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19.01.2021 | Energie

20 Jahre edna: Digitalisierung bleibt Kernthema

Marktkommunikation und Interoperabilität wichtiger denn je

„Das Ende der babylonischen Format-Verwirrung im Energiemarkt": So lautete die zentrale Forderung im Gründungsaufruf der EDNA-Initiative kurz vor Weihnachten 2000. Fünf Softwareanbieter und Beratungshäuser hatten sich in Berlin getroffen und die Idee entwickelt, gemeinsam die Standardisierung der Formate für die Marktkommunikation und die Interoperabilität der beteiligten Softwaresysteme voranzutreiben. Am 17. Januar 2001 formierte sich EDNA dann als Initiative mit knapp 20 Mitgliedsunternehmen, aus der 2009 der edna Bundesverband Energiemarkt & Kommunikation hervorging. „Ursprünglich dachten wir, dass wir uns nach drei Jahren auflösen können, weil dann alle Marktprozesse reibungslos laufen. Das kam bekanntlich anders und heute sorgt die Digitalisierung für ganz andere Herausforderungen. Insofern haben wir nach wie vor ausreichend zu tun", so Dirk Heinze, Geschäftsführer der Meine-Energie GmbH und seit 2001 zunächst Vorsitzender der EDNA-Initiative und später auch Präsident des edna Bundesverbands Energiemarkt & Kommunikation e.V. Eine Sammlung von Impressionen und Stimmen zu „20 Jahren edna" sind auf der Webseite abrufbar (siehe Link).

Von Anfang an positionierte sich edna nicht als typischer Industrieverband und Lobby für eine einzelne Branche, sondern als übergreifende Interessensvertretung, die sich für das Funktionieren einer marktweiten Infrastruktur stark machte. „Heute geht es dabei nicht mehr nur um typische Marktprozesse wie etwa den Lieferantenwechsel. Denn die Digitalisierung führt zu einer immer weitergehenden Vernetzung aller Marktpartner. Und wie immer bei neuen Entwicklungen und Technologien hakt es dabei anfangs immer bei der Kommunikation und den dazugehörigen Rahmenbedingungen", erläutert der edna-Geschäftsführer Rüdiger Winkler. Entsprechend breit ist nicht nur das Mitgliederspektrum, das von Softwarehäusern über Consultants und Energiemarktdienstleister bis hin zu kleineren Versorgungsunternehmen reicht. Auf die Vielfalt der Themen hat in den vergangenen 20 Jahren deutlich zugenommen. So beschäftigt sich edna heute mit neuen Technologien, wie sie von der Blockchain-Initiative Energie+ (BCI-E+) bearbeitet werden, mit der Weiterentwicklung der klassischen Marktprozesse oder auch der Adaption der elektronischen Rechnung für den Energiemarkt über einen eigenen Artikelnummernkreis für Strom- und Gasrechnungen und ein Validierungsprotal für ZUGFeRD und XRechnung.

„Aufgrund unserer Expertise sind wir heute aber auch ein wichtiger Ansprechpartner für den Gesetzgeber und die Regulierungsbehörden, wenn es um Gesetzesnovellen oder Änderungen der Rahmenbedingungen geht. Hier engagieren wir uns vor allem inhaltlich, um das Funktionieren eines zunehmend dezentralen Energiemarktes sicherzustellen", ergänzt Rüdiger Winkler. Dabei vertritt edna vor allem die Interessen der kleinen und mittleren Versorgungsunternehmen und strebt derzeit die Gründung der Initiative EVU+ unter dem edna-Dach an, wobei das Kürzel für „Energiewende von unten" steht.