Public Manager
16.05.2020 | Gebäudemanagement, Stadtplanung

Weiterhin kein Einbruch bei Immobilienpreisen

Die lange ersehnten Aprilzahlen zeigen nun doch ein anderes Bild als das landläufige Gefühl bislang widerspiegelte. Entgegen zahlreicher negativer Prognosen zeigt sich bei den Immobilienpreisen derzeit keine Abkühlung. Das ergibt die Auswertung des aktuellen Europace Hauspreisindexes EPX.

Stefan Kennerknecht, Co-CEO der europace AG

Hauspreis-Index: Wenn auch nicht mit ganz so starker Steigerung wie im Vormonat - der EPX bleibt stabil (Foto/Grafik: europace AG)

Gut zwei Monate nach Inkrafttreten der Maßnahmen zur Einschränkung des Virus Covid-19 zeichnen sich nach wie vor keine nennenswerten Trendänderungen, geschweige denn Einbrüche, bei den Wohnimmobilienpreisen ab. Nicht ganz so stark wie im Vormonat, doch immer noch solide, steigt der Gesamtindex um 0,70 Prozent auf 176,07 Punkte. Auch in den Segmenten Neubauten und Eigentumswohnungen kann der Index zulegen. So wurde bei Neubauten ein Anstieg von 0,89 Prozent auf 181,90 Punkte ermittelt. Bei Eigentumswohnungen fiel die Steigerung mit lediglich 0,47 Prozent zum Vormonat  zwar etwas verhaltener aus, was aber auf die sehr starken Märzzahlen zurückgeführt werden kann. Insgesamt liegt der Hauspreisindex für Eigentumswohnungen mit 182,08 Punkten immer noch vor allen anderen Segmenten. 

Stefan Kennerknecht, Co-CEO der europace AG, ordnet die Zahlen folgendermaßen ein:

“Unsere Plattformzahlen zeigen derzeit noch keinerlei Trendwende bei der Immobilienfinanzierung und bei den tatsächlich bezahlten Immobilienkaufpreisen. Häuser und Wohnungen werden nach wie vor dringend gesucht, und vielleicht nutzen gerade jetzt Menschen die Zeit, sich nach einem Eigenheim umzusehen. Sicherlich haben einige Käufer ihre Suche erstmal auf Eis gelegt, und auch bei den Angeboten wurde das ein oder andere vom Markt genommen. Gesamtheitlich gesehen übersteigt aber die Nachfrage nach wie vor das Angebot, was die stetige Preissteigerung erklärt. Dazu kommt, dass die aktuellen Daten Zeiträume abbilden, in denen Covid-19 und dessen Auswirkungen noch nicht richtig eingeordnet werden konnten. Wer sich also in den letzten Wochen in den Endzügen einer Finanzierung befand, rückte vermutlich erst mal nicht vom Kauf ab. Erst die kommenden Monate werden zeigen, ob das Virus auch Einfluss auf die Immobilienfinanzierung und die Hauspreise haben werden. Was wir jetzt schon beobachten, ist, dass die Branche zunehmend auf Digitalisierung setzt und nach Lösungen sucht, mit denen sie ihre Kunden im Falle einer länger anhaltenden Krise auch weiterhin aus der Ferne unterstützen kann.” 

Ausführliche Zahlen zum EPX sowie das Europace Trendbarometer ETB, der Europace Baufinanzierungsindex (EBIX) sowie aktuelle Wohn- und Finanzierungsmarktstudie: siehe Link