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01.12.2021 | Baustoffe, Gebäude und Grundstücke

Behaglich wohnen in Basalt und Tuff

Fast jede Gemeinde hat ihren Lost Place. Das können historische Gebäude sein, die viel von der Geschichte der Region erzählen, das Ortsbild prägen und die trotzdem niemand haben will. Die alte Propstei in Kruft war so ein Lost Place – aber einer mit Happy End.

Foto oben: Zudem wurde auf dem 1700 Quadratmeter großen Grundstück ein Neubau mit fünf weiteren Wohnungen errichtet. Foto unten: Ein Stelldübel mit integriertem Teller drückt die Dämmplatte in die richtige Position. Beim Verschrauben verkrallen sich die Widerhaken im Dämmstoff. Die Holzfasern werden unter Aufnahme hoher Zugkräfte gegen die Wand gepresst. (Fotos: UdiDämmsysteme)

Seit 1962 stand das stattliche barocke Gebäude mit Kapelle und Glockenturm leer. Im 18. Jahrhundert wurden von dort aus die Ländereien der Benediktinerabtei Maria Laach verwaltet, später diente es als Schule, Pfarrhaus, Veranstaltungsraum. Dann folgten Jahrzehnte des Verfalls.

Eva Steinberger-Theisen, Architektin und Vorsitzende des Vereins Förderkreis Heimatgeschichte und alte Propstei Kruft, bewahrte das Anwesen vor dem Abriss. Inzwischen sind in der alten Propstei auf 300 Quadratmetern fünf barrierefreie, preisgünstige Mietwohnungen entstanden, die ehemalige Kapelle dient als Gemeinschaftsraum. Sieben Investoren aus dem Ort haben sich für diese Zwei-Millionen-Projekt zusammengetan. Hinzu kamen Zuschüsse aus dem Förderprogramm "Wohnen in Orts- und Stadtkernen" des Landes Rheinland-Pfalz.

Ein Ziel war auch, mit der Sanierung die Vorgaben eines KfW-Effizienzhaus Denkmal zu erfüllen. Keine leichte Aufgabe, ein Gebäude zu dämmen, dessen verwitterte Mauern aus unregelmäßig behauenen Tuff- und Basaltsteinen bestehen. Heikel war auch das Anarbeiten der Rundungen oberhalb der Fenster. Als Lösung erwies sich das Holzfaser-Dämmsystem UdiReco vom Hersteller UdiDämmsysteme. Die biegsamen Platten verfügen über eine weiche Seite, die sich quasi an die Mauer schmiegt und Unebenheiten, Verwerfungen und leichte Neigungen des Untergrunds bis zu zwei Zentimetern ausgleichen kann.

Diese Holzfaser-Dämmung wurde in der alten Propstei an der Innenseite der Außenwände in zehn Zentimetern Stärke angebracht – ohne Unterkonstruktion oder Klebstoff und ohne den Putz vorher abschlagen zu müssen. Ein Stelldübel mit integriertem Teller drückt die Dämmplatte in die richtige Position. Beim Verschrauben verkrallen sich die Widerhaken des Dübels im Dämmstoff. Die Holzfasern werden so unter Aufnahme hoher Zugkräfte gegen die Wand gepresst. Das natürliche Material kann Feuchte aus dem Mauerwerk aufnehmen und an die Luft abgeben. Diese Fähigkeit der Feuchtigkeitsregulierung ist gerade bei historischen Bauwerken von Vorteil.

Die Sanierung der alten Propstei in Kruft erwies sich als Win-win-Geschichte für alle Beteiligten: In einem fast abrissreifen Baudenkmal sind behagliche, helle Wohnungen entstanden, die auch für Menschen mit körperlichen Einschränkungen geeignet sind. Die 4000-Einwohner-Gemeinde hat ein imposantes Gebäude behalten, das seit 400 Jahren das Ortsbild prägt. Auch innen ist noch vieles von der barocken Gestaltung zu erkennen. Die Raumaufteilung orientiert sich am ursprünglichen Grundriss, dem auch die noch vorhandenen Stuckdecken entsprachen. Sogar die kleine Stucktaube in der ehemaligen Kapelle gibt es noch. Beim Freilegen eines zugemauerten Fensters kamen alte Malereien zum Vorschein, die als Grundlage für die Rekonstruktion an anderer Stelle dienten.

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