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09.12.2022 | Abfallwirtschaft, Soziale Stadt/PPP-Projekte

Als erstes öffentliches Unternehmen Hamburgs - SRH schließt Gemeinwohl-Bilanzierung ab

Als erstes öffentliches Unternehmen Hamburgs hat die Stadtreinigung Hamburg (SRH) das im Koalitionsvertrag 2020 der Hamburger Regierungsparteien verankerte Pilotprojekt einer Gemeinwohlbilanzierung für die Jahre 2020/2021 durchgeführt. Am heutigen Freitag bekamen die SRH-Geschäftsführer Prof. Dr. Rüdiger Siechau und Holger Lange im Beisein von Umweltsenator Jens Kerstan das Testat für den Gemeinwohlbericht im Passage-Kino feierlich überreicht.

Bild: Stadtreinigung Hamburg

Die vorgegebene Matrix der Gemeinwohl-Ökonomie setzt sich aus insgesamt 20 Gemeinwohl-Themen zusammen. Aus den einzelnen Bewertungen wird ein Gesamtergebnis in einem Wertungsbereich zwischen minus 3.600 und 1000 Punkten (Branchendurchschnitt bei 0 definiert) ermittelt. Die SRH erzielte dabei mit 529 Punkten ein gutes Ergebnis für ihre unternehmerische Tätigkeit. Dazu zählt die Wärmenutzung aus der Müllverwertung, die Umstellung des Fuhrparks auf alternative und leise Antriebe, eine verstärkte Säuberung von Radwegen, der Ausbau von öffentlichen Toiletten und Trinkwasserspendern genauso wie menschenwürdige Arbeitsbedingungen, eine umfangreiche Personalentwicklung und eine faire und transparente Beziehung zu Kund:innen- und Lieferant:innen. 

SRH-Geschäftsführer Prof. Dr. Rüdiger Siechau stellte fest: „Das positive Ergebnis der Gemeinwohl-Bilanz bestätigt uns in unserem Selbstverständnis, als systemrelevantes Unternehmen der Daseinsvorsorge tagtäglich einen wesentlichen Beitrag für alle Hamburger:innen zu leisten. Ob in der Reinigung, der Abfalllogistik oder auf den Recyclinghöfen – das Gemeinwohl ist in allen Bereichen der SRH die Trieb-feder unseres Handelns. Der heute veröffentlichte Bericht macht dies sichtbar und transparent.“ 

Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan: „Die Stadtreinigung Hamburg hat sich bereit erklärt, diese Gemeinwohl-Bilanzierung als erstes öffentliches Unternehmen der Stadt durchzuführen und damit einen Auftrag des 2020 geschlossenen Koalitionsvertrags umzusetzen. Dafür gebührt der SRH ein besonderer Dank.“ 

In der Gemeinwohl-Bilanz wird eine Messlatte an die zentralen Werte Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und Transparenz und Mitbestimmung in einer Bewertungsmatrix gelegt. Diese Werte werden an verschiedene "Berührungsgruppen" wie Lieferant:innen. Eigentümer:innen und Finanzpartner:innen, Mitarbeitende, Kund:innen und Mitunternehmen sowie Gesellschaftliches Umfeld angelegt. 

Der erste Gemeinwohl-Bericht der SRH ist nach den Grundsätzen der Gemeinwohl-Ökonomie gemäß Vollbilanz 5.0 erstellt. Die Gemeinwohl-Bilanz ist ein Instrument der Organisationsentwicklung und Bewertung unternehmerischer Tätigkeit. Sie beschreibt inhaltlich 20 Gemeinwohl-Themen und gibt Anleitung zur Bewertung nach Gemeinwohl-Maßstäben. Grundlage bildet die hier abgebildete Gemeinwohl-Matrix: