DATEV im ersten Halbjahr 2020 gut durch Krise gekommen
Die DATEV eG ist in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2020 (1. Januar bis 30. Juni) um 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gewachsen. Zur Jahreshälfte erreichte der Umsatz 569,3 Mio. Euro (im Vorjahr 546,0 Mio.).
„Wir sind zwar bis hierhin vergleichsweise gut durch die Krise gekommen“, so Dr. Robert Mayr, Vorstandsvorsitzender der DATEV eG. „Dennoch bleibt die große Frage, wie sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den nächsten Monaten verändern werden. Die aktuellen Prognosen zeichnen ein Bild mit großen Unsicherheiten, was sich auch auf unser Geschäft auswirken wird.“ Das erste Halbjahr 2020 (1. Januar bis 30. Juni) war von der Corona-Pandemie geprägt. Im März und April standen besonders Lösungen im Fokus, die in Kanzleien und Unternehmen das Arbeiten aus dem Homeoffice ermöglichen. Kurzzeitig wurden wöchentlich mehr als 10.000 Remotearbeitsplätze bei Kunden eingerichtet. Ebenso gefragt war die DATEV-Plattform für Lernvideos, LEON. Auf dem Portal für digitale Lernmedien stieg innerhalb kürzester Zeit die Zahl der registrierten Nutzer um über 20.000 an – ein Mehrfaches des üblichen Wertes. Auch bei den Cloud-Lösungen, zu denen beispielsweise Unternehmen online gehört, war ein Wachstum bis Ende Juni von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu verzeichnen. Insgesamt zeigte sich der DATEV-CEO sehr zufrieden, wie die DATEV ihre Mitglieder und Kunden bisher in der Krise begleitet hat und diese unterstützen konnte: „Wir waren in der Lage, sehr schnell zu reagieren und passende Informationsangebote und Lösungen zu erstellen. Dafür haben wir auch vielfach großes Lob von den Anwendern bekommen.“ DATEV-CFO Diana Windmeißer ergänzte: „Dass das in den vergangenen Monaten häufig unter großem Zeitdruck möglich war, verdanken wir auch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die das meist aus dem Homeoffice heraus gestemmt haben.“ Rund drei Viertel der DATEV-Beschäftigten haben seit Ende März von zu Hause aus produktiv weitergearbeitet und konnten so den Mehranforderungen durch den veränderten Bedarf bei den Kunden gerecht werden. Veränderungs- und Reaktionsfähigkeit sind durch die digitale Transformation schon länger erfolgsentscheidende Faktoren für Unternehmen. Deswegen hatte die DATEV bereits vor einiger Zeit einen Transformationsprozess angestoßen, der Prozesse, Methoden sowie die Organisation genauso umfasst wie eine Veränderung der Unternehmenskultur. „Mit der Corona-Erfahrung können wir heute sagen, dass die getroffenen Maßnahmen im Rahmen unserer Transformation nicht nur funktionieren, sondern unsere Krisenresilienz gesteigert haben“, so Mayr. DATEV stellt weiterhin Fachkräfte und Berufseinsteiger ein Um auch den künftigen Anforderungen gerecht zu werden, stellt die DATEV weiterhin Fachkräfte und Berufseinsteiger ein. So wurde im ersten Halbjahr 2020 die Zahl der Beschäftigten um 86 erhöht – und dadurch erstmals die Schwelle von 8000 überschritten. Zum 30. Juni waren es genau 8.013 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (30. Juni 2019: 7.760; 31. Dezember 2019: 7.927). Auch seinen Kundenkreis – vor allem Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte und deren zumeist kleine und mittelständische Unternehmensmandanten – konnte der genossenschaftlich organisierte IT-Dienstleiter weiter deutlich vergrößern. Die Zahl der Kunden stieg innerhalb eines Jahres um gut 57.000 auf rund 382.000 (30. Juni 2019: 325.000). Mit Blick auf die zweite Jahreshälfte 2020 zeigte sich DATEV-Finanzvorständin Diana Windmeißer zurückhaltend: „DATEV ist bislang gut durch diese schwierige Zeit gekommen. Dabei profitieren wir auch von unserem auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Geschäftsmodell. Dennoch fahren wir weiter auf Sicht und beobachten die Entwicklungen sehr genau. Angesichts der vielen Unwägbarkeiten können und wollen wir aber in diesem Jahr keine Prognose für das Gesamtjahr abgeben.“ Festgestellter Abschluss für Geschäftsjahr 2019 Der Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2019 (1. Januar bis 31. Dezember 2019) wurde am 8. Juli 2020 durch den Aufsichtsrat festgestellt. „Wir haben ein starkes Geschäftsjahr 2019 hinter uns“, so Windmeißer. Mit einem Umsatzwachstum von 6,4 Prozent bzw. 66,4 Mio. Euro auf 1,1 Mrd. Euro war dieses erneut kräftiger ausgefallen als im Vorjahr (2018: 5,7 Prozent). Besonders gefragt waren in diesem Zeitraum vor allem Online-Lösungen bzw. Cloud-bezogene Dienstleistungen. Auch mit dem Betriebsergebnis zeigte sich die Finanzvorständin zufrieden: „Wir haben in 2019 umfangreich in die digitale Transformation und damit in die Zukunftsfähigkeit der DATEV investiert“, erläuterte Windmeißer. Unter anderem dadurch lag das Betriebsergebnis mit 60,6 Mio. Euro um 14,0 Mio. Euro unter dem des Vorjahres. Die Genossenschaftsmitglieder partizipieren an der guten Geschäftsentwicklung mit einer Rückvergütung von 5,0 Prozent bzw. 45,4 Mio. Euro (2018: 43,0 Mio. Euro). | |
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