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22.08.2020 | Allgemeine Meldungen, Gemeinschafts- und Schulverpflegung

Wissenschaftlicher Beirat des Ministeriums übergibt Gutachten „Nachhaltige Ernährung“

Bundesministerin Klöckner betont Notwendigkeit, Kinder und Jugendliche bei der Ernährung besonders zu schützen und zu unterstützen – Dank an scheidenden Beiratsvorsitzenden Prof. Grethe

Wissenschaftlicher Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) mit Julia Klöckner in Bonn (Foto: BMEL/Mewes)

Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, hat gestern ein Gutachten des unabhängigen Wissenschaftlichen Beirates für Agrarpolitik, Ernährung, und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) entgegengenommen und sich mit den Mitgliedern über Komponenten einer umfassenden, nachhaltigen Ernährung ausgetauscht, die gleich mehrere große Komponenten im Blick hat: nicht nur Aspekte der Gesundheit, sondern auch des Tierwohls, der Umwelt und soziale Komponenten. Die Überlegungen des Beirates adressieren unterschiedliche Zuständigkeiten und damit auch Zielkonflikte – auf europäischer-, bundes- und kommunaler Ebene.  

Julia Klöckner: „Dem wissenschaftlichen Beirat danke ich herzlich für seine Arbeit. Viele der Vorschläge und Empfehlungen sind Rückenwind für die Ernährungspolitik unseres Ministeriums. Es geht um eine gesunde Ernährung in allen Lebensphasen. Dabei unterstützen wir die Verbraucher – durch Information, klare Kennzeichnung oder die Reduktion von Salz, Zucker und Fett in Fertignahrungsmitteln. Gerade aber, wenn es um den Schutz von Kindern und Jugendlichen geht, müssen wir auch regulierend eingreifen. Deshalb habe ich Zucker und andere Süßungen in Babytees verboten, auch müssen wir die an Kinder gerichtete Werbung ins Visier nehmen. Kita- und Schulessen, für die die Länder verantwortlich zeichnen, sollen nicht nur satt machen, sondern den wissenschaftlich empfohlenen Ernährungsstandards verpflichtend genügen. Dazu haben wir als Ministerium die Gelder der Beratung in den Vernetzungsstellen verdoppelt, Mindestqualitätsstandards für Essen in Kitas und Schulen entwickelt.“  

Zahlreiche Empfehlungen des Beirats hat das Bundesernährungsministerium bereits aufgegriffen, auch auf europäischer Ebene. Beispielsweise:

  • Kennzeichnung von Lebensmitteln: Das Gutachten stützt das Vorhaben der Bundesministerin, eine europaweit einheitliche erweiterte Nährwertkennzeichnung im Rahmen der deutschen Ratspräsidentschaft voranzubringen. National führt die Ministerin den Nutri-Score ein, um Verbrauchern die gesunde Wahl zu erleichtern. 
  • Umsetzung der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in der Kita- und Schulverpflegung: Das Bundesministerium unterstützt die Länder und Kommunen mit zahlreichen Maßnahmen bei der flächendeckenden Umsetzung und Verbreitung der Standards – die Förderung der Vernetzungsstellen Kita- und Schulverpflegung wurde verdoppelt. Julia Klöckner hat die Länder jüngst aufgefordert, die DGE-Standards verpflichtend anzuwenden.
  • Lebensmittelabfälle reduzieren: Viele Empfehlungen des Beirats werden bereits im Rahmen der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung umgesetzt. Das Ziel ist es, entlang der gesamten Produktions- und Lieferkette die Lebensmittelverschwendung bis zum Jahr 2030 deutlich zu reduzieren, in Handel und auf Verbraucherebene sogar zu halbieren.
  • Neue Züchtungstechniken: Die Wissenschaftler bestätigen die Position der Ministerin, moderne Züchtungsmethoden für eine nachhaltige Landwirtschaft nutzbar zu machen.

Im Rahmen der Veranstaltung danke Bundesministerin Julia Klöckner dem Vorsitzenden des Beirats, Professor Grethe, für seine Arbeit und das große ehrenamtliche Engagement als Vorsitzender. Die Amtszeit des derzeitigen WBAE endet.  

 Hintergrund:
Der WBAE: Der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) ist ein interdisziplinär besetztes Gremium, das das BMEL bei der Entwicklung seiner Politik in diesen Bereichen berät. Der WBAE arbeitet auf ehrenamtlicher Basis, ist unabhängig und erstellt Gutachten und Stellungnahmen zu selbst gewählten Themen. Dem Beirat gehören derzeit 18 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an, die vom BMEL für die Dauer von drei Jahren berufen werden. Der Vorsitz wird aus der Mitte des Beirats gewählt.