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12.01.2021 | Digitalisierung, Stadtplanung, Transport

Roadmap zur Digitalisierung im ÖPV

In einem breit angelegten Beteiligungsprozess haben die Akteure im Bereich des Öffentlichen Personenverkehrs (ÖPV) Ziele, Visionen und Maßnahmen für die digitale Vernetzung im ÖPV erarbeitet. Die Ergebnisse sind nun verfügbar.

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Aus Sicht des DStGB bedarf es für die dringend notwendige weitere Verbreitung von E-Ticketing und integrierten Auskunftssystemen nun eine Investitionsoffensive des Bundes und der Länder, um gerade den Nahverkehr fit für die digitale Zukunft zu machen.

Ergebnis der Initiative „Digitale Vernetzung im ÖPV“, in welcher neben den Verkehrsunternehmen auch Bund, Länder und Kommunen vertreten sind, sind die so genannte „Roadmap 2.0“, welche die nächsten notwendigen Maßnahmen zur Vernetzung von Fahrgast- und Kundeninformation sowie Tarifen und E-Ticketing aufzeigt. Daneben richtet sich ein Vernetzungsleitfaden an Aufgabenträger, Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde im ÖPNV sowie an öffentliche Institutionen, die über Förderung und Finanzierung des ÖPV entscheiden. Ziel ist neben dem leichteren Zugang zum ÖPV (Nah- und Fernverkehr) auch die bessere Vernetzung der Verkehrsträger und Mobilitätsangebote. Der Leitfaden zeigt daher auch Schritte für eine Interoperabilität der Systeme hinter den öffentlichen Mobilitätsangeboten auf.

Ab 2021 wird die Initiative in das Gesamtprogramm zur Stärkung des ÖPNV des BMVI eingebettet und der Dialogprozess in diesem Rahmen fortgeführt. Auf Basis einer neuen Förderrichtlinie sollen laut BMVI in den Jahren 2021 bis 2024 Modellprojekte mit verschiedenen Schwerpunkten (u. a. Vernetzung von Auskunfts- und Vertriebssystemen) gefördert werden.

Um den ÖPNV fit für die digitale Zukunft zu machen, bedarf es aus Sicht des DStGB jetzt auch der Umsetzung der in den Ergebnisdokumenten dargestellten Maßnahmen. Insbesondere müssen vorhandene Standards weiterverbreitet und digitale Plattformen der Verkehrsunternehmen, Verbünde als auch der Länder und des Bundes weiterentwickelt werden, damit Fahrgästen flächendeckend sowie verbund- und anbieterübergreifend beispielsweise Tickets und Reiseinformationen zur Verfügung gestellt werden können. Förderprogramme des Bundes und der Länder müssen daher entsprechend ausgestattet werden. Neben der Digitalisierung setzen derzeit auch die Umstellung der Fuhrparks auf alternative Antriebe und die Auswirkungen der Corona-Pandemie die ÖPNV-Finanzierung in den Kommunen extrem unter Druck. Gleichzeitig sind Ausweitungen der Angebote als auch Infrastrukturinvestitionen dringend notwendig, damit der ÖPNV den erhofften Beitrag zu mehr Klimaschutz, sauberer Luft und besserer Mobilität in Stadt und Land erfüllen kann.