Wertstoffhof ohne Warten
Zu den Stoßzeiten stauten sich die Autos vor dem Werkstoffhof der Stadt Rheine, was nicht nur längere Wartezeiten für die Kunden bedeutete, sondern auch den Verkehrsfluss auf der Bundesstraße behinderte. Spätestens seit der Corona-Pandemie und den damit verbundenen verstärkten Zutrittsbegrenzungen wird der Wertstoffhof in Rheine nicht der einzige mit diesem Problem gewesen sein.
Um langen Warteschlangen am Wertstoffhof entgegenzuwirken, haben die Technischen Betriebe Rheine, gemeinsam mit der RheiNet GmbH und der items GmbH aus Münster, eine Lösung auf Basis von LoRaWAN entwickelt.
Seit Anfang Juni findet sich auf der Website der Technischen Betriebe Rheine eine Warteschlangenanzeige, die grafisch den Stau vor der Einfahrt des Wertstoffhofes anzeigt und eine geschätzte Wartezeit angibt. Zur Ermittlung dieser Daten werden LoRaWAN-Sensoren eingesetzt, die in der Straße eingelassen wurden und erkennen, ob sich an einer bestimmten Stelle ein Fahrzeug befindet oder nicht. Die Sensoren übertragen die Information über das von der RheiNet GmbH errichtete und betriebene LoRaWAN-Netz. Die Sensordaten ermöglichen durch eine passende Logik eine Einschätzung der Wartezeit.
Die Hoffnung ist es, den Stau vor dem Wertstoffhof zu verringern. „Dieser konnte an stark frequentierten Tagen zu einem Problem werden, unter anderem da sich die wartenden Autos teilweise bis auf die Bundesstraße stauten“, so Manfred Ventker, Geschäftsführer der RheiNet GmbH. Diesem Problem soll durch die neu geschaffene Möglichkeit entgegengewirkt werden. „Auch zukünftig möchten wir in Rheine neue Technologien einsetzen, um die Stadt mit ihren angrenzenden Gebieten noch lebenswerter zu machen“, so der Geschäftsführer.
Für die Zukunft sind in Rheine weitere Digitalisierungsprojekte geplant, welche auf der LoRaWAN-Technologie aufbauen. So befindet sich aktuell ein Projekt zur Umsetzung der Fernauslesbarkeit der Grundwassermessstellen per LoRaWAN in der Umsetzung, um eine bessere Datenbasis über die Entwicklung der Grundwasserstände zu erhalten. Die neugewonnenen Informationen sollen zur Weiterentwicklung des Wassernetzes, aufgrund der neuen Herausforderungen des Klimawandels und der zunehmenden Hitzeperioden, beitragen. Ein weiteres Projekt, welches sich derzeit in der Umsetzung befindet, ist die bedarfsorientierte Bewässerung von Blumenbeeten durch den Einsatz von Feuchtigkeitssensoren. Dies spart zukünftig Wege und Wasser durch eine effizientere Bewässerung.
Die items GmbH, mit Hauptsitz in Münster und vier weiteren Standorten, ist ein Beteiligungsunternehmen mehrerer Stadtwerke. Das Unternehmen bietet den IT-Infrastrukturbetrieb, die Einführung, Betreuung und Weiterentwicklung von Anwendungssystemen und Prozess-Services an. Zudem unterstützt items viele Stadtwerke bei der Digitalisierung von Städten und Regionen (Smart City).