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22.06.2022 | Gesundheitswesen und Hygiene, Personalwesen, Umfragen

Öffentlicher Gesundheitsdienst

Zahl der unbefristet Beschäftigten in der Corona-Pandemie bis Ende 2021 um 14 % gestiegen

Zum Jahresende 2021 waren in Deutschland mindestens 21 460 Personen unbefristet im Öffentlichen Gesundheitsdienst beschäftigt. Das entsprach 17 770 Vollzeitäquivalenten, also auf die volle tarifliche Arbeitszeit umgerechneten Beschäftigten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach den Ergebnissen einer Erhebung im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit mitteilt, stieg die Zahl der unbefristet Beschäftigten in den erfassten Behörden gegenüber dem Stichtag 31. Januar 2020 um 2 615 Personen (+14 %) oder 2 405 Vollzeitäquivalente (+16 %). Der tatsächliche Personalzuwachs in den örtlichen Gesundheitsämtern und übrigen Behörden im Öffentlichen Gesundheitsdienst dürfte noch höher als die ermittelten Zahlen liegen, da nur 383 der 427 befragten Behörden zu beiden Erhebungsstichtagen Angaben machten.

An der vom Statistischen Bundesamt durchgeführten Erhebung beteiligten sich auf freiwilliger Basis 417 oder 98 % (31. Januar 2020) beziehungsweise 385 oder 90 % (31. Dezember 2021) der 427 befragten Behörden des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Die Ende 2021 teilnehmenden Behörden verfügten über 19 390 Vollzeitäquivalente an unbefristeten Stellen. Davon waren am Stichtag 17 770 Vollzeitäquivalente besetzt (92 %) und 1 620 (8 %) unbesetzt. Das Personal setzte sich zu 20 % aus Ärztinnen und Ärzten sowie Zahnärztinnen und Zahnärzten, 52 % Fachpersonal und 28 % Verwaltungspersonal zusammen. Die Beschäftigten waren jeweils etwa zur Hälfte in Vollzeit (51 %) und Teilzeit oder geringfügiger Beschäftigung (49 %) tätig. 93 % der Beschäftigten arbeiteten in örtlichen Gesundheitsämtern und 7 % in Landesbehörden.

Ziel von mindestens 1 500 neuen unbefristeten und besetzten Stellen in Vollzeitäquivalenten aus dem „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ erreicht

Der Öffentliche Gesundheitsdienst ist bedeutend für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung, besonders in Zeiten einer Pandemie. Als Konsequenz aus der Corona-Pandemie schlossen Bund und Länder im September 2020 den „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ zu dessen Stärkung und Modernisierung. Bis Ende 2021 sollten demnach bei den Gesundheitsbehörden gegenüber 31. Januar 2020 mindestens 1 500 neue unbefristete Stellen in Vollzeitäquivalenten geschaffen und besetzt werden.

Dieses Ziel wurde erreicht: Die 385 zum Jahresende 2021 an der Erhebung teilnehmenden Behörden gaben an, dass sie seit 31. Januar 2020 insgesamt 2 290 unbefristete Stellen in Vollzeitäquivalenten neu geschaffen und besetzt haben. Davon wurden 1 775 Stellen durch Bundesmittel im Rahmen des „Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ und 515 Stellen durch die Länder und Kommunen finanziert. Zusätzliche 505 neu geschaffene Stellen waren zum Jahresende 2021 noch nicht besetzt, sodass sich insgesamt ein Zuwachs von 2 795 neuen unbefristeten Stellen in Vollzeitäquivalenten ergibt. Da diesem Vergleich nur die Angaben von 385 der 427 befragten Behörden zugrunde liegen, ist davon auszugehen, dass der tatsächliche Stellenzuwachs noch höher ausfällt.

Bis Jahresende 2021 netto insgesamt 2 740 unbefristete besetzte und unbesetzte Vollzeitäquivalente mehr als noch Ende Januar 2020

Die 383 Behörden, die an beiden Stichtagen an der Erhebung teilnahmen, verzeichneten Ende 2021 zusätzlich zum Nettozugang (Besetzung neuer und vormals unbesetzter Stellen abzüglich Stellenkürzungen, Abgänge, Arbeitszeitverkürzung und so weiter) von 2 405 Vollzeitäquivalenten in unbefristeten Arbeitsverhältnissen auch netto 340 unbesetzte Stellen mehr als am 31. Januar 2020. Insgesamt ergab sich damit zwischen den Stichtagen ein Nettozugang an besetzten und unbesetzten Stellen von 2 740 Vollzeitäquivalenten.