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10.07.2021 | Digitalisierung

Stärkung von Digitaler Souveränität und Open Source

KGSt veröffentlicht Handreichung für Kommunen

In einem neuen Bericht greift die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) das Thema Digitale Souveränität für Kommunen auf. Das Thema hat viele Facetten – zwei bedeutende sind die technologische Souveränität und die Datensouveränität. Ein zentraler Hebel zur Stärkung dieser Facetten ist der Einsatz von OpenSource-Software (OSS) und Offenen Standards in der Verwaltung.

Bereits im Jahr 2020 hat die KGSt mit Unterstützung des Deutschen Städtetages und der Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister e.V. (VITAKO) eine Umfrage zum Thema „Open Source in Kommunen“ durchgeführt. Ergebnis: Viele Kommunen sehen sich in kritischer Abhängigkeit von einzelnen nationalen und internationalen Software-Anbietern. Gleichzeitig hat der Einsatz von Open-Source-Software, die sich gerade durch eine herstellerunabhängige Lizenz auszeichnet, noch viel Potenzial. Oft fehlen Erfahrung und Know-how. Viele Chancen, wie eine intensivere interkommunale Zusammenarbeit und gemeinsame Entwicklung und Nachnutzung technischer Lösungen, bleiben aktuell noch ungenutzt. Dabei ist gerade die IT-Verantwortung im Zuge der zunehmenden Digitalisierung Teil des kommunalen Gestaltungsauftrags und der kommunalen Selbstverwaltung.

In einer gemeinsamen Initiative zum Thema „Digitale Souveränität“ haben der Deutsche Städtetag und die KGSt das Thema aufgegriffen. Das Diskussionspapier „Digitale Souveränität von Kommunen stärken“ vom Deutschen Städtetag skizziert einen übergeordneten strategischen Rahmen.

Der neue KGSt® -Bericht „Open Source in Kommunen – Ein Baustein für mehr Digitale Souveränität“ wurde unter Leitung von KGSt-Referentin Anika Krellmann gemeinsam mit vielen kommunalen Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen und weiteren Partnerinnen und Partnern aus dem Open-Source-Ökosystem erarbeitet. Der Bericht enthält konkrete Hinweise dazu, was genau „Open Source“ bedeutet, welche guten Beispiele es gibt, aber auch, vor welchen Herausforderungen Kommunen bei der Einführung und Nutzung von OSS stehen und mit welchen Vorurteilen OSS, sehr häufig zu Unrecht, behaftet ist.

Im aktuell veröffentlichten Teil 1 „Grundverständnis, Potenziale und Herausforderungen“ liegt der Schwerpunkt auf der Bedeutung von OSS für die Digitale Souveränität und auf den wichtigsten Grundlagen – von Lizenzfragen bis hin zur Bedeutung Offener Standards. Ergänzt wird der KGSt® -Bericht durch zahlreiche Beispiele aus der kommunalen Praxis. Daraus leiten sich unterschiedliche Anforderungen für eine Open-Source-Governance ab. Es geht es um Fragen der IT-strategischen Ausrichtung, der Vergabe und Beschaffung, der Revision, des Lizenzmanagements, aber auch der Nutzendenzentrierung. Auf diese Fragen wird die KGSt in einem weiteren Bericht vertiefend eingehen.

Der neue Bericht zeigt: Open-Source-Software ist mehr als ein Code und mehr als IT! Auch hier sind unterschiedliche Bereiche in den Blick zu nehmen. Vor allem aber braucht es den politisch-strategischen Umsetzungswillen, eine  Innovationskultur und die richtige Haltung.

Hinweis

Dieser Bericht steht unter der Creative-Commons-Lizenz CC-BY-SA 4.0 (Namensnennung und Weitergabe unter gleichen Bedingungen) kostenfrei und ohne vorherige Registrierung zum Download zur Verfügung.

Weiterführende Links

KGSt® -Bericht „Open Source in Kommunen – Ein Baustein für mehr Digitale Souveränität“ (Nr. 5/2021): 1. Link

KGSt® -Denkanstoß Mai 2020 Open Source in Kommunen. Ergebnisse einer Umfrage: 2. Link

Diskussionspapier „Digitale Souveränität von Kommunen stärken“ vom Deutschen Städtetag“: 3. Link