21.07.2022 |
Digitalisierung, E-Government, Umfragen
VMware-Studie: Deutsche Bürger wünschen sich mehr Transparenz bei der Verwendung ihrer Daten
Deutsche Bürgerinnen und Bürger wünschen sich mehr Klarheit über die Verwendung ihrer Daten, bevor sie digitalen Dienstleistungen vertrauen. Eine aktuelle Studie von VMware zu den digitalen Chancen und Grenzen im öffentlichen Bereich zeigt:
Unter deutschen Konsumenten herrscht ein starker Kontrast zwischen dem Wunsch nach digitalem Fortschritt und der mangelnden Bereitschaft, persönliche Daten an Unternehmen und Regierung weiterzugeben. Fast die Hälfte der deutschen Bürger (zum Vergleich: 64 Prozent in den anderen europäischen Ländern) macht sich zunehmend Sorgen um die Sicherheit ihres digitalen Fußabdrucks im Internet. 32 Prozent (41 Prozent in Europa) fürchten, dass Unternehmen tracken, was sie auf ihren Geräten tun. Tatsächlich zeigt sich fast jeder Zweite zwiegespalten, wenn es um den Umgang von Unternehmen und Regierung mit Daten und technologischen Geräten geht. Selbst die Technologie, die am wenigsten in unser tägliches Leben eingreift, wird von den Bürgern immer noch gefürchtet – 15 Prozent (24 Prozent in Europa) fürchten die Einführung intelligenter Mülleimer durch die Kommunalverwaltungen, um den Abfall in ihrem Gebiet effektiver zu verwalten. Deshalb wollen 55 Prozent (61 Prozent in Europa) alltägliche Daten – wie Einkäufe und Aktivitäten – nicht weitergeben, auch wenn dadurch intelligentere und umweltfreundliche Infrastrukturen entwickelt werden könnten. Mehr Transparenz für datengetriebenen Fortschritt Trotz aller Vorbehalte stimmen bei sowohl den deutschen als auch den europäischen Befragten drei Viertel der Ansicht zu, dass die Netzverbindungen in ländlichen Gegenden verbessert werden müssen, damit eine Nation wirklich als digitalisiert betrachtet werden kann. Und sogar 43 Prozent (42 Prozent in Europa) fühlen sich mit der Nutzung autonomer öffentlicher Verkehrsmittel – das heißt selbstfahrender Busse, Züge oder Shuttles – wohl, um von einem Ort zum anderen zu gelangen. Tatsächlich hat die Mehrheit großes Interesse an digitalen Dienstleistungen im öffentlichen Bereich. Die Bürger wünschen sich lediglich, die Kontrolle über ihre persönlichen Daten zu behalten. Die digitale Skepsis, die große Bevölkerungsteile gegenüber Unternehmen und der Regierung empfinden, beruht auf der mangelnden Transparenz über die Verwendung und den Schutz der Verbraucherdaten. Im europäischen Vergleich ist Deutschland, was das Vertrauen der Bevölkerung in die Verarbeitung ihrer Daten durch die Regierung angeht, relativ gut aufgestellt. Dennoch gilt sowohl für deutsche als auch europäische Behörden, die digitale Skepsis der Bürger in Vertrauen umzuwandeln. Daten als Innovationstreiber Doch Transparenz allein reicht nicht aus, um vertrauensvolle Beziehungen zwischen Unternehmen und Verbrauchern aufzubauen. Da das Lesen von langen und komplizierten Datenschutzhinweisen für die Nutzer immer weniger eine echte Option darstellt, ist stattdessen ein Ansatz notwendig, der Wahlmöglichkeiten und Kontrolle in den Vordergrund stellt. Die Basis aller technologischen Innovationen liegt für Horst Robertz, Senior Director Public Sector & Healthcare, VMware, in den Daten: „Eine automatisierte Regulierung des Verkehrs, des Energieverbrauchs in Gebäuden oder der Müllproduktion sind alles digitale Chancen, die nur in Zusammenarbeit mit dem Konsumenten erreicht werden können.“ Die Bürger müssen aktiv miteinbezogen werden und das Gefühl haben, die Kontrolle über die persönlichen Daten zu behalten. „Es herrscht eine deutliche Kluft zwischen dem digitalen Appetit der Verbraucher und ihrem Vertrauen in die Verwendung ihrer Daten zur Schaffung solcher Dienste und Erfahrungen. Dieses Misstrauen hat einen Punkt erreicht, an dem es das Potenzial der Technologie, unsere Wirtschaft, Gesellschaft und unseren Planeten zu verbessern, untergraben könnte. In der sich immer weiter ausdehnenden digitalen Welt liegt die Verantwortung für die Wiederherstellung des Vertrauens in die Technik unweigerlich auf den Schultern der Unternehmen aus der Technikbranche und den Regierungen“, so Horst Robertz abschließend. Unternehmen aller Art und Regierungen sind es ihren Kunden und Wählern schuldig, die Art und Weise, wie sie mit ihnen in Kontakt treten, unter Berücksichtigung des Datenschutzes neu zu bewerten. Wenn nicht, riskieren sie, sie ganz zu verlieren. Versierte Unternehmen und Regierungen werden dies jetzt erkennen und Lösungen entwickeln, die auf der individuellen Wahl und der Kontrolle über die Daten beruhen. Über die Studie Diese Untersuchung wurde im Rahmen einer von VMware in Auftrag gegebenen Online-Umfrage unter 6.214 Verbrauchern in 5 Ländern durchgeführt - Großbritannien (2.060), Frankreich (1.124), Deutschland (1.030), Italien (1.020) und Spanien (1.021). Die Feldarbeit wurde von YouGov zwischen dem 31. Januar und dem 22. März 2022 durchgeführt. Die Zahlen wurden gewichtet und sind repräsentativ für alle Erwachsenen des Landes (ab 18 Jahren). |
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