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06.01.2022 | Allgemeine Meldungen

November 2021: Auftragseingang +3,7 % zum Vormonat

Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im November 2021 gegenüber Oktober 2021 saison- und kalenderbereinigt um 3,7 % gestiegen. Das war eine deutliche Erholung nach dem starken Rückgang um 5,8 % im Vormonat. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen ergab sich ein Anstieg von 3,8 %.

Präsident Dr. Georg Thiel (Foto: Statistisches Bundesamt))

Im Vergleich zum Vorjahresmonat November 2020 lag der Auftragseingang kalenderbereinigt 1,3 % höher. Im Zeitraum von Januar bis November 2021 ist der Auftragseingang um 18,8 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragseingang im November 2021 saison- und kalenderbereinigt 6,6 % höher.

Den größten Zuwachs beim Auftragseingang im November 2021 erzielte der sonstige Fahrzeugbau (Flugzeuge, Schiffe, Züge und so weiter) mit +32,0 % gegenüber dem Vormonat; hier wurden umfangreiche Großaufträge gemeldet. In der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen stieg der Auftragseingang um 7,0 % gegenüber dem Vormonat, nach dem er im Oktober 2021 um 4,7 % gesunken war.

Der starke Anstieg der Aufträge ist auf die Auslandsaufträge zurückzuführen: Sie erhöhten sich im November 2021 im Vergleich zum Vormonat um 8,0 %. Dabei nahmen die Auftragseingänge aus der Eurozone um 13,1 % zu. Die Auftragseingänge aus dem restlichen Ausland stiegen um 5,0 %. Die Aufträge aus dem Inland fielen um 2,5 %.
Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag der Auftragseingang im November 2021 um 1,2 % über dem Vormonatsniveau. Bei den Herstellern von Investitionsgütern gab es einen Anstieg um 5,3 %. Im Bereich der Konsumgüter stiegen die Aufträge um 3,8 %.

Für Oktober 2021 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang gegenüber September 2021 um 5,8 % (vorläufiger Wert: -6,9 %). Die Abweichung zum vorläufigen Ergebnis resultiert aus Nachmeldungen von Großaufträgen in den Bereichen Metallerzeugung und ‑bearbeitung sowie im Maschinenbau.

Umsatz +4,1 % zum Vormonat, aber 3,4 % unter Vorkrisenniveau

Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe lag nach vorläufigen Angaben im November 2021 saison- und kalenderbereinigt 4,1 % höher als im Oktober 2021. Damit lag er kalenderbereinigt 0,3 % über dem Vorjahresniveau und saison- und kalenderbereinigt 3,4 % unter dem Vorkrisenniveau des Februars 2020.

Für Oktober 2021 ergab sich nach der Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Anstieg des Umsatzes um 3,4 % gegenüber September 2021 (vorläufiger Wert: +3,6 %).

Neues Dossier zu Lieferengpässen in der Corona-Krise

Lieferengpässe bremsen die deutsche Industrie im Jahr 2021. Ein neues Dossier des Statistischen Bundesamtes bietet eine Datenanalyse zum Zusammenhang zwischen Materialknappheit, Auftragseingängen, Produktion und Preisen in der Industrie. Das auf der Themenseite „Konjunkturindikatoren“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbare Dossier verdeutlicht damit die aktuelle Situation in der Corona-Krise und stellt sie vergangenen Konjunkturzyklen gegenüber.

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die zeitweise starken Rückgänge und Anstiege zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Um einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird bis auf Weiteres in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die saisonbereinigt vorliegen, zusätzlich ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.