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08.11.2022 | Gesundheitswesen und Hygiene, Stadtplanung

Holetschek will bei der Pflege im sozialen Nahraum neue Wege gehen

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister: Gemeinsam mit den Kommunen die pflegerische Versorgungsstruktur passgenau ausbauen

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (© Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege)

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek setzt sich für eine passgenaue und individuelle Pflege vor Ort ein. Holetschek betonte heute am Dienstag in München anlässlich einer virtuellen Veranstaltung mit dem Themenschwerpunkt „Sozialer Nahraum“, zu der er insbesondere kommunale Vertreterinnen und Vertreter eingeladen hatte: „Früher oder später betrifft uns alle das Thema Pflege – entweder weil wir selbst betroffen sind, oder weil es um unsere Eltern, Verwandte oder Freunde geht. Es ist an uns, neue Wege zu gehen und die Weichen für eine umfassende und menschenfreundliche Pflege von morgen zu stellen.“

Der Minister ergänzte: „Mir ist es wichtig, dass pflegebedürftige Menschen möglichst nahe an ihrem bisherigen Lebensmittelpunkt bleiben können. Dafür braucht es eine Versorgungsstruktur, die sich den Menschen und ihren individuellen Bedürfnissen anpasst. Bei der Umsetzung und Gestaltung haben besonders die Kommunen eine tragende Rolle, denn: Niemand kennt die Chancen, aber auch Lücken in den Versorgungsstrukturen und die Bedarfe der Bürgerinnen und Bürger so gut wie die Akteure vor Ort.“

Holetschek fügte hinzu: „Zudem erkennen die Kommunen, Kleinstädte und Quartiere zunehmend, dass sie sich verstärkt auf die Bedürfnisse der älter werdenden Menschen einstellen müssen, um lebenswerte Orte zu bleiben.“

Holetschek erläuterte: „Im unmittelbaren Lebensumfeld des Einzelnen, egal ob Dorf, Kleinstadt oder Stadtviertel, braucht es für den Fall der Pflegebedürftigkeit eine leicht erreichbare Anlaufstation für alle Fragen, die sich in dieser neuen Situation stellen. Und wenn der Beratungs- und Hilfesuchende den Weg dorthin nicht mehr aus eigener Kraft gehen kann, dann muss die Hilfe zu ihm kommen, zum Beispiel in Form von Pflegeberatung oder Gemeindeschwestern. Gleiches gilt für die pflegerischen Angebote, die dann nach der Beratung passgenau unterstützen und helfen sollen. In der Pflege braucht es also nicht nur neue Wege, sondern vor allem auch kurze Wege!“

Der Minister betonte: „Ich bin sehr dankbar, dass wir gemeinsam mit den Kommunen und vielen anderen Akteuren an einem Strang ziehen, um die Pflegeinfrastruktur in Bayern für die Zukunft zu stärken. So haben wir erst vor Kurzem gemeinsam mit den Kommunen und Pflegekassen das Strategiepapier ‚Gute Pflege. Daheim in Bayern.‘ beschlossen.“

Das Strategiepapier wurde erarbeitet, um den Prozess der Umsetzung zum Auf- und Ausbau zukunftsfähiger, bedarfsgerechter, leistungsfähiger, niedrigschwellig zugänglicher sowie ortsnaher pflegerischer Sorgestrukturen in Bayern miteinander anzustoßen, weiterzuführen und erfolgreich zu gestalten. Mitwirkende sind neben dem Ministerium der Bayerische Gemeindetag, der Bayerische Städtetag, der Bayerische Landkreistag, der Bayerische Bezirketag und die Arbeitsgemeinschaft der Pflegekassenverbände in Bayern e.V. (ARGE).

Eines der gemeinsamen Ziele ist, dass alle Menschen befähigt werden, am gesellschaftlichen Leben gleichberechtigt und selbstbestimmt teilzunehmen. Dafür soll der soziale Nahraum entlang der Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger partizipativ, kooperativ, generationengerecht und generationenübergreifend sowie barrierefrei und multifunktional gestaltet werden, um unter anderem der Vereinsamung aktiv entgegenzuwirken. Neben dem Auf- und Ausbau von Treffmöglichkeiten, Bildungs-, Bewegungs- und Kulturangeboten soll auch die Erprobung innovativer und alternativer Wohnkonzepte eine wichtige Rolle spielen. Darüber hinaus soll ein Augenmerk auf den Ausbau der Straßenbeleuchtung, öffentliche Toiletten, Ruhezonen und Bänke sowie örtliche Mobilitätskonzepte und den öffentlichen Nahverkehr gelegt werden.