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04.10.2022 | Allgemeine Meldungen

Wieder mehr Unfälle in der Schule und auf dem Schulweg

Gesetzliche Unfallversicherung veröffentlicht vorläufige Zahlen für das erste Halbjahr 2022 vorläufigen Zahlen der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen

Die DGUV hat die vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr 2022 veröffentlicht. (Grafik: xyz+ - stock.adobe.com)

Im ersten Halbjahr 2022 ereigneten sich fast 400.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle. Das ist ein minimales Plus von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Einen deutlichen Anstieg gab es hingegen bei den meldepflichtigen Schulunfällen. Sie stiegen um mehr als 150 Prozent auf mehr als 470.000. Das geht aus vorläufigen Zahlen der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen hervor, die ihr Verband, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) heute veröffentlicht hat. 

„Die Zunahme bei den meldepflichtigen Schul- und Schulwegunfällen mutet auf den ersten Blick spektakulär an“, sagt Dr. Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). „Aber die aktuellen Zahlen liegen immer noch leicht unter den Werten, die wir in den Jahren vor der Corona-Pandemie gesehen haben. Wir sehen also wahrscheinlich den Effekt einer Normalisierung im Schulbetrieb nach den Schließungen vieler Bildungseinrichtungen.“

Die meldepflichtigen Schulwegeunfälle stiegen um rund 130 Prozent auf gut 39.000. Bei Schul- und Schulwegunfällen verstarben 14 Versicherte, das sind 6 mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der neuen Unfallrenten ging hingegen um 24 Prozent zurück auf 249 Fälle. 

Die meldepflichtigen Unfälle auf dem Weg zur Arbeit und von der Arbeit zurück nach Hause gingen um mehr als 8 Prozent zurück auf fast 80.000 Unfälle. Auch die Zahl der tödlichen Arbeits- und Wegeunfälle hat sich verringert: um 46 auf 255. Die neuen Unfallrenten gingen insgesamt um gut 15 Prozent zurück auf 6899. Eine Rentenzahlung ist ein Hinweis darauf, dass ein Arbeits- oder Wegeunfall schwere Folgen hatte

Berufskrankheiten

Das erste Halbjahr 2022 spiegelt die nach wie vor hohe Krankheitslast durch die Corona-Pandemie wider. Berufsgenossenschaften und Unfallkassen erhielten fast 40 Prozent Anzeigen auf eine Berufskrankheit mehr als im als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt waren es 215.000 Anzeigen, mehr als 175.000 betrafen Erkrankungen an COVID-19. 

Gut 86.000 Berufskrankheiten wurden im ersten Halbjahr 2022 anerkannt, davon gut 75.000 Erkrankungen an COVID-19. In gut 52.000 Fällen bestätigte sich der Verdacht auf eine Berufskrankheit nicht, darunter auch 33.000 Fälle von COVID-19.

Hintergrund: Schülerunfallversicherung

Kinder und Jugendliche sind beim Besuch von Kindertageseinrichtungen beziehungsweise Schulen sowie auf den dafür notwendigen Wegen gesetzlich unfallversichert. Die so genannte Schülerunfallversicherung deckt auch den Hochschulbesuch von Studierenden ab. Träger ist die jeweils regional zuständige Unfallkasse. Der Versicherungsschutz ist für die Versicherten beitragsfrei. Die Beiträge zahlt die öffentliche Hand.