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15.12.2020 | Gemeinschafts- und Schulverpflegung, Gesundheitswesen und Hygiene

Schleswig-Holstein erhält über 200.000 Euro für gesunde Seniorenernährung

Im Jahr 2050 wird jeder Dritte in Deutschland über 60 Jahre alt sein. Daher hat die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, eine Ernährungsinitiative für Seniorinnen und Senioren gestartet. Für eine gesunde und nachhaltige Ernährung im Alter. Denn: 84 Prozent der 70 bis 80-jährigen Männer und 74 Prozent der Frauen dieser Altersgruppe sind übergewichtig oder leiden sogar unter Adipositas.

Der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Hans-Joachim Fuchtel, überreicht die Förderurkunde über 206.000 Euro. (Bild: BMEL)

Kernelement der Initiative ist die Einrichtung von Vernetzungsstellen für Seniorenernährung in allen Bundesländern. In Schleswig-Holstein fördert das Bundesernährungsministerium dies mit über 206.000 Euro. Die Förderurkunde hat der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Hans-Joachim Fuchtel, der stellvertretenden Abteilungsleiterin im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein, Angelika Bähre, im Rahmen einer Videokonferenz überreicht.  

Die Vernetzungsstellen bieten Beratung, vermitteln Wissen und vernetzen die Akteure in der Seniorenarbeit. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Verbesserung

  • der Ernährungskompetenzen von Seniorinnen und Senioren, pflegenden Angehörigen und Verantwortlichen für die Verpflegung älterer Menschen in häuslicher Umgebung
  • der Qualität der Verpflegungsangebote in Senioreneinrichtungen und von mobilen Menüdiensten sowie
  • der Verpflegungssituation von Seniorinnen und Senioren, die sich zu Hause oder in ambulanten Wohngemeinschaften selbst versorgen oder dort von Angehörigen betreut werden

Hans-Joachim Fuchtel: „Ernährungskompetenz schafft Lebensqualität – gerade auch im Alter. Mit den Vernetzungsstellen nehmen wir die besonderen Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren in den Blick. Denn in dieser Altersgruppe spielt das Essen auch hinsichtlich der sozialen Teilhabe eine entscheidende Rolle. Um Wissensvermittlung und Beratung geht es. Und darum, die Qualität der Verpflegung zu verbessern – in Einrichtungen und bei mobilen Menüdiensten: Wir wollen erreichen, dass flächendeckend die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zur Anwendung kommen.“  

Hintergrund:

Im Rahmen der Ernährungsinitiative für Seniorinnen und Senioren sollen in allen Bundesländern Vernetzungsstellen für Seniorenernährung oder vergleichbare Institutionen eingerichtet werden. Sie bieten Beratung, vermitteln Wissen, vernetzen die Akteure und sollen so dabei helfen, bundesweit das Essensangebot in Seniorenheimen sowie von Essen auf Rädern durch flächendeckende Anwendung der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. zu verbessern. Außerdem sollen die Vernetzungsstellen auch einen Beitrag zur Förderung der sozialen Teilhabe von älteren Menschen leisten. Die Einrichtung der Vernetzungsstellen wird in den ersten fünf Jahren durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und den Bundesländern mit jährlich 2 Millionen Euro gefördert. Bereits in neun Bundesländern haben die Vernetzungsstellen die Arbeit aufgenommen.  

Im Bereich der Kita- und Schulverpflegung bestehen bereits flächendeckend solche Vernetzungsstellen in den Ländern. Die Einrichtungen unterstützen die Schulen und Kitas bei der Gestaltung eines gesunden Verpflegungsangebotes. Sie bieten umfassende Informationen zum Thema Verpflegung an, organisieren Fortbildungsveranstaltungen und vermitteln kompetente Fachkräfte für die Beratung. Die finanzielle Förderung für die Einrichtungen hatte Bundesministerin Klöckner nach Amtsantritt verdoppelt.