Public Manager
03.12.2020 | Digitalisierung, Moderner Staat, Verwaltungsmodernisierung

Mit Sicherheit barrierefrei: Das ITZBund setzt sich für Teilhabe ein

Heute ist der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung. Um das öffentliche Bewusstsein für ihre Belange zu schärfen, haben die Vereinten Nationen diesen Tag 1993 ins Leben gerufen.

Das Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund) engagiert sich für einen ungehinderten Zugang zur Informationstechnik des Bundes – sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch die Beschäftigten der Bundesverwaltung. Dafür setzt sich insbesondere die Koordinierende Stelle Barrierefreiheit (KSB) des ITZBund ein.

Barrierefreiheit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Ziel ist es, eine Umwelt zu schaffen, in der alle Menschen an allen sozialen Lebensbereichen teilhaben können. Gesetzlich wurde mit dem Nationalen Aktionsplan die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention geregelt. Die weitere Detailierung erfolgt über das Bundesteilhabegesetz und das Behindertengleichstellungsgesetz.
Dort werden u. a. öffentliche Arbeitgeber dazu angehalten, ein barrierefreies Arbeitsumfeld zu schaffen. Hierzu zählt auch der IT-Bereich – sprich die Gestaltung von Internet, Intranet und IT-Verfahren. Genau wie etwa bei öffentlichen Gebäuden darf der Zugang von Webseiten, Intranet, Apps und Software nicht durch Hürden erschwert werden. Hier gelten Standards hinsichtlich Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit, Verständlichkeit und Robustheit (auch Fehlertoleranz genannt). So können Internetauftritte, -angebote und Programmoberflächen beispielsweise durch Vorlesefunktionen, Kontraste, Bedienbarkeit ohne Maus, alternative Tastenkombinationen und Transkripte für alle zugänglich gestaltet werden.
Nicht zu unterschätzen: Stolperfallen in der IT
Es gibt viele mehr oder weniger auffällige Barrieren in der Informationstechnik. Deshalb engagiert sich das ITZBund, der zentrale IT-Dienstleister des Bundes, in zwei großen Bereichen: Zum einen wird der Wunsch von Bürgerinnen und Bürgern, Verwaltungsangelegenheiten digital zu klären, immer größer. Dabei müssen Webseiten und (Web-)Anwendungen der Bundesverwaltung nicht nur sicher, sondern auch barrierefrei gestaltet sein. Viele dieser Services werden im ITZBund entwickelt und betrieben, daher ist ein ständiges Mit- und Weiterdenken Plicht. Zum anderen muss den Beschäftigten im öffentlichen Dienst ein barrierefreies Arbeitsumfeld auch im Sinne der eingesetzten Softwareanwendungen ermöglicht werden: Alle sollen ihren Job ohne Hindernisse erledigen können.
KSB: Der hürdenlose Weg ist das Ziel
Für das systematische Erkennen und Abbauen solcher Hindernisse setzt sich die Koordinierende Stelle Barrierefreiheit (KSB) des ITZBund ein. „Unser interdisziplinäres Team setzt sich momentan aus Beschäftigten aus den Bereichen der Lösungsanalyse, dem Anforderungs- und dem Testmanagement zusammen. Weitere Bereiche sollen mit ins Boot geholt werden“, erklärt Cindy Thiel von der KSB. „Unser Kompetenzfeld ist damit breit gefächert und das muss es auch, um in vielfältigen Fragestellungen zu beraten und bei einer barrierefreien Umsetzung unterstützen zu können.“ Des Weiteren steht die KSB in engem Austausch mit Schwerbehindertenvertretungen, um sich über zukünftige Entwicklungen anlassbezogen auszutauschen. So bietet die KSB vielfältiges Expertenwissen zur Barrierefreiheit in der IT – von der Formulierung von Anforderungen über die Realisierung und Qualitätssicherung bis hin zu Schulungen. Auf diese Weise kommen sowohl ITZBund als auch Kundenbehörden dem gesellschaftlichen Ziel einer barrierefreien Umwelt stets ein Stückchen näher. „Das kommt Menschen mit, aber auch ohne Handicap zugute. Barrierefreiheit geht uns alle an“, so Cindy Thiel.