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02.08.2022 | Nutzfahrzeuge - Elektro-Mobilität

Webasto und Filderstadtwerke lassen Mitarbeitende nicht frieren

Die Filderstadtwerke stellen Werkstattfahrzeuge für den Außendienst auf E-Antrieb um. Um die Mitarbeitenden in kalten Monaten nicht frieren zu lassen und trotzdem die notwendige Reichweite der Fahrzeugbatterie sicherzustellen, rüsten sie das Range Plus System von Webasto nach.

Markus Listl, Leiter Technik Filderstadtwerke; Jan Meier, Geschäftsführer Filderstadtwerke; Jens Lind, Regionalleiter Vertrieb Webasto; Uwe Trettin, Leiter Applikationsentwicklung Pkw Europa (von links) bei der Übergabe des Werkstattwagens mit nachgerüsteter Range Plus Heizlösung für eine sichere Reichweite auch in kalten Monaten. (© Webasto 2022)

Wer schon einmal im Winter ein Auto mit Elektroantrieb gefahren ist, weiß, dass das Heizen des Innenraumes die Reichweite des Fahrzeugs schnell verkürzen kann. Trotz neuer Generationen von Batterien und Batteriemanagementsystemen können das bis zu 35 Prozent sein. Hinzu kommt, dass, je nach Einsatzbereich eines Transporters, die Wärme durch häufiges Türöffnen immer wieder entweicht. Außerdem lassen die Fensterflächen Fahrzeuge schnell auskühlen.
      
Damit die Filderstadtwerke ihr nachhaltiges Ziel einer elektrifizierten Transporterflotte guten Gewissens umsetzen können, ließen sie jetzt einen Mercedes-Benz eVito, der zur Wartung und Reparatur des Wassernetzes bei jedem Wetter einsatzbereit sein muss, mit einer kraftstoffbetriebenen Luftheizung vom Standheizungsexperten Webasto zuzüglich Tank nachrüsten. Damit wird die im Fahrzeug vorhandene strombetriebene Heizung wesentlich entlastet. Zusätzliche Wärmeenergie wird in das Fahrzeugsystem eingebracht, sodass die Antriebsbatterie mit ihrer vollen Kapazität für die maximale Reichweite des E-Fahrzeugs zur Verfügung steht. Als Kraftstoff kann HVO (Kraftstoff aus hydrierten Pflanzenölen) verwendet werden, um weitestgehend klimaneutral zu bleiben.
      
„Wir haben uns dafür entschieden, diese weitere Heizung einzubauen, um jederzeit, auch übers Wochenende, die Einsatzbereitschaft unserer Monteurinnen und Monteure sicherzustellen. In der Rufbereitschaft müssen die Kolleginnen und Kollegen das Fahrzeug auch am Straßenrand vor der Wohnung parken können, um kurzfristig und verlässlich, auch bei Eis und Schnee, beispielsweise zu einem Rohrbruch zu fahren. Wir sind froh, dass wir mit Webasto einen Partner an der Seite haben, der uns diese Möglichkeit eröffnet“, sagt Markus Listl, Leiter Technik bei den Filderstadtwerken.
     
Wenn das Fahrzeug auch Arbeitsplatz ist, gelten besondere Regeln. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) schreibt in ihrer Information 215-530, „Klima im Fahrzeug“ dazu: „Im Winter muss es möglich sein, in normaler Kleidung zu fahren. Dicke Jacken, Handschuhe und Schals können die Fahrtätigkeit beeinträchtigen und die Wirksamkeit des Sicherheitsgurtes reduzieren." Mit Range Plus kann ein geparktes Fahrzeug auch ohne Ladeanschluss vorgewärmt werden, während der Fahrt erhält das Luftheizgerät die Temperatur. 
     
Davon profitieren können alle, die sich für ein Elektrofahrzeug entscheiden, aber nicht auf die Sicherheit und den Komfort von dauerhaft zuverlässiger Wärme bei maximaler Reichweite verzichten können oder wollen. Dies betrifft vor allem so genannte „Kleinbusse“ für die Beförderung von Patient*innen, Schüler*innen oder Flughafen- und Hotelgästen sowie Transporter, die gleichzeitig Arbeitsplatz für Paketzusteller*innen, Verkehrsüberwacher*innen oder Servicetechniker*innen sind.
       
„Wir werden die Einsetzbarkeit von Range Plus weiterentwickeln, sodass auch in E-Fahrzeugen das Heizen flexibel möglich ist, auch wenn das Fahrzeug nicht gerade an der Stromversorgung lädt. Unser Ziel ist es, dass Tourenpläne im Winter nicht auf kürzere Strecken angepasst werden müssen und die Menschen, die in den Fahrzeugen arbeiten, dies in angenehmer und sicherer Umgebung tun können“, erklärt Uwe Trettin, Leiter Applikationsentwicklung bei Webasto. 
       
Die Applikation wurde nach §21 Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) durch einen Sachverständigen einer Prüforganisation abgenommen. Dabei wurde zum Beispiel auf die Sicherheit und Stabilität bei einem Unfall oder Fahrzeugüberschlag geachtet. Auf Basis dieses Mustergutachtens erfolgt für jede Nachrüstung eine einfache Endabnahme durch eine Prüforganisation mit technischem Dienst.