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15.05.2020 | Gesundheitswesen und Hygiene

Online-Befragung zur psychosozialen Gesundheit der Menschen

Die Corona-Pandemie hat das öffentliche, berufliche und private Leben der Menschen in vielerlei Hinsicht stark verändert. Auch wenn in Deutschland zurzeit langsam wieder die Kontaktbeschränkungen gelockert werden, sind wir von einem normalen Alltag, wie vor dem Ausbruch von Covid-19, noch lange entfernt.

 
 

Das hat nicht nur gravierende wirtschaftliche Auswirkungen, sondern beeinflusst die Menschen auch emotional. Doch was sind die genauen Belastungsfaktoren? Wie gehen die Menschen mit den neuen Anforderungen von Kurzarbeit, Homeoffice oder vielleicht sogar drohendem Arbeitsplatzverlust um? Wie belastet sind die Familien? 

Um Antworten auf diese und weitere Fragen zu finden, läuft seit März 2020 eine wissenschaftliche Online-Befragung (siehe Link) der Technischen Universität (TU) Chemnitz. Die Techniker Krankenkasse (TK) unterstützt das Projekt. Bereits mehr als 3.000 Menschen haben daran teilgenommen. Jetzt werden noch weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht. 

Mehr als 3.000 Menschen haben bereits bei der Online-Befragung mitgemacht
Professor Dr. Bertolt Meyer von der Professur für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie leitet die Studie: „Ziel ist es, ein möglichst repräsentatives Bild der psychosozialen Auswirkungen auf die Menschen durch die Corona-Pandemie zu bekommen. Die Erkenntnisse können dabei helfen, die negativen psychosozialen Auswirkungen der Pandemie zu erkennen und mit konkreten Maßnahmen zu vermindern.“ Der Studienzeitraum läuft über mehrere Monate. Die Befragten werden – nach Einwilligung – nach mehreren Wochen erneut online befragt. „So erhalten wir einen guten Überblick über die Belastungen innerhalb der einzelnen Abschnitte der Kontaktbeschränkungen. Von der ersten großen Kontaktbeschränkung Anfang März bis hin zu den stufenweisen Lockerungsmaßnahmen“, so Meyer.

Gesundheitsmanagement ist auch Krisenmanagement

Die Erkenntnisse der Studie können auch ein wichtiger Indikator für Maßnahmen im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) sein. Wiebke Arps vom Gesundheitsmanagement der TK: „BGM bedeutet auch Krisenmanagement. Aber erst wenn wir die konkreten Belastungen der Menschen in den Unternehmen kennen, können wir auch gemeinsam mit den Verantwortlichen individuelle Lösungsstrategien entwickeln. Für eine so große Ausnahmesituation, wie wir sie jetzt aufgrund der Corona-Pandemie haben, gibt es bisher noch keinerlei Erfahrungen.“

Teilnahme

Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig und anonym. Es werden keine Daten erfasst, die einen Rückschluss auf eine konkrete Organisation oder Person ermöglichen. Interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer können noch bis Ende Juni den Fragebogen ausfüllen.  Ausführliche Ergebnisse werden im Herbst 2020 von der TK veröffentlicht.