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11.08.2019 | Gesundheitswesen und Hygiene

Huml wirbt für Gesundheits-Check im Teenageralter

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml ruft Teenager und ihre Eltern dazu auf, die Vorsorgeuntersuchung "J1" für Jugendliche im Alter zwischen 12 und 14 Jahren nicht zu versäumen. Huml betonte heute am Sonntag:

Gesundheitsministerin Melanie Huml (© Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege)

"Der Check auf körperliche und seelische Gesundheit ist ein wichtiges Instrument, um Fehlentwicklungen und Erkrankungen in der Pubertät zu erkennen und zu behandeln. Bei der Jugendgesundheitsuntersuchung J1 werden unter anderem Größe, Gewicht, Blutdruck und der Impfstatus überprüft und eine Beratung zu Fragen der körperlichen, seelischen und sozialen Entwicklung durchgeführt. So können beispielsweise Fehlhaltungen, Essstörungen oder chronische Krankheiten frühzeitig diagnostiziert und therapiert werden. Diese Chance sollte genutzt werden. Die Kosten für diese Vorsorgeuntersuchung tragen die gesetzlichen Krankenkassen."

Die J1 ergänzt die zehn Vorsorgeuntersuchungen ("U-Untersuchungen"), die innerhalb der ersten sechs Lebensjahre eines Kindes stattfinden. Sie ist seit 1998 Kassenleistung. Die Ministerin betonte: "Während bei den U-Untersuchungen ganz hervorragende Teilnahmequoten erreicht werden - durchschnittlich sind es 97 Prozent - besteht bei der Jugendgesundheitsuntersuchung J1 noch Steigerungsbedarf." In Bayern hatten nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung im Jahr 2014 nur rund 40 Prozent der Jugendlichen diese Leistung in Anspruch genommen.

Huml unterstrich: "Unser Ziel muss es sein, dass mehr Mädchen und Jungen zwischen 12 und 14 Jahren diesen Gesundheits-Check in Anspruch nehmen. Denn gerade zu Beginn der Pubertät verändert sich der Körper noch stark. Und es gibt in diesem Alter viele Fragen zur Gesundheit, die Jugendliche bewegen."

Die Ministerin erläuterte: "Die Jugendlichen können selbst entscheiden, ob ihre Eltern bei der Untersuchung mit dabei sein sollen oder nicht. Der Arzt unterliegt der Schweigepflicht. Er kann in einem vertraulichen Gespräch über alle Fragen aufklären und beraten, die für die Gesundheit im Jugendalter wichtig sind - zum Beispiel zu Hautproblemen, zum Umgang mit Alkohol und Rauchen, Fragen der Sexualität oder auch zu Schwierigkeiten in Familie, Schule oder Freundeskreis."

Um das Angebot bekannter zu machen und die Akzeptanz der J1 unter bayerischen Jugendlichen zu erhöhen, hat das bayerische Gesundheitsministerium die Informations-Kampagne "Dein Ticket zur J1" auf den Weg gebracht. Im Rahmen eines Modellprojektes der Initiative "Gesund.Leben.Bayern." entwickelte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zwischen 2015 und 2017 gemeinsam mit der Stiftung Innovative Medizin und der Stiftung Kindergesundheit sowie mit Medizinstudenten, Absolventen der Hochschule für Fernsehen und Film München, Jugendlichen und Gesundheitsämtern Informationsmaterialien, die speziell auf die Altersgruppe zugeschnitten sind.

Entstanden sind ein Comic-Spot, eine eigene Website und ein ansprechendes Infoblatt. Das Infoblatt wird nach den positiven Erfahrungen in den Modellprojekten inzwischen landesweit im Rahmen der Impfbuchdurchsicht durch die bayerischen Gesundheitsämter verteilt. Somit erhalten Jugendliche und ihre Eltern auf verschiedenen Wegen Informationen zur J1-Untersuchung.

Für Jugendliche im Alter zwischen 16 und 17 wird die Vorsorgeuntersuchung "J2" angeboten. Zu den Schwerpunkten der J2 Untersuchung gehört neben dem Erkennen und Behandeln von Pubertäts- und Sexualstörungen ein Allergietest. Dieser Test kann für die spätere Berufswahl wichtig sein, da bestimmte Berufe für Allergiker nicht in Betracht kommen. Die Kosten für die Vorsorgeuntersuchung J2 werden nicht von allen Kassen übernommen.

Ausführliche Informationen finden sich im Internet (siehe Link).