Public Manager
12.05.2021 | Gebäudemanagement, Raumlösungen, Sanierung

Mehr Sicherheit in der gläsernen Bank

In der Europäischen Investitionsbank Luxemburg (EIB) sind rund 2700 Personen tätig. Sie nutzen im Verwaltungskomplex verschiedene gastronomische Angebote. Doch genau diese Bereiche wurden zum Risikofaktor:

Risikofaktor in der gläsernen Bank: Durch den rutschigen Holzdielenboden im zentralen Restaurant gab es sogar Rutschunfälle. (© european-investmentbank)

Der Holzdielenboden im zentralen Restaurant genau wie auf dem Weg zur und in der Hauptcafeteria erwiesen sich als rutschig – es gab sogar Rutschunfälle. Also wurden die Oberflächen bearbeitet. Mit Hilfe der international zertifizierten Beschichtung SWISSGrip lässt sich seither die Rutschfestigkeit für alle Mitarbeitenden und Besucher gewährleistet, die Sturzgefahr ist gebannt.

Ein modernes und solides Gebäude. Nüchtern gestaltet und dennoch innovativ. Eine Architektur, die Nüchternheit und Funktionalität, Transparenz und Ökologie miteinander verbindet. Kurzum: Ein Bauwerk der Zukunft. So soll der Erweiterungsbau der Europäischen Investitionsbank (EIB) wahrgenommen werden – denn genau diese Kriterien besitzen einen hohen Stellenwert für die Bank, so hat es EIB-Präsident Philippe Maystadt bei seiner Eröffnungsrede betont. Der Erweiterungsbau liegt am Boulevard Konrad Adenauer in Luxemburg-Kirchberg (Quartier Européen Nord) und bildet die unmittelbare Verlängerung des bestehenden niedrigen kreuzförmigen Hauptgebäudes. Mit einer Nutzfläche von 72.500 Quadratmetern bietet es Büroräume für bis zu 750 Mitarbeiter. Die Europäischen Investitionsbank als Bank der Europäischen Union wurde 1958 zusammen mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft gegründet. Sie hat ihren Hauptsitz in Luxemburg und stellt weltweit Finanzierungen und Knowhow für solide und nachhaltige Investitionsprojekte bereit. Die EIB gilt heute als einer der weltweit größten öffentlichen Kre­ditgeber. Als Institution hat sie wesentlich am Aufbau Europas mitgewirkt und besitzt große Bedeutung durch die Förderung europäischer Projekte.

Hochwertigen Holzparkett – aber rutschig

Die neue Zentrale der Europäischen Investitionsbank besteht aus sieben diagonal verlaufenden Gebäudeflügeln. Die gesamte Struktur der zehn Geschosse wird von einer gekrümmten Stahl-Glas-Hülle überstrichen, ergänzt durch drei große Seilfassaden. Wellenförmige Glasfassade und ein optimaler Einfall von Tageslicht, Wintergärten und Atrien, Brücken und Verbindungsgänge genau wie hohe Umwelt­standards, Energieeffizienz und der verantwortliche Umgang mit natürlichen Ressourcen: Das Architektenbüro Christoph Ingenhoven (Düsseldorf) hat sich einiges einfallen lassen, um für die Nutzer der gläsernen EIB das Wohlbehagen zu maximieren. Dazu zählen auch eine Hauptcafeteria und ein zentrales Restaurant, die den Mitarbeitern des gesamten Gebäudekomplexes zur Verfügung stehen.

Der Flur vor der Cafeteria ist mit hochwertigen Holzparkett ausgelegt und besitzt eine leichte Neigung. Der Boden entpuppte sich als rutschig und die Schräge verstärkte die Rutschgefahr. Doch wie die Laufwege für die Angestellten sicher gestalten? Wie die Sicherheit für die Mitarbeitenden, das Personal und auch die Besucher während der Pausen gewährleisten? Und wie das alles gestalten, ohne dabei die Optik zu beeinträchtigen? „Die Bank hat verschiedene Lösungsoptionen recherchiert und auch uns als Unternehmen mit unseren Produkten überprüft, bevor wir eingeladen wurden“, erinnert sich Victorien Adon von GriP Safety Coatings Luxemburg. 

