Farmlift geht jetzt in den Einsatz – ein „Multitool“ für die Feuerwehr
Beim Kreisfeuerwehrverband Düren hat man nach rund 12-monatigem Praxistest jetzt einen Farmlift 742 in den Einsatzdienst übernommen. Der Case IH Farmlift ist jetzt am Feuerschutztechnischen Zentrum des Kreises Düren und wird von dort in den 15 kommunalen Feuerwehren des Kreises Düren mit mehr als 2.500 Feuerwehrleuten und jährlich mehr als 4.000 Feuerwehreinsätzen als Sonderfahrzeug eingesetzt.
„Die Anschaffung eines Teleskopladers ist im Wesentlichen durch zwei Faktoren bedingt: zum einen nehmen die Logistikaufgaben bei der Feuerwehr immer mehr zu und zum anderen waren wir auf der Suche nach einer flexiblen, schnellen Lösung, um im Einsatzfall havarierte E-Fahrzeuge zu bergen – bei Bedarf in einen dazu bereitgestellten Löschcontainer“, erläutert Karlheinz Eismar, Kreisbrandmeister im Kreis Düren.
„Da uns noch keine Erfahrungen mit einem Teleskoplader vorlagen, haben wir zunächst ein Anforderungsprofil erstellt und im Rahmen eines Praxistests verschiedene Anwendungsmöglichkeiten geprüft“, berichtet Karlheinz Eismar weiter.
Ergebnis: „Das Einsatzspektrum ist vielfältiger, als zunächst erwartet. Zu den wesentlichen Aufgaben gehört der Einsatz bei unterschiedlichen Logistikaufgaben, die bei der Feuerwehr immer häufiger anfallen“, berichtet Eismar weiter und nennt Beispiele: „Hierzu zählte in den vergangenen Monaten etwa der Aufbau von Impfzentren oder der Materialtransport für Hilfsgüter.
Geländegängiger Katastrophenhelfer
„Immer häufiger wird der Farmlift aber auch als wendiges Räum- und Bergegerät direkt bei oder nach Brandeinsätzen eingesetzt – etwa, wenn es darum geht, noch brennende Strohmieten auseinanderzufahren oder Glutnester zum Ablöschen aufzudecken.“
Bei der Flutkatastrophe im Sommer 2021 in der Region wurde der Farmlift eingesetzt, um Sandsäcke und Bigbags für die schnelle Errichtung von Dämmen zu transportieren. „Hier bewehrte sich vor allem auch die Geländegängigkeit sowie beispielsweise die Allradlenkung.“
Auf flotter Einsatzfahrt
„Obwohl wir einen Tieflader für den Transport haben, fährt der Farmlift auch direkt zum Einsatzort. Hierfür wurde er mit einem eigenen Martinshorn und Rundumwarnleuchten ausgestattet. Zudem wurde er mit einer Atemschutzgerätehalterung bestückt. Damit ist es möglich, bei Brandeinsätzen den Fahrer noch besser vor gefährlichen Rauchgasen in der Kabine zu schützen“, so Eismar.
Der Dürener Feuerwehr-Farmlift besitzt eine Traglast von 4,2 Tonnen und eine Hubhöhe von 7 Metern. Ausgestattet ist er mit einem Joystick mit Proportionalsteuerung und einem einfach zu bedienenden Wendeschalthebel. Er verfügt über eine Allrad-, Vorderrad- und Hundeganglenkung.
Zudem sorgt ein intelligentes Kippschutzsystem dafür, dass das Arbeitsgerät immer parallel zum Boden geführt wird. Das LED-Licht-Paket sorgt für eine Rundum-Beleuchtung im Einsatz.
Da der Farmlift von verschiedenen Einsatzkräften bedient wird, schätzt man insbesondere die intuitive Bedienung per Joystick und die gute Rundumsicht. „Insgesamt kommen wir zu dem Ergebnis, dass diese Maschinenklasse durchaus bei Feuerwehren ihre Berechtigung hat – bei uns als Multitool für ein breites Anwendungs- und Einsatzspektrum.“
Für den Katastrophenschutz gefragt
„Zurzeit verzeichnen wir eine verstärkte Nachfrage nach Case IH-Farmlift-Modellen von Feuerwehren und anderen Rettungs- sowie Katastrophenschutzorganisationen – und dies nicht nur der serienmäßigen roten Farbe wegen. Vor allem aufgrund seiner kompakten Bauform, der multifunktionalen Ausrüstungsmöglichkeit und der modularen Werkzeuge eignet sich der Farmlift für Räumarbeiten an Feuerwehr-Einsatzstellen genauso wie für verschiedenste Logistikaufgaben im Bereich des Katastrophenschutzes“, so Philipp Pamme, Produktmanager für Teleskoplader bei Case IH.