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19.08.2021 | Gebäude und Grundstücke, Schul- und KITA-Einrichtung, Spiel- und Sportplätze

Schulen müssen Sport und Bewegung ermöglichen – gerade in Zeiten der Pandemie

Der Schulbeginn unter weitestgehend „normalen“ Umständen sollte die durch die Pandemie sichtbar gewordenen Probleme des Schulsports nicht verschleiern. Insbesondere in Pandemiezeiten sind Sport und Bewegung ein essentieller Ausgleich für Kinder und Jugendliche.

Die IAKS Deutschland beobachtet, dass weder Turn- und Sporthallen noch die Schulhöfe auf die Anforderungen der COVID-19-Pandemie vorbereitet waren und fordert die Sanierung etlicher Schulsportstätten sowie die Gestaltung von Schulhöfen als bewegungsfreundliche Räume.

Im Laufe der pandemiebedingten Einschränkungen des öffentlichen Lebens hat die Aktivität von Kindern und Jugendlichen rapide abgenommen. Während sich die Bildschirmnutzung fast verdoppelt hat, haben sich die Alltagsaktivitäten von 107,3 Minuten vor dem ersten Lockdown auf durchschnittlich 61,2 Minuten im zweiten Lockdown reduziert (Karlsruher Institut für Technologie). Der Vereinssport konnte gar nicht bis kaum stattfinden, Schulsport wurde stellenweise ganz gestrichen oder auf den Schulhof verlegt. Der Vorstandsvorsitzende der IAKS Deutschland, Prof. Dr. Robin Kähler, hält fest: „Auch, wenn Kinder und Jugendliche von der Krankheit COVID-19 selbst weniger betroffen sind, ist der Mangel an Bewegung eine Katastrophe für die psychische und körperliche Entwicklung von jungen Menschen.“

Die Schulsporthallen in Deutschland waren und sind denkbar schlecht für die COVID-19-Pandemie ausgestattet. Fehlende Lüftungssysteme, defekte Fenster, die sich nicht öffnen und schließen lassen, defekte sanitäre Anlagen und zu kleine Umkleidekabinen waren schon vor der Pandemie störend, jedoch für die Länder und Kommunen nicht Grund genug, das Thema Schulsporthallen deutschlandweit expliziter anzugehen. Das ganze Ausmaß der Auswirkungen des Bewegungsmangels bei Kindern und Jugendlichen wird wohl erst in den nächsten Monaten und Jahren deutlich und zeigt dann, warum Schulsportstätten schon längst hätten saniert werden müssen. „Bildung und eine gesunde Entwicklung von jungen Menschen sind die wichtigsten Voraussetzungen einer funktionierenden Gesellschaft“, so Prof. Dr. Kähler, „die Sportstättenbranche hält zahlreiche Lösungen für eine pandemiegerechte Sportinfrastruktur bereit. Der Bund, die Länder und Kommunen müssen jetzt investieren.“

Ein weiteres Problem, welches durch die Corona-Krise deutlich wurde, ist, dass die Schulhöfe nicht adäquat für den Sportunterricht im Freien ausgestattet sind. Zu wenig Platz, zu wenig Grün, zu wenig attraktive, kindgerechte Bewegungsgelegenheiten. Auch dafür hält die Sportstättenbranche zahlreiche Lösungen bereit. Überdachte Sportflächen, Bewegungsparcours, Kunstrasenflächen, Spielgeräte und Grünflächen müssen in Zukunft dringend in die Planung von Schulhöfen eingebunden werden. Die Euphorie des Schulanfangs sollte nicht darüber hinwegsehen, wo die Baustellen in Bezug auf Schulsportstätten liegen. Die IAKS Deutschland fordert, dass die Schulsportstätten und Schulhöfe erneuert werden, sodass Schüler*innen in kommenden Pandemiezeiten nicht mehr unter den Folgen von Bewegungsmangel leiden müssen.