Public Manager
10.05.2019 | Stadtplanung

Autonomes Fahren: Disruptive Geschäftsmodelle für neue Mobilitätsservices entwickeln

Autonomes Fahren - jeder redet darüber, aber was bedeutet das eigentlich? Wie weit sind wir mit den vorhandenen Services vom selbstfahrenden Auto entfernt und was sind die nächsten Schritte?

Zu den Potenzialen mitunter auch disruptiver Geschäftsmodelle mit Blick auf die spannungsgeladene Interaktion zwischen Umgebung, Fahrer und Fahrzeug nimmt Markus Schröder, Geschäftsführer des Service-Verbandes KVD e. V. Stellung. Er spricht mit Blick auf die Digitalisierung des Automotive-Sektors, die schnelle Entwicklung der Elektromobilität und die Fortschritte beim Autonomen Fahren von der "Neuen Mobilität".

"Mit der Digitalisierung der Prozesse wird die Entwicklung von steuernden Services für das automatisiert und das autonome Fahren immer relevanter", hat Markus Schröder beobachtet. Wie können Services der Automotive-Zukunft aussehen, und was müssen sie leisten können? "Aus meiner Sicht macht eine stadtgeographische und verkehrsplanerische Sicht Sinn. Ein wichtiger Aspekt wird nämlich die Steuerung der Neuen Mobilität sein". sagt er. Schließlich müsse nicht nur das Fahrzeug auf das autonome Fahren vorbereitet werden, sondern auch die Umgebung. Da spielten auch Services für die strategische Verkehrsplanung, die Verkehrssimulation und die Verkehrsmodellierung mit hinein. "An diesem Punkt ist es meiner Meinung nach wichtig, dass die Wissenschaft entsprechende Forschungen anstellt, die sich leicht und schnell in die Praxis übertragen lassen. Hier sind die Projekte der Smart Service Welt ein gutes Beispiel", erklärt der KVD-Geschäftsführer.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) will mit den beiden Förderprogrammen "Smart Service Welt" und "Smart Service Welt II" wesentliche Beiträge dazu leisten, dass die deutsche Wirtschaft die Digitalisierung als Chance versteht und gestalterisch nutzt. Ein Schwerpunkt dabei ist eben die Mobilität, mit Projekten zum Beispiel zur App-Integration in Fahrzeugen oder zur Datenerhebung über Fahrzeuge. "Ich sehe hier drängende Fragen, welchen Grad von Autonomen fahren die Infrastruktur zulässt, wie diese weiterentwickelt werden muss und welcher Mobilitätsmix Sinn machen kann. Gerade die Simulation der Kombination von verschiedenen Mobilitätsdiensten wird in Zukunft wichtig werden."

Wann macht ein autonomes Fahrzeug Sinn? Wo sind Mehr-Personen-Angebote wie Busse und Züge sinnvoller? "Für diese Entscheidungen werden in Zukunft clevere Services benötigt. Ist alles erfasst, analysiert, modelliert und konzipiert, geht's an die Umsetzung. Im Rahmen der Neuen Mobilität werden Services für die strategische Verkehrsplanung und -überwachung relevant", erklärt KVD-Geschäftsführer Markus Schröder. An dieser Stelle müsse auch über das Thema Normung nachgedacht werden, damit einheitliche Standards für mehr Sicherheit und mehr Funktionalität gelten. Der KVD arbeitet bereits bei verschiedenen Normenentwicklungen mit dem Deutschen Institut für Normung e. V. (DIN) zusammen.

Der Service-Verband KVD versteht sich als Plattform für den Austausch unter den Akteuren zur Neuen Mobilität. Er bringt sie zu verschiedenen Veranstaltungen zusammen und berichtet unabhängig und fundiert über Forschungsergebnisse und Best Practices.