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07.08.2020 | Gebäude und Grundstücke, Reinigung

Gebäudedienstleister nimmt Reinigungsroboter in Betrieb

Whiz ist da und unterstützt die Reinigungskräfte des Gebäudedienstleisters Niederberger Gruppe bei der Teppichreinigung. Es handelt sich dabei um einen neuen „Kollegen“ ganz besonderer Art: Der smarte, intelligente Saugroboter soll künftig autonom Teppiche mit einer Leistung von rund 500 Quadratmetern pro Stunde saugen.

(Foto: Niederberger Gruppe)

Zunächst unterstützt Whiz nur die Gebäudereiniger des Berliner Betriebs der bundesweit tätigten Unternehmensgruppe. In einer mehrmonatigen Testphase wird der Staubsauger-Roboter zunächst im Haus der Kulturen der Welt, einem Ausstellungsort für internationale zeitgenössische Kunst, eingesetzt. Hinter dem neuen technischen Helfer steckt aber nicht nur eine Arbeitserleichterung für die Beschäftigen: „Unsere gesamte Branche steht vor der Herausforderung, mehr Fläche mit immer weniger Personal reinigen zu müssen. Zudem sinken die Margen immer stärker. Personalmangel und Kostendruck sorgen dafür, dass wir noch effizienter und schneller arbeiten und dabei auch die Kosten reduzieren müssen. Ohne neue, intelligente Technologien ist das bald kaum noch möglich“, sagt Peter Hollmann, Betriebsleiter von Niederberger Berlin.

Mit einer Geschwindigkeit von 1,5 Kilometern pro Stunde bewegt sich Whiz autonom durch die Räume des Ausstellungsgebäudes, während die Reinigungskräfte anderen Aufgaben nachgehen. „Unsere Mitarbeiter lernen Whiz an, indem sie mit ihm einmal eine gewünschte Route abfahren. Diese Daten speichert der Roboter und fährt seinen Arbeitsbereich später eigenständig ab. Dazu liest er zu jedem Schichtbeginn einen QR-Code, auf dem die Wegedaten gespeichert sind“, erklärt Hollmann. Auf seiner erlernten Route kann Whiz problemlos über am Boden liegende Kabel oder Kanten von Schmutzfangmatten rollen. Sensoren helfen dem Roboter zudem, Menschen, Gegenständen und Objekten auszuweichen. Hat Whiz seine Route beendet oder sollte er Hilfe brauchen, sendet er in Echtzeit Benachrichtigungen an seine menschlichen Kollegen.

Ausgestattet mit einem HEPA-13 Filter leistet Whiz übrigens nicht nur saubere Arbeit, indem er bis zu 99,97 Prozent an Staub, Pollen und Tierhaaren sowie Feinstaubpartikel mit einem Durchmesser von 2,5 µm aus der eingesaugten Luft filtert. Während seiner Fahrt sammelt das GPS-gesicherte Hochleistungsgerät auch Reinigungsdaten und erstellt daraus ein Reinigungsprotokoll. Diese Tagesberichte dienen später als Leistungsnachweise sowie als Basis, das Reinigungsergebnis zu analysieren und bei Bedarf weiter zu optimieren.

„Noch stehen wir erst am Anfang der Technik, es ist noch viel Luft nach oben. Ich denke außerdem nicht, dass in absehbarer Zukunft bereits Roboter die Aufgaben eines Gebäudereinigers übernehmen können. Aber sie werden uns zunehmend in unserer Arbeit unterstützen, so dass wir Ressourcen und Zeit einsparen und sich unsere Gebäudereiniger auf anspruchsvollere, komplexere Arbeiten konzentrieren können. Im Moment sind das beispielsweise erweiterte Desinfektionsmaßnahmen in allen Reinigungsobjekten, von Büros und Einzelhandelsgeschäften über Kitas bis hin zu Seniorenheimen und natürlich Krankenhäusern“, so Peter Hollmann.