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06.06.2023 | Allgemeine Meldungen, Stadtplanung

Die Territoriale Agenda 2030 in die Praxis bringen

Rolf Bösinger, Staatssekretär des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, eröffnet heute die Abschlusskonferenz einer europäischen Pilotaktion zur Sicherung von Zukunftsperspektiven in ländlichen Regionen und kündigt Folgeaktivitäten im Bereich Kreislaufwirtschaft an

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) präsentieren heute bei der Online-Konferenz „Die Territoriale Agenda 2030 in die Praxis bringen“ die Ergebnisse der Pilotaktion „A future for lagging regions: Fostering the implementation of spatial planning strategies“. Sie dient der Sicherung der Daseinsvorsorge in strukturschwachen ländlichen Räumen. 

Die sechs Modellregionen in Deutschland, Frankreich, Portugal und Österreich entwickelten seit 2020 innovative Lösungen der Raumordnung, die den Alltag der Menschen in ländlich geprägten Regionen verbessern – etwa in den Bereichen Mobilität, Digitalisierung und Gesundheit. Sie setzen dabei auf langfristige interkommunale Kooperation, fördern Plätze des Zusammentreffens und bündeln Kompetenzen. So hat der Landkreis Görlitz eine Kompetenzstelle für kooperative Regionalentwicklung und interkommunale Kooperation innerhalb des Landratsamtes aufgebaut. 

Das Vorhaben unter deutscher Federführung ist eine von sechs Pilotaktionen, die sich jeweils auf unterschiedliche Themen der Territorialen Agenda 2030 konzentrieren. Die für Raumordnung zuständigen Ministerinnen und Minister in Europa hatten die Territoriale Agenda 2030 im Dezember 2020 beschlossen. Das Dokument formuliert unter der Überschrift „Eine Zukunft für alle Orte“ Leitlinien für die europäische Raumordnungspolitik, die auf eine gleichwertige soziale, wirtschaftliche und ökologisch tragfähige Entwicklung der Regionen in Europa setzt. 

„Deutschland ist bereits aktiv an der Umsetzung der Territorialen Agenda 2030 beteiligt und hat sich der weiteren Umsetzung verpflichtet“, sagt Staatssekretär Bösinger. „Wir werden daher eine neue Pilotaktion starten, bei der es um regionale Ansätze der Kreislaufwirtschaft gehen wird.“ 

Dr. Peter Jakubowski, Leiter der Abteilung Raum- und Stadtentwicklung im BBSR, ergänzt: „Die Idee einer Kreislaufwirtschaft bietet durchaus auch für ländliche Regionen wichtige Ansatzpunkte. Etwa wenn es darum geht, sich unabhängiger von Lieferketten zu machen oder attraktiver für Fachkräfte zu werden. Regionale Ansätze werden ab 2024 auch in Modellregionen unterstützt.“ 

Bei der Online-Konferenz diskutieren heute Vertreterinnen und Vertreter der Pilotaktionen sowie Fachleute aus Wissenschaft, Verwaltung und Politik über die bisherige Umsetzung der Territorialen Agenda sowie nächste Schritte. Weitere aktuelle Informationen zur Pilotaktion und den deutschen und europäischen Modellregionen finden Interessierte auf der Website des BBSR: 1. Link

Livestream der Konferenz (ab 10:00 Uhr): 2. Link