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10.10.2021 | Energie, Veranstaltungen und Wettbewerbe

Deutscher Solarpreis 2021 an fünf Akteurinnen und Akteure der Energiewende verliehen

In diesem Jahr hatte EUROSOLAR – Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien e.V. die Ehre, in ihrer Heimatstadt Bonn zusammen mit der EnergieAgentur.NRW den Deutschen Solarpreis 2021 an innovative Akteurinnen und Akteure der Energiewende zu überreichen.

Verleihung des Deutschen Solarpreises 2020 in Münster (Foto: EnergieAgentur.NRW)

Bei der feierlichen Preisverleihung unter dem Motto „Eine Bühne für die Energiewende“ im Kunstmuseum Bonn zeigten die Preisträgerinnen und Preisträger anschaulich, wie den Herausforderungen der Klimakrise und Energiewende kreativ und engagiert begegnet werden kann. Bei der Verleihung herrschte unter den Gästen eine feierliche Stimmung. Der Optimismus, der von den Preisträgerinnen und Preisträgern ausgeht, soll weitere Menschen zum Engagement für das Klima und die bürgernahe Energiewende inspirieren.

In seinem Grußwort fand EUROSOLAR-Präsident Prof. Peter Droege deutliche Worte: „Der Deutsche Solarpreis zeichnet Errungenschaften aus, die zeigen, wie unsere Wirtschaft und Gesellschaft schon heute flächendeckend aussehen sollte, damit wir erst gar nicht in die Situation gekommen wären, aus der wir uns heute mühsam befreien müssen. Das haben wir bremsenden Maßnahmen seitens Bund und Ländern zu verdanken sowie der Lobby der konventionellen Energieindustrie. Dass sich hier deutsche Menschen, Gemeinden und Organisationen aus eigener Initiative dieser gesamtgesellschaftlichen Herausforderung so praktisch überzeugend wie vortrefflich modellhaft gestellt haben, macht sie zu Deutschlands Energiehelden.“

Gabi Mayer, Bürgermeisterin der Bundesstadt Bonn, hob in ihrer Ansprache hervor: „Neben der unbedingt notwendigen Reduzierung des Energieverbrauchs kommt der Nutzung erneuerbarer Energien eine zentrale Bedeutung bei der Erreichung der Klimaneutralität zu. Die Stadt muss hier mit gutem Beispiel vorangehen und hat deshalb die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf ihren eigenen Liegenschaften mit Hilfe der Stadtwerke Bonn intensiviert. Die Energiewende ist ein Muss. Sie zu gestalten, ist unser aller Aufgabe.“

Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, stellte heraus: „Projekte wie die innovative solare Gewächshausarchitektur in Büren sind wegweisend: Mit der Vereinigung von Solarenergie und landwirtschaftlichen Böden schaffen die Landwirte den Sprung zum Multigebrauch des für die Energiewende raren Faktors ,Fläche‘. Die ausgezeichneten Projekte zeugen von einem Fortschrittsdenken, welches für die Energiewende in NRW und der ganzen Bundesrepublik dringend gebraucht wird. Die Preisträger mussten auf ihrem Weg ökonomische Risiken und technische Hürden überwinden – und waren letztlich dank ihrer Innovationen erfolgreich. Damit signalisieren sie uns, dass wir bei der Energiewende auf dem richtigen Weg sind.“

Luisa Neubauer, Solarpreisträgerin 2021, wies zum Abschluss der Verleihung auf die Bedeutung der dezentralen Bürgerenergie für das Gelingen der Energiewende hin. Trotz der immer noch nicht ausreichenden politischen Bemühungen zeigte sie sich optimistisch: „Wir haben das Wissen, dass es anders gehen kann. Dass eine vollständige Energiewende in naher Zukunft möglich ist. Ich sehe, dass diese Gesellschaft immer mehr Mut entwickelt und das ist, was wir brauchen". Weiter machte sie darauf aufmerksam, dass während diese Preisverleihung stattfand, immer noch Dörfer wie Lützerath für den Kohletagebau zerstört werden sollen, obwohl „wir wissen, dass wir die Kohle weder brauchen noch nutzen dürfen laut unserem CO2-Budget“.

Den Deutschen Solarpreis 2021 erhalten:  

  • In der Kategorie Städte/Gemeinden, Landkreise, Stadtwerke – die Stadtwerke Trier für die klimaneutrale Trinkwasserversorgung mithilfe von Wasserkraft, PV und intelligenten Speicherlösungen.
  • In der Kategorie Betriebe/Unternehmen (industriell, landwirtschaftlich, kommerziell) – Fabian Karthaus und Josef Kneer (Projekt LAND allerliebst) aus Büren (NRW) für die effiziente und innovative Nutzung von Agri-Photovoltaik auf einer Beerenobstplantage.
  • In der Kategorie Lokale oder regionale Vereine/Gemeinschaften – die Arbeitsgemeinschaft Hessische Wasserkraftwerke mit Sitz in Friedrichsdorf (Hessen) für die Förderung der Wasserkraft als wichtige Erneuerbare Energie.
  • In der Kategorie Bildung und Ausbildung – die Deutsche Meisterschaft „Solarmobil“ aus Recklinghausen / Halle (Westf.). für die Durchführung der Solarmobil-Meisterschaften, bei denen Schülerinnen und Schüler für Solarenergie begeistert werden.
  • In der Kategorie Sonderpreis für persönliches Engagement – Luisa Neubauer aus Berlin für ihr Engagement als Botschafterin für Erneuerbaren Energien und den Klimaschutz.

Der Deutsche Solarpreis wurde von Dr. Hermann Scheer (†), Träger des Alternativen Nobelpreises, ins Leben gerufen. Gemeinden, Unternehmen, Vereine oder Organisationen, Journalisten und Privatpersonen erhalten seit 1994 den Preis von EUROSOLAR e.V. für ihr Engagement rund um Erneuerbare Energien. Ausgezeichnet werden besondere und herausragende Projekte und Initiativen, die eine konsequente und dezentrale Energiewende verfolgen.