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28.08.2020 | Energie, Veranstaltungen und Wettbewerbe

European Energy Award ging achtmal in den Regierungsbezirk Arnsberg

In der Stadthalle Soest erhielten heute (27.8.2020) als Anerkennung für ihr mehrjähriges Engagement in Sachen Kommunale Energiewende sieben Kommunen aus dem Regierungsbezirk Arnsberg sowie der Hochsauerlandkreis den European Energy Award (eea).

Aus der Hand von Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, die im Auftrag des NRW-Wirtschaftsministeriums das Energiemanagementverfahren durchführte, und Ilga Schwidder von der Bundesgeschäftsstelle des European Energy Award nahmen die Stadtspitzen von Hagen, Hilchenbach, Soest (eea in Gold), Unna, Attendorn, Ennepetal, Fröndenberg sowie der Landrat des Hochsauerlandkreises das weiße Ortsschild entgegen, das ihre Kommune bzw. ihren Kreis als Preisträger ausweist. Alle Preisträger absolvierten ein mehrjähriges Energiemanagementprogramm – wer mindestens 50 % der erreichbaren Punkte nach einem entsprechenden Audit erreichte, erhielt nun den Award, wer 75 % oder mehr erreichte, erhielt den Award in Gold.

Die Maßnahmen, die die Ausgezeichneten vor Ort umsetzten, sind so vielfältig wie die Kommunen und Kreise in NRW. Auf einem Weg in die Nachhaltigkeit, der den Energie- und Klimaschutzaspekt einbezieht, spielt in der Stadt Hagen auch die Erstellung eines Integrierten Stadtentwicklungskonzepts und des Masterplans Nachhaltige Mobilität inklusive eines kommunalen Mobilitätsmanagements mit intensiven Beteiligungsprozessen eine große Rolle. Weiterhin gibt es ein gesamtstädtisches Konzept zur Anpassung an den Klimawandel und ein Integriertes Klimaschutzkonzept. Mit dem Beschluss zum „Klimanotstand“ hat die Stadt zudem dem Klimaschutz eine besondere Priorität eingeräumt. Seit 2018 setzt die Stadt Hagen den mit Bundesmitteln geförderten Masterplan Nachhaltige Mobilität um. Für die Stadt nahm Christoph Gerbersmann, Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer die Auszeichnung entgegen.

Die Stadt Hilchenbach im Kreis Siegen-Wittgenstein wird nach 2010 und 2015 zum dritten Mal ausgezeichnet. Das 2018 erstellte, kreisweite Mobilitätskonzept wird aktiv für die kommunale Arbeit genutzt. Seitens der Stadt wurden separate Anträge beim Fördermittelaufruf „Ladeinfrastruktur“ gestellt. So erfolgt die Unterstützung der E-Mobilität durch Konzeption der Ladesäuleninfrastruktur. Im Rahmen des Fördermittelaufrufs zum Ladesäuleninfrastrukturprogramm sind zwei öffentliche Bereiche und zwei Parkplätze von Einkaufszentren mit Ladesäulen geplant. Bürgermeister Holger Menzel bekam die Auszeichnung überreicht.

Mit dem eea in Gold wird die Stadt Soest ausgezeichnet. Die Stadt strebt die Absenkung des Endenergieverbrauches um 18 Prozent bis 2030 und um 51 Prozent bis 2050 (Basisjahr jeweils 2015) an. Dabei ist Soest auf einem guten Weg: Zum Beispiel wurde bei der Straßenbeleuchtung durch Steuerungsoptimierung und durch den Einsatz von LED in den vergangenen acht Jahren der Stromverbrauch der städtischen Beleuchtung mehr als halbiert. Dadurch werden pro Jahr 5.967 Tonnen CO2 eingespart. Und die Stadtwerke – eine 100-prozentige Tochter der Stadt Soest – „liefert“ klimaneutralen Strom und klimaneutrales Gas an ihre Haushalte. Soests Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer nahm die Auszeichnung entgegen.

Zum zweiten Mal nach 2015 wird die Kreisstadt Unna ausgezeichnet. Klimaschutz ist in Unna seit Jahrzehnten ein wichtiges Thema, immer verbunden mit Projekten aus den Bereichen Natur- und Umweltschutz. Das „Strategiekonzept Klimawandel – Klimaschutz und Klimaanpassung in der Stadt Unna“ wurde im Mai 2012 durch den Rat der Stadt beschlossen und erhält durch Installation eines Klimaschutzbeauftragten im Juli 2020 zusätzliche Dynamik hinsichtlich der Erarbeitung von neuen Strategien und deren Umsetzung. Konkret wurde der Stromverbrauch allein für die Straßenbeleuchtung in den vergangenen sieben Jahren um 38 Prozent reduziert. Die Auszeichnung nahm Bürgermeister Werner Kolter entgegen.

Seit 2015 nimmt die alte Hansestadt Attendorn am eea teil, in diesem Jahr erfolgte die erste Auszeichnung. Attendorn punktete unter anderem damit, dass 100 Prozent des kommunal verbrauchten Stroms aus heimischer Wasserkraft gewonnen werden. Zudem wurden inzwischen rund 60 Prozent der Straßenbeleuchtung auf effiziente LED-Technologie umgestellt. Und in Schulen, Sporthallen und dem Rathaus werden regelmäßig Energiesparprojekte umgesetzt. Die Auszeichnung wurde Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil überreicht.

Nach 2012 und 2015 wird die Stadt Ennepetal zum dritten Mal ausgezeichnet. Durch die im Jahr 2019 vom Rat beschlossene Erklärung zur „Ennepetaler Klimaoffensive“ hat sich die Stadt zur Intensivierung, Beschleunigung und Verstetigung der bisherigen Klimaschutzaktivitäten verpflichtet. In diesem Zusammenhang wurden verschiedene innovative Projekte angestoßen – zum Beispiel die Gründung eines Klimafonds, die Klimaneutralität des Rathauses und die Einführung eines Klimacheck-Verfahrens zur Überprüfung der Klimabelange in sämtlichen Beschlussvorlagen der Stadt Ennepetal. So wird die kommunale Fahrzeugflotte kontinuierlich auf alternative Antriebe umgestellt. Inzwischen besitzt die Stadt fünf E-Autos und drei E-Fahrräder. Die Auszeichnung wurde der eea-Teamleiterin Dr. Cordula Tomaschewski überreicht.

Erstmals wurde die Stadt Fröndenberg mit dem eea ausgezeichnet. Die Stadt nimmt seit 2014 an diesem Zertifizierungsverfahren teil. Vorzeigeprojekte sind unter anderem die energetische Sanierung der Gesamtschule, die Umgestaltung des Sportparks Fröndenberg/Ruhr sowie der Ausbau der Infrastruktur für den Radverkehr. Die Auszeichnung nahm Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe entgegen.

Ebenfalls zum ersten Mal wurde der Hochsauerlandkreis ausgezeichnet. Ein Schwerpunkt der Klimaschutz-Aktivitäten des Kreises lag dabei auf den energetischen Sanierungen kreiseigener Gebäude. In diesem Rahmen kommen inzwischen zahlreiche Anlagen zur Nutzung regenerativer Energien zum Einsatz, zum Beispiel Hackschnitzel- und Pellet-Heizungen. Zudem nutzt der Kreis BHKW-Technologie und rüstete die Beleuchtung in den Schulen auf LED um. Die Auszeichnung wurde dem Landrat Dr. Karl Schneider überreicht.

Weitere Informationen und Portraits der Preisträger zu den jeweils umgesetzten Maßnahmen finden sich auf der Webseite (siehe Link).