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20.05.2019 | Gesundheitswesen und Hygiene, Messen

REHAB punktet mit weiterem Wachstum

Zum 20. Jubiläum der REHAB präsentierten 460 Aussteller aus 21 Ländern (2017: 18 Länder) auf insgesamt 40.000 Quadratmetern (2017: 35.000 Quadratmeter) ihre neuesten Reha-, Orthopädie- und Medizintechnikprodukte sowie Innovationen für Pflege und Therapie.

('F'oto: KMK)

Rund 18.500 Fach- und Privatbesucher strömten vom 16. bis 18. Mai in die Karlsruher Messehallen und machten die REHAB zum Schauplatz für Begegnungen auf Augenhöhe zwischen Menschen mit und ohne Handicap. Dabei nahmen die Besucher, von denen rund 68 Prozent Fachleute waren, zunehmend weite Anreisewege in Kauf. „Alle Marktbeteiligten – von Herstellern und Händlern über Fachleute bis hin zu Menschen mit Handicap und ihren Angehörigen – versammeln sich alle zwei Jahre auf der REHAB. Der Standort Karlsruhe erhielt auch beste Noten“, konstatiert Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Karlsruher Messe- und Kongress GmbH, und setzt hinzu: „In diesem Jahr waren die Messehallen so gut gefüllt wie nie zuvor. Wir verzeichnen eine Steigerung der Besucherzahlen und ein zweistelliges Flächenwachstum von 14 Prozent. Für die nächste REHAB führen wir bereits Gespräche zu Flächenerweiterungen, um der Nachfrage gerecht zu werden.“

Vielfältiges Angebot mit klarer Struktur

Zwei barrierefreie Messehallen, Aktionshalle und Freigelände boten den Besuchern ein qualitativ hervorragendes und informatives Angebot. 96 Prozent der Befragten lobten die Qualität der Aussteller und hoben ihre Zufriedenheit mit dem vielfältigen Angebot hervor. Um die vielseitigen Facetten des Marktes widerzuspiegeln, gliederte sich das umfassende Angebot der Messe in thematische Marktplätze. Über die Fortführung dieses bewährten Konzepts freuten sich Aussteller und Besucher: „Das Marktplatzkonzept kann ich nur als zielführend bezeichnen. Wir sind umgeben von unseren Fachhandelspartnern und finden den praktischen Erfahrungsaustausch mit Fachhändlern, den wir uns gewünscht haben“, erklärte Eduard Harsch, Area Sales Promotion Manager der Philips GmbH. 91 Prozent der Besucher bewerteten das Konzept, das schnelle Orientierung und effizienten Austausch ermöglicht, mit Bestnoten.

Aussteller schätzen den Besucher-Mix und planen Beteiligung in 2021

Die Resonanz der Aussteller war durchweg positiv, wobei neben den erfolgreichen Geschäften insbesondere die Besucher hervorgehoben wurden. „Wir treffen hier auf einen guten Besucher-Mix und können uns intensiv mit den Kunden beschäftigen. Sowohl Fach- als auch Privatbesucher und unterschiedliche Altersgruppen waren bei uns. Einige stellen sehr spezifische Fragen, bei denen man merkt, dass sich die Kunden auskennen. Für andere sind die Situation und der Bedarf noch neu, weshalb sie sich allgemein informieren wollen“, berichtete Marcel Schäfer, Regionalleiter der RMT RehaMed Technology GmbH. Michael Pura, Gebietsleiter der Permobil GmbH, lobte neben dem Zielgruppen-Mix auch die Anzahl der Besucher: „Wir sind absolut begeistert – die Besucherfrequenz war sehr gut und wir treffen hier nicht nur auf den Fachhandel, sondern auch auf Endkunden.“ Ähnlich ging es den Mitarbeitern der Otto Bock HealthCare Deutschland GmbH: „Unsere Außendienstmitarbeiter sind alle hoch zufrieden. Wir hatten sehr gut zu tun, haben gute Gespräche geführt und unsere Zielgruppe getroffen“, erklärte Lars Haufe, Marktmanagement Mobility Solutions.

Die positive Rückmeldung der Aussteller galt für Erstaussteller und langjährige Aussteller in gleicher Weise: „Wir sind zum ersten Mal auf der REHAB, um unsere Produkte vorzustellen. Einige Geschäfte sind bereits zustande gekommen und wir sind sehr zufrieden mit der Qualität der Besucher“, sagte Franz-Josef Lasek, Geschäftsführer und Gesellschafter der AHA! Effekt-Technik Vertrieb GmbH. Bernd Lohmüller, Marketingleiter der MEYRA GmbH, meinte: „Wir kommen schon seit vielen Jahren – eigentlich schon Jahrzehnten – gerne zur REHAB. Für uns ist die Messe ein Pflichttermin und durch ihre angenehme, familiäre Atmosphäre einzigartig.“ Zu den Ausstellern der ersten Stunde zählte auch die Mobilcenter Zawatzky GmbH, die seit der ersten REHAB 1980 ausstellt. Der Grund ist einfach, weiß Geschäftsführer Andreas Zawatzky: „Die REHAB ist für uns ein Muss.“

