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15.03.2022 | Digitalisierung

Wie steht es um die Bürgerbeteiligung in Zeiten von Corona?

Dieser Frage widmete sich das Berlin Institut für Partizipation in einer heute erschienenen umfangreichen Studie.

Aufbauend auf einer ersten Umfrage im März 2020 fand nach über einem Jahr Pandemie-Erfahrung eine zweite Umfrage unter über 1.700 Teilnehmer*innen aus der Beteiligungsbranche statt. Die zentralen Ergebnisse der Studie:

Deutliche Beteiligungslücke

Die befürchtete Beteiligungslücke ist vielerorts Realität geworden. Diese ist dadurch entstanden, dass in der Frühphase der COVID-19-Pandemie aufgrund der Dominanz analoger Formate viele Beteiligungsangebote wegfielen und digitale Alternativen nicht flächendeckend verfügbar waren. Nachholefekte sind nur teilweise auszumachen.

Starker Digitalisierungsimpuls

Die vergangenen zwei Jahre haben sowohl zur Verbreitung als auch Nutzung digitaler Beteiligungsformen beigetragen. Letzteres hat die Entwicklung digitaler Kompetenzen und Routinen bei vielen Usern gefördert und die technische Ausstattung verbessert. Etliche Kommunen planen den Ausbau ihrer digitalen Beteiligungsstrukturen, sodass der virtuelle Raum auch nach Corona absehbar fester Bestandteil der deutschen Beteiligungslandschaft bleiben wird.

Analoge Beteiligung bleibt wichtig

Vielfach wurden ursprünglich analog geplante Beteiligungsverfahren digital umgesetzt. Die überwiegende Mehrheit der Befragten sieht jedoch digitale und analoge Partizipation auch zukünftig nicht als gleichwertig an. Eine grobe Unterteilung lautet dabei wie folgt: Digitale Formate überzeugen vor allem, wenn es um die asynchrone, transparente Informationsbereitstellung und -vermittlung im Rahmen strukturierter Formate zu fixierten Themen geht. Analoge Formate haben ihre Stärken in Kontexten, bei denen vertiefender, dialogischer Austausch und Vertrauensbildung im Vordergrund stehen.

Die komplette Studie können Sie kostenlos herunterladen: siehe Link