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13.04.2022 | Allgemeine Meldungen, Behörden und Verwaltung

Behörden in strukturschwachen Räumen ansiedeln

Eine vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) veröffentlichte Studie zeigt anhand von vier Fallstudien, wie Ansiedlungen von Behörden in strukturschwachen Räumen gelingen können. Dazu führte das ifo Institut Online-Umfragen und Interviews mit Beschäftigten sowie Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft durch.

Die Forscherinnen und Forscher fanden heraus, dass Behörden mit wenig spezialisierten Aufgaben in der Regel schneller und umfangreicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rekrutieren als Einrichtungen, die hochqualifizierte Beschäftigte und Fachkräfte benötigen. Auch sollte das Anforderungsprofil der neuen Stellen gut zum regionalen Beschäftigungsmarkt passen.  

Attraktive Arbeits- und Standortbedingungen sind der Studie zufolge wesentlich, um Beschäftigten und ihren Familien Anreize für einen Umzug an einen neuen Standort zu geben. Dazu gehören Beschäftigungsmöglichkeiten für die Partnerinnen und Partner, unbefristete Arbeitsverträge sowie eine gute infrastrukturelle Anbindung. Hinzu kommen gute Bildungseinrichtungen, schnelles Internet, ein vielfältiges Freizeit- und ein passendes Wohnungsangebot. Auch wollen sich die Beschäftigten laut Befragung am neuen Standort willkommen fühlen.  

Durch die neuen Behördenstandorte ergab sich für einige Beschäftigte die Chance, in ihrer Heimatregion Arbeit zu finden – oder in ländlichen Räumen Deutschlands eine neue Heimat zu finden. Die Forschungsarbeit zeigt aber auch, dass viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Behörden in nahegelegenen Großstädten wohnten oder von den alten Standorten pendelten. Zusätzliche wirtschaftliche Impulse in den Zielregionen sind vor allem dann zu erwarten, wenn Beschäftigte zusammen mit ihren Familien zuziehen. Die Forschenden empfehlen, die strukturfördernden Effekte von neuen Behördenstandorten vertieft zu untersuchen.  

Bei den in der Studie untersuchten Fallbeispielen handelt es sich um das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberpfalz in Tirschenreuth, das zukünftig in Mühldorf am Inn ansässige ALE Oberbayern, die Außenstelle des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Weißwasser und das Umweltbundesamt (UBA) in Dessau-Roßlau. 

Download der Studie: siehe Link