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18.11.2022 | Energie, Gebäude und Grundstücke, Stadtplanung

Die staatliche Solar-Lücke schließen – durch Dachverpachtung

PV-Anlagen auf den Dächern von öffentlichen Liegenschaften sind eine große Chance für Städte und Kommunen, ihre Stromkosten sowie ihre CO2-Emissionen zu senken. Durch die Dachverpachtung kann der öffentliche Sektor seiner Vorbildfunktion bei der Energiewende gerecht werden. Spezialisierte Partner wie die Solarize Energy Solutions GmbH unterstützen öffentliche Träger in allen Phasen des PV-Projekts, etwa bei der Wahl der Dachpächter.

Wenn der PV-Ausbau im öffentlichen Sektor mit der aktuellen Geschwindigkeit voranschreitet, würde es beispielsweise rund 200 Jahre dauern, das komplette PV-Potenzial von 45,8 MWp auf den Dächern der Schulen in Stuttgart zu erschließen. Diese Hochrechnung ist Teil der Masterarbeit „Urbanisierung der Energiewende – Photovoltaik auf Stuttgarter Schulen“, die in Kooperation zwischen der Uni Stuttgart und dem städtischen Umweltamt entstanden ist. Stuttgart ist kein Einzelfall: In vielen deutschen Städten und Kommunen liegen die Dächer öffentlicher Gebäude in Sachen PV-Nutzung brach. 

„Durch den schleppenden PV-Rollout verpassen Bund, Länder und Kommunen die Chance, aktiv zur Erreichung ebenjener Klimaziele beizutragen, die sie fordern“, warnt Frederik Pfisterer, Gründer der Solarize Energy Solutions GmbH aus Stuttgart. „Besonders brisant ist dies nicht nur wegen der aktuellen Lage auf dem Energiemarkt und der PV-Pflicht für Nichtwohngebäude, sondern auch angesichts der Vorbildfunktion von staatlichen Einrichtungen.“

Auch aus wirtschaftlicher Sicht schmerzen die verschenkten Potenziale. Einnahmen aus staatlichen Förderungen, Einsparungen bei den Stromkosten sowie die Einspeisevergütung für überschüssigen PV-Strom bieten Schulen, Rathäusern, Landratsämtern und anderen öffentlichen Einrichtungen große Chancen, nicht nur ihre Klimabilanz, sondern auch die monetäre Bilanz zu verbessern. Nicht zuletzt tragen Verwaltungen durch die Teilnahme an der PV-Stromerzeugung ihren Teil dazu bei, auch in volatilen Zeiten die Stromversorgung der Bürgerinnen und Bürger zu sichern. 

Von Dachpacht bis Denkmalschutz: Gängige Bedenken unbegründet 

„In der freien Wirtschaft ist der PV-Rollout weitgehend professionalisiert. Gerade große Konzerne haben ganze Teams, um beispielsweise den PV-Leitfaden zu erarbeiten. Im Vergleich dazu mangelt es Kommunen oft an den passenden Ressourcen“, erklärt Frederik Pfisterer. „Der Partner, der mit der Umsetzung eines PV-Vorhabens betraut wird, muss die Besonderheiten öffentlicher Gebäude und der Verwaltungen genau kennen und in der Lage sein, alle Entscheider einzubinden und externe Dienstleister so zu koordinieren, dass am Ende alle Anforderungen erfüllt sind.“ 

Dank bewährter Praktiken muss die Suche nach einem geeigneten Vergütungsmodell staatlichen Trägern keine Kopfschmerzen bereiten. In der freien Wirtschaft gründen Immobilienunternehmen häufig eine Schwestergesellschaft eigens für das PV-Geschäft aus, um es steuerrechtlich korrekt von ihrem Immobiliengeschäft abzugrenzen. Diese Option steht Organisationen wie Landesgesellschaften oder auch Versicherungen nicht zur Verfügung. Eine rechtssichere Alternative für Kommunen ist die Verpachtung der Dächer, die mit PV-Anlagen ausgestattet sind. Bei öffentlichen Liegenschaften treten in der Regel die Stadtwerke als Pächter auf. 

Als Hemmnis wird häufig auch der Denkmalschutz genannt, dem öffentliche Gebäude wie Rathäuser oder Kirchen häufig unterliegen. Mit Blick auf das „überragende öffentliche Interesse” an Erneuerbaren Energien (EEG 2021 § 2) wagen inzwischen die ersten Bundesländer, allen voran Bayern und Baden-Württemberg, den Vorstoß zur Lockerung des Denkmalschutzes. Als Faustregel gilt: Die PV-Anlage darf sich in Farbe und Struktur nicht allzu sehr vom Dach des Denkmals abheben; seine Charakteristik muss gewahrt werden.  

Weniger Komplexität – mehr Solarleistung 

Ob Parkhaus oder staatliches Verwaltungsgebäude – die skalierbare Projektschablone von Solarize für die Planung und Steuerung von PV-Projekten hat sich auch bei erhöhter Komplexität bewährt. Sie besteht aus mehreren Schritten: 

• Individuelle Analyse der Immobilie

• Gefährdungsbeurteilung, Analyse des Sanierungsbedarfs und der Dachstatik

• Wahl des passenden Dachpächters

• Wahl des passenden Dienstleisters für die Installation der PV-Dachanlage und Prüfung ihrer Dokumentation nach erfolgter Installation

• Anmeldung beim Netzbetreiber

• Revisionssichere Abrechnung der PV-Stromerzeugung und des Verbrauchs mittels innovativer Softwarelösung 

Mit seiner umfangreichen Expertise sowie einem Netzwerk an akkreditierten Spezialisten unterstützt Solarize die Betreiber von staatlichen Liegenschaften bei jedem einzelnen Schritt des PV-Rollouts. Durch das Verpachten ihrer Dächer zum Zweck der Solarstromgewinnung setzen Organisationen der öffentlichen Hand nicht nur ein Zeichen für die Energiewende, sondern sichern die wirtschaftliche Energieversorgung in ihrer Gemeinde.