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12.09.2019 | Gesundheitswesen und Hygiene

Bayerns Landarzt-Förderprogramm weiter erfolgreich

Das Landarzt-Förderprogramm von Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml stößt weiter auf großes Interesse. Huml überreichte am Mittwoch in Nürnberg den 555. Förderbescheid für die Niederlassung von Haus- oder Fachärzten im ländlichen Raum an die Allgemeinärztin Dr. Verena Kirnich, die am 01. Juli 2019 mit zusätzlichem Arztsitz in die hausärztliche Praxis des Vaters in Altötting eingestiegen ist.

 

Huml betonte: "Inzwischen konnten wir bei ihrer Praxisgründung 436 Hausärzte, 11 Frauenärzte, 8 Kinder-, 2 Augenärzte, 3 Hautärzte, 1 Urologen sowie 62 Psychotherapeuten und 13 Kinder- und Jugendpsychiater unterstützen. Sie erhalten bis zu 60.000 Euro."

Voraussetzung ist dabei insbesondere, dass sich die Mediziner in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnern niederlassen, die nicht überversorgt sind. Bei Kinder- und Jugendpsychiatern liegt die Grenze bei 40.000 Einwohnern. Bei den Psychotherapeuten kann die  Förderung bei bis zu 20.000 Euro liegen.

Huml erläuterte: "Neben der Niederlassungsförderung ist ein Stipendienprogramm die zweite Säule unseres Förderprogramms zum Erhalt und zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum. Wir fördern damit mittlerweile 222 Medizinstudierende, die nach dem Studium auf dem Land arbeiten wollen. Mein Ziel ist es, junge Ärztinnen und Ärzte für den ländlichen Raum zu begeistern."

Das 222. Stipendium erhielt Frau Ronja Leikeim aus Lichtenfels, die derzeit in Jena im klinischen Abschnitt Humanmedizin studiert. Sie erhält wie alle anderen Stipendiaten monatlich 600 Euro Unterstützung. Im Gegenzug verpflichtet sie sich, ihre Weiterbildung im ländlichen Raum in Bayern zu absolvieren und danach weitere fünf Jahre dort ärztlich tätig zu sein.

Die Ministerin unterstrich: "Wir haben die Weichen bereits frühzeitig gestellt und als eines der ersten Bundesländer ein Förderprogramm für Landärzte aufgelegt, um Mediziner für die Arbeit im ländlichen Raum zu gewinnen. Insgesamt wurden dafür bereits rund 38 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Im Doppelhaushalt 2019/20 investiert der Freistaat weitere 15,3 Millionen Euro. Das ist gut angelegtes Geld. Denn jeder geförderte Haus- und Facharzt leistet einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Lebensqualität im ländlichen Raum."

Für die Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung in ganz Bayern ist die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) zuständig, die dazu eigene Mittel einsetzt. Unabhängig davon hat das bayerische Gesundheitsministerium ein eigenes Förderprogramm aufgelegt, um Mediziner für den ländlichen Raum zu gewinnen.

Huml ergänzte: "Jeder dritte Hausarzt in Bayern ist derzeit über 60 Jahre alt. Der Generationswechsel muss zum Wohle der Menschen im Land gelingen. Umso erfreulicher ist es, dass das bayerische Förderprogramm so gut angenommen wird. Mein Ziel ist es, dass es in Bayern auch künftig eine gute und möglichst wohnortnahe medizinische Versorgung gibt - auch auf dem Land."