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05.03.2019 | Energie, Gebäudemanagement

my-PV speist erstmals Warmwasser aus überschüssiger Photovoltaik-Energie in Wärmenetz ein

Ein Dutzend 3-Kilowatt-Einschraubheizkörper und moderne AC•THOR-Leistungssteller des Herstellers my-PV unterstützen seit Ende Februar 2019 die Fernwärmeversorgung eines Wohnanlagenneubaus in Wien. Ein Energiemanagementsystem sorgt dafür, dass der gesamte Solarstrom der 47-Kilowatt-Anlage auf dem Gebäude zur stufenlosen Warmwasserbereitung über einen 800-Liter-Wärmespeicher für die hauseigene Warmwasserstation genutzt wird.

Es ist das erste Mal, dass eine rein auf Solarstrom fußende dezentrale Warmwassererzeugung ein Fernwärmenetz in dieser Größenordnung unterstützt. „Das gemeinsam mit dem Unternehmen KELAG Energie und Wärme GmbH umgesetzte Projekt wird Schule machen. Es bedeutet einen großen Erfolg für die ganze Sektorenkopplung, da der sinkende Preis für Solarmodule inzwischen weitere Power-to-Heat-Anwendungen wirtschaftlich macht“, erläutert my-PV-Geschäftsführer Dr. Gerhard Rimpler. 

Solarelektrische Heizenergie bietet kostengünstige Alternative für die Wärmeerzeugung 

Gegenüber der bereits zur Fernwärmeversorgung eingesetzten Solarthermie besticht die solarelektrische Wärmetechnik von my-PV durch eine weitaus einfachere Installation und Bedienung sowie einen erheblich geringeren Materialverbrauch. Im Vergleich zu einer solarthermischen Anlage spart ein Photovoltaik-System beispielsweise 90 Prozent an Kupfer ein. Der Einsatz von Wärmepumpen zur Unterstützung von Fernwärmenetzen ist nicht immer möglich, da sie die hohen Temperaturen in den Netzen nicht erreichen können und in Kombination mit Solarstrom nicht stufenlos skalierbar sind. Auch ungeregelte Heizstäbe scheitern im Vergleich zu den Einschraubheizkörpern und dem Leistungssteller AC•THOR an der fehlenden linearen Leistungssteuerung, die für eine optimale Energienutzung im Fernwärmenetz notwendig ist. 

my-PV fordert mehr dezentrale Sektorenkopplung in Wohnanlagen 

„Dank der exakten Leistungsregelung mehrerer kleinerer Wärmeerzeuger ist es nun möglich, mit den Überschüssen dezentraler Photovoltaik-Systeme auch in größeren Systemen Wärme zu erzeugen. So wird in dem Wiener Neubau 100 Prozent der Solarenergie vor Ort als Strom und Wärme genutzt“, erklärt Rimpler. Die Wärmenutzung des Solarstroms komme letztlich auch dem öffentlichen Netz zugute, welches die solarelektrischen Überschüsse nicht mehr aufnehmen müsse. Rimpler fordert daher, dass die Photovoltaik ein integrierter Bestandteil beim Neubau von Wohnanlagen werden muss.