Public Manager
18.06.2020 | Gebäudemanagement, Sanitär-Heizung-Klima, Wasser und Abwasser

Nach längerer Stilllegung von Betrieben lauert jetzt die Gefahr einer Trinkwasserverkeimung

Die umfangreichen Maßnahmen zur Reduzierung der Corona-Virus-Verbreitung führten zu zahlreichen Geschäftsschließungen – mit der Folge, dass viele Gebäude über einen Zeitraum von mehreren Monaten nicht mehr wie gewohnt genutzt wurden. Die Anzahl der Beschäftigten wurde auf ein Minimum herabgesetzt. Alles zum Schutz der Mitarbeiter. Hier gilt es jetzt, die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Trinkwasserqualität im Auge zu behalten.

Wie können sich Geschäftsschließungen auf die Trinkwasserqualität ausgewirkt haben?

Die Trinkwasserinstallation ist in vielen Gebäuden auf den im Normalbetrieb vorhandenen Wasserbedarf ausgerichtet, also auf den produktionsbedingten Wasserkonsum oder den üblichen Trinkwasserverbrauch in Küchen, Kantinen und Sanitärräumen. Wird jedoch der Betrieb für einen längeren Zeitraum stillgelegt oder „runtergefahren“, werden die entsprechenden Rohrleitungen nicht mehr in dem Maße mit Wasser durchströmt, wie es für die Sicherstellung einer guten Wasserqualität notwendig ist. Sollten zudem die Trinkwasserinstallation und die Löschwasserinstallation nicht nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik installiert sein, ist besondere Vorsicht geboten. Sven Elsner, Leiter der Abteilung Löschwassertechnik der Minimax Mobile Services GmbH & Co. KG, erklärt: „Bei einer sogenannten Mischinstallation von Lösch- und Trinkwasser sind die Rohrleitungen auf den Löschwasserbedarf ausgelegt, also wesentlich größer dimensioniert als es für den reinen Trinkwasserbedarf erforderlich wäre. Wurde in den vergangenen Wochen und Monaten die gesamte Installation nicht mehr durch den täglichen Wasserbedarf durchströmt bzw. ausreichend durchspült, kann es verstärkt zu Stagnationen im Leitungsverlauf gekommen sein. Dadurch besteht erhöhte Gefahr der Bildung von Bakterienkulturen.“

Grundsätzlich wird daher empfohlen, vor einer Wiederaufnahme eines Betriebes eine ordentliche Spülung der Trinkwasserinstallation vorzunehmen, um ein mögliches Gesundheitsrisiko der Mitarbeiter, z. B. durch Legionellen, weitestgehend zu vermeiden. Bei einer Mischinstallation, die nicht der Trinkwasservorordnung entspricht, ist solch eine Spülung der Rohrleitungen umso wichtiger. Sven Elsner weist jedoch darauf hin: „Eine Spülung der Mischinstallation entspricht nicht der Trinkwasservorordnung und ersetzt nicht die Notwendigkeit einer Trenneinrichtung, sollte aber

zwingend während einer Betriebsschließung und ebenso vor der Wieder-Inbetriebnahme des Gebäudes erfolgen.“ Durch diese Maßnahme wird nicht nur die Möglichkeit der Verkeimung innerhalb des Objektes eingeschränkt, sondern auch eine mögliche Beeinträchtigung des öffentlichen Trinkwassernetzes minimiert.

Wie können sich Unternehmen schnell und unkompliziert vor einer Wasserverkeimung schützen?

Die Trinkwasserverordnung schreibt vor, dass Trinkwasserinstallationen aus hygienischer Sicht vom Löschwassernetz getrennt sein müssen. Dieser Forderung konnten Betriebe oft nicht nachkommen, da sie nicht den Platz haben, um die bisher auf dem Markt vorhandenen großen Anlagen zur Systemtrennung in ihren Gebäuden unterzubringen. „Diese Problematik ist uns seit vielen Jahren bekannt.“ erklärt Sven Elsner. „Daher haben wir vor allem für diese Arbeitsstätten eine platzsparende und kostengünstige Lösung entwickelt.“, fährt er fort. „Die Schutzatmosphären-Trennstation maximat T50 findet mit ihrer 0,32 m² kleinen Aufstellfläche fast überall Platz.“ Mit dem Einsatz der Schutzatmosphären-Trennstation wird die Löschwasseranlage nach den Vorgaben der Trinkwasserverordnung versorgt, da sie das Schutzziel äquivalent zum „freien Auslauf“ nach DIN EN 1717 umsetzt. Das gelingt durch den Einsatz eines Auslaufs in der durch UVC-Licht desinfizierten Schutzatmosphäre. Diese Station bietet die Möglichkeit, Anlagen mit einem Löschwasserbedarf bis zu 18 m³ zu trennen. Sie lässt sich verhältnismäßig schnell direkt in das vorhandene Rohrsystem integrieren.