Dass SWISSGrip die einzige international zertifizierte Antirutschbeschichtung ist, war bei der Entscheidung mit ausschlaggebend. Nach dem Genehmigungsverfahren wurden vor Ort Proben am Originalparkett gemacht, dann die Beschichtung der Parkettfläche beauftragt. Die Fachleute von GriP Safety Coatings entschieden sich gemäß DIN 51130 für das Antirutsch-Produkt der Rutschsicherheitsklasse R11 (schuhbelastete Bereiche).

Antirutsch für Fliesen-, Holz-, Metall- und Kunststoffbeläge 

Mit Hilfe von SWISSGrip lassen sich Fliesen-, Holz-, Metall- und Kunststoffbeläge außen wie innen dauerhaft rutsch- und sturzsicher machen. Das Zwei-Komponenten-Produkt ist leicht aufzubringen, hygienisch, einfach zu reinigen und wieder entfernbar. „Nachdem Glastüren und Wände aufwendig abgeklebt und entsprechende Absperrungen vorgenommen worden waren, konnte an einem Samstag alles rutschsicher gemacht werden“, erinnert sich Adon. Die insgesamt 42 Quadratmeter Parkett des Flurs, der Rampe und vor der Türe der Hauptcafeteria wurden mit der Spritzanlage bearbeitet. Die Beschaffenheit und die Optik des Fußbodens wird durch die Behandlung mit SWISSGriP nicht verändert, das Produkt ist transparent und fast unsichtbar.

Noch an einer anderen Stelle im Haus zeigte sich das identische Problem: in der Kantine. Die einzelnen Stationen für Speisen und Getränke und der Essbereich sind auf einer weitläufigen Geschossebene verteilt. Auch hier brauchte es eine Lösung für den rutschigen Bodenbelag, denn es hatte bereits Rutschunfälle im Restaurant gegeben. „In Kantinen finden vielseitige Aktivitäten statt – von der Vorbereitung des Inventars, vom Füllen und Aushändigen der Speisen und Getränke bis zum Abräumen und Reinigen der Stationen“, erklärt Adon. Täglich durchlaufen tausende von Mitarbeitenden das Betriebsrestaurant, wählen an den Stationen etwas aus, gehen zu den Plätzen, verzehren an den Tischen die Speisen und Getränke, geben das benutzte Geschirr an den Sammelstellen ab. Speisen und Getränke fallen herunter oder werden verschüttet, die Böden sind während dieser Abläufe ständig den Verschmutzungen ausgesetzt. Besonders auf Laufstraßen kommt es zu Verunreinigung durch das Schuhwerk. 

„Fußböden in solchen Räumlichkeiten müssen daher sicher begehbar sein“, erklärt Adon. Trittsicherheit bedeutet, dass der Fußboden rutschfest und eben ist, dass keine Stolperstellen vorhanden sind. Um eine sichere Begehung zu gewährleisten, muss der Bodenbelag eine ausreichende Belastbarkeit aufweisen, beispielsweise für Rollwagen oder mobile Transportbehälter. Die Oberfläche muss gegen auftretende chemische Verbindungen wie Speisefettsäuren oder Reinigungsmittel beständig sein. „Das Holzparkett in der EIB braucht nicht nur eine ausreichende Belastbarkeit für die zu erwartenden Beanspruchungen, sondern eben auch Rutschfestigkeit.“

Sichere Begehung gewährleisten 

Gemäß den nationalen Normen wird für Bodenbeläge in Aufenthaltsräumen, Betriebskantinen, Speise- und Gasträumen sowie Bedienungs- und Serviergängen die Rutschsicherheitsklasse R9 vorgeschrieben. In Kaffee- und Teeküchen wiederum wird oft die Rutschfestigkeit R10 verlangt. Die 410 Quadratmeter Holzparkett in der Kantine der Europäischen Investitionsbank Luxemburg wurde mit SWISSGrip für Rutschsicherheitsklasse R11 beschichtet.

Das Team aus fünf Mitarbeitern kümmerte sich an fünf Tagen darum, die Ausstattung abzukleben, die Böden zu reinigen und anschließend mit der Spritzanlage zu beschichten. Um den Kantinenbetrieb nicht zu stören und ausreichend Trocknungszeit zu ermöglichen, fanden die Arbeiten vor den Weihnachtsfeiertagen und vor Silvester statt. Adon: „Seither hat sich die Situation definitiv verbessert. Die Mitarbeiter können nun ihre Mittagspause trittfest antreten. Wir gehen davon aus, dass in dem Gebäude weitere Aufträge zur Beschichtung folgend werden.“