sven Lohmeyer von urbanista aus Hamburg wird mit seiner Expertise spannende Einblicke in Stadtentwicklugsstrategien geben.

© Grafik: urbanista

Klimaanpassung, Mobilitätswende, Stadtwachstum, Demografie, Zusammenhalt und die Folgen von Globalisierung und Digitalisierung sind nur einige der Herausforderungen, die deutlich machen, dass die Aufgaben und auch die Unsicherheiten für die Stadtentwicklung immer komplexer werden. Eigentlich eine extrem spannende Zeit für alle Planenden! Doch viele fragen sich, wie man das alles angehen soll und unter einen Hut bekommt. Was macht strategische Stadtentwicklung in Zukunft aus? Welche Planwerke und welchen Werkzeugkasten brauchen wir, um die Stadt gemeinsam zu gestalten? Helfen uns Visionen und Strategien dabei wirklich weiter? Und vor allem: Welchen Weg und welche Herangehensweisen wird Osnabrück für sich wählen?

Sven Lohmeyer ist Partner und Teil der Geschäftsführung bei urbanista in Hamburg. Er entwirft urbane Strategien auf der Ebene des Quartiers, der ganzen Stadt und der Region. Er entwickelt co-kreative Prozesse, öffnet den Denkraum für neue Programme und schafft mit Raumbildern neue Erzählungen. Ein besonderer Schwerpunkt seiner Arbeit liegt im Bereich der Transformation von Innenstädten sowie der Entwicklung zukunftsorientierter Nutzungsmischungen und Managementansätze.
Bereits während seines Studiums der Stadtplanung an der TU Hamburg-Harburg sowie an der HafenCity Universität Hamburg entwickelte und publizierte er in der Projektgemeinschaft spacedepartment zahlreiche Projekte, Publikationen und Formate. Von 2013 bis 2016 war er Lehrbeauftragter an der HafenCity Universität Hamburg.

Die Baukulturgespräche Osnabrück 2023 beschäftigen sich in diesem Jahr mit dem Thema „Zukunft für Osnabrück“. Welche Vorteile bietet ein städtebauliches Gesamtkonzept? Ist es vielleicht ein Hindernis für neue Entwicklungen? Oder kann es ohne Konzept keine positive Stadtentwicklung geben? Diese Fragen sollen im Mittelpunkt der Diskussion im Rahmen der Baukulturgespräche stehen, die mit Vorträgen von Markus Penell (O&O Baukunst, 7. September 2023) und Fabian Peters (Baumeister, 12. Oktober 2023) fortgesetzt werden.

Baukulturgespräche Osnabrück

Durch die Baukulturgespräche Osnabrück soll die Öffentlichkeit für regionale Baukultur sensibilisiert und der Diskurs verstetigt werden. In diesem Jahr geht es besonders um die Bedeutung eines städtebaulichen Gesamtkonzepts für Osnabrück, das mit führenden Stadtplanungs- und Architekturbüros, die sich in den vergangenen Jahren bereits mit Osnabrück beschäftigt haben, erörtert wird. Unter Berücksichtigung der Erfahrungen der Büros aus anderen, von ihnen betreute Stadtentwicklungsprozessen in Europa wollen wir versuchen, in der Diskussion einen erfolgversprechenden Weg für Osnabrück zu finden. Die Baukulturgespräche 2023 sollen einen Input dazu liefern, wie Stadtentwicklung in Osnabrück in Zukunft aussehen kann.

Als Veranstaltungsort wurde das Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück ausgewählt. Mit seiner zeitgenössischen Architektur hat der Libeskind-Bau einen direkten Bezug zum Thema Baukultur und bietet den idealen Rahmen für die Veranstaltungsreihe. Die Veranstaltungsreihe wird im Rahmen der Landesinitiative „Baukultur in Niedersachsen“ vom Land Niedersachsen, Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung gefördert. Als Sponsoren unterstützen die Firmen Deppe Backstein, FSB, Industriebau HOFF, LBS, Solarlux, mbakustik und pro office die Baukulturgespräche 2023.

Der Veranstalter: Verein für Baukultur Osnabrück

Der Verein für Baukultur Osnabrück hat sich das Ziel gesetzt, die Baukultur in der Stadt und der Region Osnabrück zu fördern und stärken. Durch die Verknüpfung von Baukulturakteuren und -interessierten stellt der Verein eine Plattform für den kontinuierlichen Informations- und Erfahrungsaustausch über eine qualitätsvolle Baukultur dar. Baukultur wird dabei bewusst offen als Gesamtqualität der Aspekte Architektur, Bau- und Wohnungswirtschaft, Denkmalschutz, Design, Freiraumplanung, Infrastrukturplanung, Ingenieurbau, Konstruktion, Kunst, Stadt- und Landschaftsplanung sowie Städtebau definiert. Durch Vorträge, Ausstellungen, Netzwerkveranstaltungen und auf anderen Kommunikationswegen möchte der Verein das baukulturelle Bewusstsein in der Stadt und der Region Osnabrück stärken und Baukultur erlebbar machen.

Kooperationspartner & Veranstaltungsort: Museumsquartier Osnabrück, Felix-Nussbaum-Haus

Das Felix-Nussbaum-Haus besitzt mit über 200 Werken die größte Sammlung des in Osnabrück geborenen und von den Nationalsozialisten ermordeten jüdischen Malers Felix Nussbaum. Für den Museumsbau verschachtelt der Architekt Daniel Libeskind drei Baukörper, die Bezugslinien zu Stationen im Leben des Malers – Osnabrück, Berlin, Brüssel, Auschwitz – setzen. Im Inneren beschreitet der Besucher ansteigende und abfallende Böden, wandelt in sich verengenden Gängen und verwinkelten Räumen und geht entlang von Mauern, die in spitzen Ecken münden. Sein Blick kreuzt durch Gitter die Geschosse und fällt durch schräg verlaufende Fenster nach außen. Labyrinthisch erscheint das „Museum ohne Ausgang“, das Gefühle von Zerrissenheit, zunehmender Enge und ansteigender Orientierungslosigkeit baulich sichtbar und räumlich erfahrbar macht.

Veranstaltungsüberblick / Baukulturgespräche Osnabrück 2023 – Schwerpunkt Stadtentwicklung

Strategische Stadtentwicklung
Referent:   Sven Lohmeyer (urbanista)
Datum:   07. Juni 2023, 18:00 Uhr

Veranstaltungsort:
Museumsquartier Osnabrück, Felix-Nussbaum-Haus
Lotter Straße 2, 49078 Osnabrück