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03.01.2019 | Stadtplanung

Label „StadtGrün naturnah“ geht in die dritte Runde

Am 2. Januar 2019 fiel in 13 neuen Kommunen der Startschuss für das Verfahren zum Label „StadtGrün naturnah“. Beworben haben sich in diesem Jahr Abtsgmünd, Augsburg, Bad Wildungen, Darmstadt, Dreieich, Günzburg, Kirchheim unter Teck, Nettetal, Peißenberg, Pirmasens, Preetz, Sankt Augustin und Viernheim. Zwei weitere Kommunen folgen demnächst.

(Foto: Stadt Bad Saulgau)

Mit dem Label „StadtGrün naturnah“ honoriert das Bündnis das vielfältige Engagement von Städten und Gemeinden für ein ökologisches Grünflächenmanagement. Diese entwickeln öffentliche Grünflächen beispielsweise zu artenreichen Wildblumenwiesen, verwenden heimisches Saat- oder Pflanzgut oder verzichten auf Pestizide. Bei der Maßnahmenplanung, Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit für mehr Natur in der Stadt erhalten die Kommunen professionelle Unterstützung durch das Bündnis. Am Ende des 12 Monate dauernden Prozesses werden sie mit der Auszeichnung in Bronze, Silber oder Gold belohnt. 

„Es gibt viele Wege, die Artenvielfalt im Siedlungsraum zu schützen und zu fördern. Auch die Sensibilisierung der Stadtbevölkerung für die Belange des Naturschutzes spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Mit dem Label „StadtGrün naturnah“ möchten wir Städte und Gemeinden dabei unterstützen und für mehr naturnahe Grünflächen in Kommunen sorgen“, erklärt Jörg Sibbel, Vorstandsvorsitzender des Bündnisses und Bürgermeister der Stadt Eckernförde. 

Zu Beginn des Verfahrens tragen die teilnehmenden Kommunen die Pflegepraktiken und bereits umgesetzten Maßnahmen in einer Bestandserfassung zusammen. Darauf aufbauend entwickeln sie einen Maßnahmenplan mit den geplanten Aktivitäten zur naturnahen Entwicklung der innerstädtischen Grünflächen. In den bislang 20 teilnehmenden Kommunen hat das Bündnis mit dem Label bereits zahlreiche Initiativen zur Förderung der Artenvielfalt im Stadtgebiet angestoßen: So hat beispielsweise die Stadt Glauchau den Verzicht auf Glyphosat beschlossen, die Stadt Trier ein Totholzbiotop für den Hirschkäfer geschaffen und die Stadt Bremerhaven Blühstreifen auf Parkflächen angelegt. Das Bündnis unterstützt die Teilnehmenden durch eine Vor-Ort-Beratung und organisiert den Erfahrungsaustausch unter den Kommunen. Außerdem stellt es kostenlos Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung und moderiert Workshops zur Maßnahmenplanung mit lokalen Akteuren. 

Menschen brauchen Natur in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Gesundheit und Zufriedenheit von Menschen höher ist, wenn sie näher an Grünflächen leben. Besonders Kinder können hier ihren Drang nach Entdeckung und Abenteuer ausleben sowie Natur beobachten. Pflegen Kommunen ihre Grünflächen naturnah, profitieren auch Tiere und Pflanzen. Beispielsweise wenn sie die Rasenflächen weniger häufig mähen und damit schnittempfindliche Wiesenkräuter fördern. Und wo Flockenblumen, Margeriten oder Malven gedeihen, sind auch Wildbienen und Schmetterlinge nicht weit. 

Das Label ist Teil des Kooperationsprojektes „Stadtgrün – Artenreich und Vielfältig“ des Bündnisses und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) sowie der Partnerstädte Frankfurt am Main, Hannover, Wernigerode, Kirchhain und Neu-Anspach. Im Rahmen des auf fünf Jahre angelegten Projektes können sich insgesamt 50 Kommunen aus ganz Deutschland kostenlos am Labeling-Verfahren beteiligen. 2019 besteht in einer weiteren Runde für 15 Kommunen erneut die Möglichkeit zur Teilnahme. Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert. 

Mehr Informationen zum Label „StadtGrün naturnah“: siehe Link