Erste Erfolge für die Plattform Grüne Fernwärme des AGFW
Um Kommunen auf dem Weg zur Wärmewende Orientierung zu bieten, hat der Energieeffizienzverband AGFW die „Plattform Grüne Fernwärme“ (www.gruene-fernwaerme.de) ins Leben gerufen. Gemeinsam mit Paten vor Ort – Kommunen und Stadtwerken, die Erfahrung im Betrieb von Wärmenetzen besitzen – erhalten Bürgermeister und Dezernenten wichtige Impulse für die kommunale Wärmeplanung und die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung.
Am 12. Mai 2022 startete das hessische Netzwerk der Plattform in Marburg. In Sachsen verzeichnen die Akteure bereits erste Erfolge: Fünf Kommunen haben den Beschluss für eine Versorgung mit Fernwärme gefasst.
„Die Rückmeldung der Teilnehmer und das große Interesse zeigen uns, dass wir mit der Plattform auf dem richtigen Weg sind“, erklärt Harald Rapp, Bereichsleiter Stadtentwicklung des AGFW und Projektleiter der Plattform Grüne Fernwärme. „Jetzt gilt es, in weiteren Bundesländern ebenfalls Angebote zu schaffen. Besonders freut uns der enge Austausch mit weiteren wichtigen Akteuren wie den Landesenergieagenturen. Das ist für uns ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. In Sachsen und Thüringen sind die dortigen Energieagenturen bereits ebenfalls in die Aktionen eingebunden. Es gibt sehr viele Kommunen in Deutschland, und sie alle stehen vor der Herausforderung, ihre Energie- und Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien klimaneutral aufzustellen. Hier ist die Vernetzung mit erfahrenen Ansprechpartnern sehr hilfreich.“
In Marburg startete vergangene Woche das hessische Netzwerk. Pate und somit Ansprechpartner für interessierte Kommunen ist Alexander Sauer von den Stadtwerken Marburg. In der Universitätsstadt existiert bereits seit vielen Jahren ein innerstädtisches Wärmenetz. Gemeinsam mit Matthias Funk von den Stadtwerken in Gießen vermittelten die Fernwärme-Experten den Teilnehmern wichtige Eindrücke und Handlungsansätze. „Die Plattform stellt Verbindungen her, bietet Wissensangebote und schafft somit Orientierung“, so Werner Lutsch, Geschäftsführer des AGFW. Im Rahmen einer Folgeveranstaltung soll es in den unterschiedlichen Regionen noch konkreter werden. Die beteiligten Kommunen erhalten dann weitere Informationen zu möglichen Fördermitteln und fachliche Unterstützung zur Vorbereitung von Beschlussfassungen in ihren kommunalen Gremien.
Diesen Schritt hinter sich haben bereits mehrere Kommunen aus dem westsächsischen Netzwerk der Plattform Grüne Fernwärme. Nach der Auftaktveranstaltung in Stollberg Ende 2021 haben sich inzwischen mehrere Kommunen für die Fernwärme entschieden, darunter Ehrenfriedersdorf und Bad Muskau in der Oberlausitz. Letztere Gemeinde verfügt über geothermisches Potenzial. Die Bad Muskauer Sole ist mit 1586 m die tiefste und mit 44 °C die heißeste Thermalsoleförderung in Sachsen. Das Heilwasser soll jetzt nicht länger ausschließlich für die Förderung der Gesundheit genutzt werden, sondern auch für die Wärmeversorgung zum Einsatz kommen. Ein erster KfW Antrag zur Unterstützung ist in Vorbereitung.
Städte und Gemeinden, die sich für den Erfahrungsaustausch interessieren, können sich online über die Plattform informieren und sich dem Netzwerk anschließen (siehe Link).