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11.04.2019 | Digitalisierung, Gesundheitswesen und Hygiene

Huml treibt die Digitalisierung in der Pflege weiter voran

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml treibt die Digitalisierung in der Pflege weiter voran. Huml betonte heute am Donnerstag in München anlässlich des Bayerischen Fachtags zur "Pflege Digital 2019":

Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml (Foto: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege)

"Gerade in der Pflege bieten digitale Anwendungen enorme Chancen. Die Zahl der Pflegebedürftigen in Bayern wird Schätzungen zufolge auf rund 3,4 Millionen Menschen im Jahr 2030 ansteigen. Digitale Technik kann Pflegekräfte und pflegende Angehörige entlasten."

Die Ministerin unterstrich: "Das bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium fördert eine Vielzahl von Projekten, damit Bürgerinnen und Bürger im Pflegebereich künftig noch besser versorgt werden können. Die Bayerische Staatsregierung investiert mit der Strategie BAYERN DIGITAL bis 2022 insgesamt sechs Milliarden Euro für Digitalisierungsprojekte, insbesondere auch in den Bereichen Gesundheit und Pflege."

Huml ergänzte: "Klar ist aber auch: Der Mensch muss dabei immer im Mittelpunkt stehen. Wir fördern digitale Pflege nur, wenn und soweit die pflegebedürftigen Menschen dies wollen und Angehörige und Pflegekräfte die neuen Möglichkeiten tatsächlich nutzen. Dabei muss die neue Technik praxistauglich sein. Das gelingt nur, wenn wir die Praktiker aus der Pflege noch konsequenter als bisher in die Entwicklung digitaler Lösungen einbeziehen."

Die Ministerin warb zugleich für mehr Akzeptanz von digitalen Anwendungen im Pflegebereich: "Wir brauchen eine digitale Pflege, die von den Pflegenden und den Pflegebedürftigen akzeptiert wird. Deshalb müssen Angehörige und Pflegekräfte die neuen Technologien sicher anwenden können. Und digitale Pflege muss gleichzeitig mehr Zeit für den persönlichen Umgang mit den Pflegebedürftigen ermöglichen."

Huml fügte hinzu: "Mein Ziel ist es darüber hinaus, die Bürgerinnen und Bürger noch besser über die neuen Möglichkeiten der digitalen Pflege zu informieren. Dazu dienen unter anderem unser Fachtag 'Pflege Digital 2019' und unsere erfolgreiche Fachtagung 'Gestaltung von Digitalisierung und Technik in der Pflege' mit namhaften Experten aus der Wissenschaft und mehr als 110 Gästen. Die Fachtagung findet heuer bereits zum fünften Mal statt."

Beim Bayerischen Fachtag "Pflege Digital 2019" werden heute bayernweit diverse Digitalisierungsprojekte vorgestellt, die vom bayerischen Gesundheitsministerium gefördert werden:

  • "Pflegeroboter Pepper" zur Unterstützung im Pflegealltag in der Tagespflegeeinrichtung 'Ursula Wiegand' der Caritas Sozialstation St. Johannes e.V. im unterfränkischen Erlenbach, Fördersumme StMGP 36.000 Euro;
     
  • "9 x Selbstbestimmt Wohnen in Oberfranken" untersucht an 9 Standorten in Oberfranken, ob und unter welchen Voraussetzungen technische digitale Lösungen (Ambient Assisted Living - AAL) die ambulante Pflege unterstützen und entlasten können, Fördersumme StMGP rund 577.000 Euro;
     
  • "DeinHaus 4.0" zur Darstellung eines vorbildlichen Pflegewohnumfelds für Pflegebedürftige an der Technischen Hochschule im niederbayerischen Deggendorf, Fördersumme StMGP 4,5 Millionen Euro;
     
  • "Digi-ORT" (Digitale medizinisch-pflegerische Versorgung und assistiertes Wohnen) im Oberen Rodachtal im oberfränkischen Landkreis Kronach zur Entwicklung und Erprobung einer Plattform zum Datenaustausch zwischen häuslicher Umgebung von Pflegebedürftigen, Hausärzten, ambulanten Pflegediensten, einer lokalen Anlaufstelle und einem ehrenamtlichen Begleitdienst, Fördersumme StMGP rund 2,4 Millionen Euro und
     
  • "MeDiLand" (Medizin Digital zur Verbesserung der Versorgung auf dem Land) der TH Deggendorf im Gemeindeverbund Spiegelau-Frauenau in Niederbayern zur Erprobung eines Vitaldatenaustauschs einschließlich Videokommunikation zwischen Praxisassistentinnen (TeleVERAHs) und Pflegediensten zu Hausärzten und den beiden regionalen Krankenhäusern, Fördersumme StMGP 330.000 Euro.