Public Manager
20.04.2021 | Stadtplanung

Bürgermeister fordern klare Perspektiven für Neustart des Tourismus

Die Corona-Pandemie hat den Tourismus hart getroffen. Neben massiven Einnahmeausfällen in den Tourismusregionen droht auch eine Abwanderung von Fachkräften. Um eine Abwärtsspirale in den besonders betroffenen Kommunen zu vermeiden sind finanzielle Unterstützungen und konkrete Öffnungsperspektiven unter Berücksichtigung des Infektionsgeschehens notwendig.

Dies ist das Ergebnis der Sitzung des  Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Verkehr des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. 

Die in dem Gremium vertretenen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister diskutierten mit dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Beauftragten der Bundesregierung für Tourismus, Thomas Bareiß, über die notwendige Unterstützung der Tourismusakteure und mahnten eine bundesweite Öffnungsstrategie unter Gewährleistung der Abstands- und Hygieneregeln und der Anwendung von Testverfahren an.

„Auch nach einem Jahr Pandemie gibt es für die Tourismusakteure in den Städten und Gemeinden nach wie vor  keine Strategie, unter welchen Bedingungen der Tourismus im Inland wieder ermöglicht werden kann“, betonte der Ausschussvorsitzende Ingo Hacker, Bürgermeister von Neuhausen auf den Fildern.

Die Kommunen fordern  von Bund und Ländern eine klare Perspektive, bei welchen Inzidenzwerten Öffnungen schrittweise und unter Auflagen möglich werden. Basis hierfür sollten Modellprojekte in den Kommunen sein. „Gastronomie, Kultur- und Freizeiteinrichtungen konnten seit vergangenem Sommer umfangreiche Erfahrungen für eine umsichtige Öffnung der Angebote sammeln“, stellte  Hacker heraus. Dieses Wissen sollte nun im Rahmen konkreter Maßnahmen zur Öffnung genutzt werden. Dabei unterstützt der Deutsche Städte- und Gemeindebund den vom Deutschen Tourismusverband vorgelegten Stufenplan.

Ebenfalls erörtert wurde die schwierige Lage der Beschäftigten im Tourismussektor. „Der ohnehin vielerorts vorherrschende Fachkräftemangel in Bereichen wie der Gastronomie verschärft sich durch die fehlende Perspektive derzeit dramatisch. In Gemeinden mit dominierendem Tourismussektor befürchten wir eine zunehmende Abwanderung. Die wegbleibenden Gäste führen zudem zu Einnahmeausfällen bei den touristischen Einrichtungen und zu einer Verödung von Ortskernen. Hier gilt es effektiv gegenzusteuern, um eine Abwärtsspirale mit weitreichenden und langfristigen Folgen für ganze Regionen zu vermeiden“, forderte Hacker.