Dass die REHAB alle zwei Jahre ein fester Termin ist, zeigte auch das große Interesse an einer Wiederbeteiligung: „Wir sind sehr zufrieden mit der Messe. Die Qualität der Gespräche war sehr hoch und das Publikum aus Fachbesuchern, Krankenkassen-Mitarbeitern und Endkunden sehr anspruchsvoll. Wir sind zu 100 Prozent nächstes Mal wieder dabei“, erklärte Patrick Schwarzkopf, Gebietsleiter und Reha-Fachberater der Life & Mobility GmbH. „Zahlreiche Aussteller haben ihre Wiederbeteiligung in 2021 bereits angekündigt oder sogar schon verbindlich gebucht. Auch Anfragen von Unternehmen, die sich bei der nächsten REHAB erstmals beteiligen möchten, liegen uns bereits vor“, freut sich Annika Gehrmeyer, Projektleiterin der REHAB.

Internationaler technischer Fortschritt in Karlsruhe

Dass der technische Fortschritt auch im Bereich der Rehabilitation, Therapie, Pflege und Inklusion ein wesentlicher Innovationstreiber ist, spiegelte sich im Angebot der REHAB als einer der führenden Fachmessen der Branche deutlich wider. Neben Lösungen für die Nutzung von Virtual und Augmented Reality in der Rehabilitation wurden beispielsweise Smartglass-Applikationen für die Steuerung des Rollstuhls und Hörgeräte, die sich mit dem Smartphone verbinden lassen, präsentiert. Im Zusammenhang mit dem Thema Medizin- und Rehatechnik konnte die REHAB auch die Stärke ihres Standorts Karlsruhe als technologisch führender Standort nutzen: Das angesehene Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die renommierte ETH Zürich veranstalteten gemeinsam eine international besetzte CYBATHLON Prothesen Series auf der REHAB. Träger einer Arm- oder Beinprothese aus sechs Nationen zeigten dort bei der Lösung von alltäglichen Aufgaben die Möglichkeiten und Grenzen der heutigen Technik auf. Im Rahmen des begleitenden Symposiums stellten internationale Wissenschaftler aus der universitären und industriellen Forschung ihre neuesten Erkenntnisse dazu vor. Prof. Dr. Tamim Asfour, Leiter des Lehrstuhls für Hochperformante Humanoide Technologien des KIT, zog ein positives Fazit: „Wir konnten erleben, was diese assistiven Technologien für Menschen mit körperlichen Einschränkungen bedeuten. Ich freue mich, dass der Standort Karlsruhe so viel zu bieten hat – unter anderem die REHAB als Fachmesse zum Thema. Wir haben gerade vereinbart, dass wir wiederkommen werden.“

Starkes Rahmenprogramm

Auch das umfassende Rahmenprogramm mit 88 Stunden Vorträgen, Live-Vorführungen und Talkrunden stieß auf großen Zuspruch und wurde von den Teilnehmern mit Top-Noten bewertet. Besonders nachgefragt waren die Vorträge im Fachforum und die Vorführungen von Produkten der ambulanten Pflege und außerklinischen Intensivversorgung auf der neugeschaffenen Homecare Praxisinsel. Auf der Inklusiven Sportstätte konnten Sportarten wie beispielsweise Badminton oder Fußball für alle ausprobiert und mit Profis trainiert werden. Im Kulturbistro gab unter anderem Spitzensportlerin Anna Schaffelhuber Einblicke in ihr Leben als Rollstuhlfahrerin. Hochkarätige Fachveranstaltungen zogen Experten aus dem gesamten Bundesgebiet und dem angrenzenden Ausland nach Karlsruhe. Intensiv genutzt wurden die Workshops für Therapeuten, Fachhändler und beruflich Pflegende zur Rollstuhl- und Hilfsmittelversorgung des Reha-Netzwerks ROLLETS. Für die 43. Fortbildungstagung der Vereinigung der Bobath-Therapeuten Deutschlands e.V., die im Rahmen der REHAB stattfand und rund 200 Bobath-Therapeuten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz versammelte, war die Messe der ideale Veranstaltungsort. Dies galt ebenso für die Pflegeregionalkonferenz der TechnologieRegion Karlsruhe. Sie führte zahlreiche Teilnehmer aus der ambulanten, heimstationären und klinischen Pflege im Rahmen der REHAB in der Messe Karlsruhe zusammen.

Die nächste REHAB findet vom 6. bis 8. Mai 2021 in der Messe Karlsruhe statt.