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16.01.2019 | Digitalisierung, Stadtplanung, Verwaltungsorganisation

Experte der Hochschule Harz untersucht Herausforderungen der Ausbildung

Digitalisierung, Fachkräftemangel und demografischer Wandel werden als die drei größten aktuellen und auch zukünftigen Herausforderungen für den öffentlichen Sektor angesehen.

Die Rektorenkonferenz der Hochschulen für den öffentlichen Dienst hat aktuell 38 Mitgliedshochschulen. Diese kommen aus den (Fach)Hochschulen für öffentliche Verwaltung, den Fachbereichen für Verwaltungswissenschaften, den Fachhochschulen der Polizei und aus einigen anderen ausgewählten (Fach)Hochschulen, die für den öffentlichen Dienst in ganz Deutschland ausbilden. (Foto: Hochschule Kehl)

Das ergab die gemeinsame Studie „Hochschulen für den öffentlichen Dienst – Grundlagen, Herausforderungen und Zukunftsstrategien“ der Rektorenkonferenz der Hochschulen für den öffentlichen Dienst und der Hochschule Harz, die Ende letzten Jahres in Meißen vorgestellt wurde. Neben 38 Rektoren der Hochschulen für den öffentlichen Dienst wurden über 100 Vertreter der Landes- und Bundesministerien sowie der Kommunalen Spitzenverbände der Länder und des Bundes befragt.

Die Analyse ergab, dass sowohl auf Seite der Praxis als auch seitens der Hochschulen der Wunsch nach neuen Studiengängen mit dem Schwerpunkt Digitalisierung besteht: Digitales Verwaltungsmanagement oder Cybersicherheit – so könnten die zukünftigen Studiengänge heißen. Auch sollen bestehende Studieninhalte aktualisiert und das Weiterbildungsangebot ausgebaut werden.

„Mit dem Forschungsprojekt haben wir einen fundierten und systematischen Überblick über die Entwicklung der Herausforderungen und Strategien der Hochschulen für den öffentlichen Dienst gewonnen“, erklärt Prof. Dr. Jürgen Stember, Präsidiumsmitglied und Hochschullehrer für Verwaltungswissenschaften am gleichnamigen Fachbereich der Hochschule Harz in Halberstadt. Er hat die Studie sowohl initiiert als auch umgesetzt. Der Experte erklärt: „Trotz einer unterschiedlichen Studienlandschaft stehen alle Hochschulen vor ähnlichen Aufgaben: Unser Praxis- und Forschungsnetzwerk soll es uns ermöglichen, stärker untereinander zu kooperieren, angewandt zu forschen sowie Lehre und Praxis zu professionalisieren.“ Um den aktuellen Entwicklungen zu begegnen, arbeiten Hochschulen und Praxis bereits jetzt sehr eng zusammen: 91 Prozent der Studienteilnehmer aus Landes- und Bundesministerien sowie der Kommunalen Spitzenverbände der Länder und des Bundes gaben an, Kooperationen im Bereich der Lehre und Ausbildung zu pflegen. Mehr als die Hälfte der Befragten benannte Weiterbildungsangebote, Praxisprojekte und Wissenstransfer als wichtige Verknüpfungspunkte, die bereits umgesetzt werden. Weiteres Potential bietet die Forschung: Hier arbeiten bislang 39 Prozent der Untersuchungsteilnehmer mit Hochschulen zusammen.

„Die Studie liefert eine solide Basis sowie Fakten und kann Überzeugungsarbeit bei Ministerien leisten und in Gesprächen verwendet werden“, sagt Prof. Paul Witt, Präsident der Rektorenkonferenz. Im Frühjahr 2019 werden die Ergebnisse in einem eigenen Forschungsband veröffentlicht. Weitere Informationen finden sich auf der Webseite der Rektorenkonferenz der Hochschulen für den öffentlichen Dienst (siehe Link).