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16.08.2022 | Stadtplanung, Verkehrsmanagement

Neue Landesgelder für die kommunale Verkehrswende im Südwesten

Weiteres Personal soll nachhaltige Mobilität in Baden-Württemberg vorantreiben

Der Südwesten braucht mehr nachhaltige Mobilität – ob per Rad, mit Bus und Bahn oder mit dem Elektroauto. Die Mobilitätsfachkräfte sorgen dafür, klimaschonenden Verkehr in Kommunen zu verankern. (Foto: KEA-BW)

Baden-Württemberg will bis 2040 klimaneutral werden. Dazu gehört auch der Umstieg auf eine nachhaltige Mobilität. Das Land unterstützt Stadt- und Landkreise sowie Städte, Verwaltungsgemeinschaften, Stadtwerke, Verkehrsunternehmen und -verbünde und regionale Energieagenturen erneut dabei, die kommunale Verkehrswende voranzutreiben. Für die Finanzierung von Mobilitätsfachkräften hat das Verkehrsministerium neue Mittel bereitgestellt. Pro Stelle finanziert das Land Baden-Württemberg die Personalkosten über die ersten zwei Jahre vollständig. Die Antragstellenden verpflichten sich, die neuen Kräfte für mindestens zwei weitere Jahre zu beschäftigen. Anträge zur Förderung von Personalkosten können ab sofort bis zum 7. Oktober 2022 bei der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) eingereicht werden. Die neu eingestellten Fachkräfte werden von der Landesenergieagentur zusammen mit der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) inhaltlich unterstützt.

Der Verkehrssektor in Baden-Württemberg macht über ein Drittel der Treibhausgasemissionen aus, so das Statistische Landesamt. Um die Landesziele im Klimaschutz zu erreichen, muss insbesondere der Verkehrssektor deutlich nachhaltiger werden. Beispiele sind mehr Carsharing und Elektromobilität, der Ausbau der Ladeinfrastruktur, eine Stärkung von Fuß- und Radverkehr sowie der Aufbau von Mobilitätsstationen, die die verschiedenen Verkehrsangebote im Straßenraum verknüpfen.

Stadt- und Landkreise sind entscheidende Akteure

Um hier Erfolg zu haben und die Mobilitätswende in die Fläche zu bringen, braucht es die Stadt- und Landkreise. Sie sind entscheidende Akteure bei der Umsetzung und können Gemeinden und weitere kommunale Akteure wie regionale Energieagenturen, kommunale Unternehmen, Stadtwerke sowie Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde einbinden. Aus diesem Grund setzt das Land auf die Fachkräfte vor Ort. Bis zu 78.600 Euro ist für eine Stelle pro Jahr vorgesehen. Bislang wurden rund 12 Millionen Euro Fördergelder bereitgestellt und 112 Personalstellen bewilligt.

Erstmals gefördert werden Stellen für die „Koordination Klimaneutralität im Verkehrssektor bis 2030“ und das „Management Ruhender Verkehr: Parkraumüberwachung und -konzeption“. Den Fördertatbestand „Koordination Radverkehr“ hat das Ministerium um das Thema Fußverkehr erweitert. Zudem sind leichte Anpassungen in weiteren Bereichen erfolgt.

Den Umstieg auf eine nachhaltige Mobilität erleichtern

„Die Mobilitätsfachkräfte sollen die Bürgerinnen und Bürger zum Umstieg auf nachhaltige Verkehrsangebote ermutigen. Sie zeigen Möglichkeiten klimaschonender Mobilität auf und verankern diese innerhalb der Kommune“, sagt Maria Franke, Bereichsleiterin Nachhaltige Mobilität bei der KEA-BW. „Die neuen Kolleginnen und Kollegen in den Stadtverwaltungen und Landratsämtern sind die Treiber der Verkehrswende und gestalteten die Mobilität von morgen“, unterstreicht Maria Franke.

Damit die neuen Fachkräfte für nachhaltige Mobilität möglichst effizient arbeiten können, werden sie von der KEA-BW und der NVBW fachlich eng betreut. Die beiden Institutionen informieren und vernetzen die Fachkräfte landesweit, denn ihre Aufgabenbereiche sind vielseitig. So schaffen sie Synergien und ermöglichen den Austausch von Wissen und Erfahrungen. Dass die Arbeit der geförderten Stellen sich dauerhaft für die Kommunen auszahlt, ist schon heute sichtbar: Einige der in den ersten Förderaufrufen geschaffenen Stellen wurden bereits entfristet.

Das Landesziel, fünf Ziele für den Verkehr und der 10-Punkte-Plan

Baden-Württemberg hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden. Bis 2030 soll der Radverkehrsanteil im Land verdoppelt werden und ein Fünftel weniger Kfz-Verkehr in Stadt und Land unterwegs sein. Jedes zweite Auto und jede zweite Tonne sollen klimaneutral fahren und jeder zweite Weg soll selbstaktiv zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt werden. Der 10-Punkte-Plan soll dabei helfen, diese Klimaziele der Verkehrswende zu erreichen.

Informationen zur Personalstellenförderung und Ansprechpersonen stehen auf der der Förderseite der KEA-BW, als Übersicht in der Förderdatenbank der KEA-BW sowie auf der Internetseite des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg unter der Rubrik Sonstige Förderprogramme. Alle Förderangebote der nachhaltigen Mobilität und zu weiteren Förderthemen finden Interessierte ebenfalls in der Förderdatenbank der Landesklimaschutzagentur. Zudem berät der Fachbereich Nachhaltige Mobilität der KEA-BW auch zu allen Fragen rund um kommunale Maßnahmen für nachhaltige Mobilität.
Über die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW)

Die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH ist die Energieagentur des Landes. Aufgabe der KEA-BW ist die aktive Mitwirkung an der Klimaschutzpolitik in Baden-Württemberg: Sie berät Ministerien, Kommunen, kleine und mittelständische Unternehmen sowie kirchliche Einrichtungen bei der Energieeinsparung, der rationellen Energieverwendung sowie der Nutzung erneuerbarer Energien. Der Sitz der KEA-BW ist in Karlsruhe.